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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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eine einzige Platte aus massivem Walnußholz,
aus den Scharnieren gerissen wurde und in zwei großen
Stücken in den Raum fiel.
    In der Türöffnung erschien Jeff LaConner. Sein verunstalteter Körper war vornübergebeugt, so daß die Fingerspitzen
beinahe den Boden berührten, sein massiger Kiefer hing schlaff
herab, und Speichel troff ihm von der Unterlippe.
    Marjorie Jackson schrie laut auf, als sie die kaum noch
menschliche Gestalt vor sich sah, aber ihr Schrei ging rasch in
Jeffs Wutgebrüll unter.
    Er sprang in den Raum und stürzte sich auf Marty Ames.
Dieser hob die Pistole und drückte ab, feuerte aus drei Metern
Distanz auf Jeffs Brust.
    Jeff kam wankend zum Stillstand und sah erstaunt an sich
herab, wo schäumendes Blut aus dem Loch in seiner Brust
quoll. Dann faßte er wieder Ames ins Auge und warf sich mit
einem unartikulierten Schrei auf ihn.
    Ames feuerte wieder, dann noch einmal, aber vor dem
vierten Schuß hatte die Waffe Ladehemmung. Er ließ sie fallen
und sprang seitwärts davon, als Jeff, vom Schwung seines
Angriffs getragen, vornüberschoß und schwer auf den Boden
schlug.
    Einen Augenblick lang war Ames überzeugt, Jeff werde sich
wieder aufrappeln und seinen Angriff erneuern, aber als Jeff
sich nicht bewegte, ging Ames vorsichtig näher und wälzte den
Körper mit dem Fuß auf den Rücken.
    Eines von Jeffs Augen war ausgeschossen, und Blut sickerte
träge aus der knorpeligen Masse der leeren Höhle. Ames starrte
den Toten sekundenlang an, dann faßte er Marjorie Jackson bei
der Hand und zog sie aus dem Raum.
Draußen näherte sich einer der Firmenwagen von
Tarrentech und bog in die Zufahrt zum Haupttor ein.
    Randy Stevens bewegte sich schwerfällig durch das Labyrinth
der Korridore. Sein Gehirn hatte längst aufgehört, vernunftgemäß zu arbeiten, und er bewegte sich ziellos durch das
Gebäude, von Gerüchen ebenso gesteuert wie von seinem
Gesichtssinn. Er bog um eine Ecke und sah eine offene Tür
voraus; er ging hindurch und erstieg die Treppe, zog sein
Gewicht unbeholfen höher, indem er mit den deformierten
Fingern das Geländer umfaßte und sich weiterzog. Endlich
erreichte er das obere Ende und wankte hinaus in die
Eingangshalle.
    Dort zögerte er, wiegte den Kopf hin und her und
schnüffelte. Dann fing er eine Witterung ein, die trübe
Erinnerungen tief in seinem Gehirn wachrief.
    Unbestimmte Bilder schwammen in sein Bewußtsein, Bilder
von Bäumen und Sträuchern, dem Fluß und dem Himmel
darüber.
    Durstig sog er die Gerüche der frischen Luft ein und wandte
sich zu der Tür rechts von ihm, unter der eine helle Linie
Sonnenlicht hervorschien. Er fummelte mit dem Türgriff, dann
warf er sein Gewicht dagegen, und sie platzte auf.
    Er stand still, blinzelte ins grelle Sonnenlicht und atmete tief
die erste frische Luft, die seine Lungen in mehr als einem Jahr
gekostet hatten.
    In der Ferne konnte er die Konturen der Berge ausmachen,
die sich zum Himmel erhoben, und ein tiefsitzender Instinkt
sagte ihm, daß er dort, in den Bergen, Sicherheit finden könne.
Er bewegte sich in ihre Richtung, schwerfällig auf verkrümmten, des Gehens entwöhnten Beinen, die Fingerknöchel am
Boden, wo sie ihn stützen und seine Fortbewegung erleichtern
konnten.
    Da wurde er auf eine Bewegung aufmerksam. Er hielt inne
und starrte stumpfsinnig den Wagen an, der um die Ecke des
Gebäudes kam.
    Blake Tanner saß zwischen zwei Sicherheitsbeauftragten auf
der Rückbank des Wagens. Vorn, auf dem Beifahrersitz, saß
ein dritter Wächter halb herumgedreht, den Rücken an der Tür,
und behielt Blake im Auge. In den ersten paar Minuten,
nachdem die Bewaffneten ihn vor der Tür von Jerry Harris’
Büro festgenommen hatten, war er vor Angst und Schreck
unfähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen; doch als
die Wachmänner ihn in die Tiefgarage getrieben und in den
Firmenwagen gestoßen hatten, waren seine Denkprozesse
wieder in Gang gekommen. Er saß zusammengesunken auf der
Rückbank, die Augen halb geschlossen, und versuchte den
Wächtern den Eindruck zu vermitteln, er befände sich in einem
Schock. Dann aber, als der Wagen das Unternehmensgelände
verließ und die Straße zur Stadt nahm, ohne von der
vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzung abzuweichen,
um dann die Straße talauf zum Sportzentrum zu nehmen,
begann Blake die Hoffnungslosigkeit seiner Lage zu begreifen.
    Dies war nicht wie in den Robert-Ludlum-Büchern, die ihm
immer so gut gefallen hatten, in denen ein höflicher

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