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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Mutter. Sie
saß auf einem geraden Stuhl, und auf ihrem Antlitz lag ein
Ausdruck tiefsten Entsetzens.
Als Mark das Bild anstarrte, stieß seine Kehle wieder das
heulende Wutgebrüll aus, bevor er es unterdrücken konnte. Es
widerhallte von den Wänden und ging in ein schrilles
Kreischen über.
Die Tür am Ende des langen, schmalen Raumes flog auf,
und drei Männer eilten herein. Einer spulte einen Feuerwehrschlauch von der Rolle, ein anderer hatte einen elektrischen
Viehtreiberstock in der Hand. Der Dritte wartete nervös bei der
Tür, bereit, das Wasser aufzudrehen, sobald der Schlauch
ausgerollt wäre.
Der Mann mit dem Viehtreiberstock stieß ihn durch den
Maschendraht des Käfigs, doch ehe er auf den Knopf drücken
konnte, griff Mark zu, entriß ihn seinen Händen in den Käfig
und zerschlug ihn an der Kante seiner Pritsche.
»Vorwärts, Wasser marsch!« hörte er den Wärter rufen. Als
der Schlauch sich vom Wasserdruck des Feuerlöschsystems
blähte, warf Mark sich gegen die Käfigtür.
Der Maschendraht wurde ausgebeult, hielt jedoch.
Dann spritzte das Wasser aus dem Endstück des Schlauches,
und als der Wärter sich mühte, den Strahl unter Kontrolle zu
bringen und auf ihn zu richten, packte Mark den Maschendraht
mit beiden Armen und begann ihn zu schütteln, indem er sein
ganzes Gewicht vor und zurück warf. Er fühlte ein leichtes
Nachgeben und verdoppelte seine Anstrengungen. Endlich, als
ihn die volle Kraft des Wasserstrahls traf, gab der Maschendraht nach, und der ganze Teil, der die Käfigtür abdeckte, löste
sich vom Rahmen. Mit Wutgebrüll sprang Mark durch die
Öffnung und streckte die Hände nach dem nächsten Wärter
aus. Der Schrei des Mannes brach ab, als Mark ihn in die Höhe
hob und auf den Boden schmetterte. Der Schädel des Wärters
zerbrach auf dem Beton, und sofort begann sich eine Blutlache
unter ihm zu bilden.
Der Wasserstrahl traf Mark voll gegen die Brust, und er
taumelte unter dem Druck zurück. Dann, als hätte Marks Tat
ihn angespornt, warf Jeff LaConner sich gegen die Tür seines
Käfigs, und die Gewalt seines größeren Gewichts reichte aus,
um den Maschendraht von dem Rohrrahmen der Tür zu reißen.
Der Wärter mit dem Schlauch rief eine Warnung, und der
Wasserstrahl ließ einen Augenblick von Mark ab, der sich
sofort auf den Mann warf, den rechten Arm um seinen Hals
schlang und mit einem Ruck zurückriß. Es gab ein scharfes,
knackendes Geräusch, und der Mann erschlaffte in Marks
Umklammerung. Der dritte Wärter stand starr vor Schrecken,
und als er einen Augenblick später seine Gefahr erkannte und
sich durch die Tür retten wollte, war Jeff LaConner schon an
Mark vorbeigesprungen, stieß den Flüchtenden zu Boden,
packte ihn mit beiden Händen um den Hals, hob ihn vom
Boden auf, schüttelte ihn wie eine Puppe und schleuderte ihn
mit einer Körperdrehung gegen die Wandfliesen. Dann
verschwand Jeff, ohne sich weiter um sein Opfer zu kümmern,
durch die Tür aus dem Käfigraum.
Mark verhielt unschlüssig. Sein Instinkt drängte ihn, Jeff zu
folgen und zu entkommen, solange er konnte. Aber dann ging
sein Blick zu Randy Stevens, und auf einmal kam Klarheit in
sein Denken. Er bückte sich und riß dem Toten zu seinen
Füßen den Schlüsselring vom Gürtel. Dann stieß er einen
Schlüssel nach dem anderen in das Schloß des Käfigs, bis einer
paßte und die Tür aufging. Er ließ die Schlüssel, wo sie waren,
und lief Jeff LaConner nach.
Randy Stevens starrte eine Weile stumpf die offene Tür an,
dann schlurfte er vorwärts und stieg schwerfällig über die
Schwelle. Er verweilte beim Leichnam des ersten Wärters und
stieß ihn versuchsweise mit dem Finger an, dann bewegte er
sich weiter zu dem Mann, den Jeff LaConner gegen die Wand
geschlagen hatte.
Dieser lag mit gebrochenem Rückgrat am Boden, von der
Mitte abwärts bewegungsunfähig. Er stöhnte leise, und seine
Finger scharrten krampfhaft am Boden, als er versuchte, sich
zur Tür zu ziehen.
Randy betrachtete ihn eine Weile, dann stieß er ihn mit
einem Finger an.
Der Mann reagierte mit einem qualvollen Schrei, und Randy
wiederholte den Stoß mit einem hirnlosen Glucksen; und als
auch dieser Stoß einen Aufschrei zur Folge hatte, begann
Randy zu kichern und beschleunigte das Tempo seines
unbekümmerten Folterspieles.
Erst als der Mann verstummte, weil eine barmherzige
Ohnmacht ihn vorübergehend von seinen Schmerzen erlöste,
verlor Randy das Interesse an seinem Spiel.
Er richtete sich unbeholfen auf und schlurfte langsam

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