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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sagte er.
Er wollte aufstehen, aber Harris hielt ihn mit einer Geste
zurück. »Sie ist jetzt im Sportzentrum, Blake.«
Einen Augenblick fühlte er sich erleichtert. Wenigstens war
sie dort, wenigstens wußte sie schon Bescheid. Dann wurde
ihm klar, daß Jerry Harris in demselben eisigen Ton
gesprochen hatte, den er kurz zuvor angeschlagen hatte. Bevor
er etwas sagen konnte, sprach Harris weiter.
»Sie ist draußen und versucht Schwierigkeiten zu machen.«
Er faßte Blake ins Auge. »Als wir über diese Sache sprachen,
sagtest du mir, es werde von Sharons Seite keine Schwierigkeiten geben. Du versichertest mir, daß sie mit dem, was wir
hier zu tun versuchen, einverstanden sein würde!«
Blake schwindelte. Was zum Teufel redete Harris da? War
er nur um das Unternehmensprojekt besorgt? Und dann
erkannte er mit schrecklicher Klarheit, daß genau dies der Fall
war. Er war benutzt worden, manipuliert, bis er die Erlaubnis
gegeben hatte, daß Tarrentech seinen eigenen Sohn als
Meerschweinchen verwendete. Aber es war nicht möglich. Die
anderen …
Dann begriff er.
»Jeff LaConner«, stieß er hervor. »Bei ihm war es das
gleiche, nicht?«
Harris begnügte sich mit einem kurzen Nicken. »Chuck
kannte die Risiken, und er kannte die Entschädigung.« Als
Blake ihn stumm anstarrte, wurde sein Ton umgänglicher.
»Und dies braucht auch für dich nicht das Ende der Welt zu
sein, Blake. Das Unternehmen ist bereit, für Mark zu sorgen.
Wenn er überlebt, wird alles für ihn getan. Und für dich und
Sharon und Kelly kann das Leben weitergehen. Du wirst
natürlich versetzt, und es wird eine Beförderung geben,
verbunden mit einer angemessenen Gehaltserhöhung.« Er
zögerte, suchte nach dem rechten Wort. »Nun, sagen wir, daß
deine Gehaltserhöhung natürlich keine Entschädigung für …«
Wieder zögerte er, dann sprach er weiter. »… für deinen
Verlust sein kann; aber du wirst finden, daß sie erstaunlich
großzügig ist. Und natürlich wird es Optionen zum Erwerb von
Unternehmensaktien geben.«
Blake sah Jerry Harris an, kaum fähig, ihn wiederzuerkennen. War dies wirklich der Mann, den er seit mehr als
zehn Jahren kannte und für einen Freund gehalten hatte?
Dachte er wirklich, daß irgendeine Geldsumme, irgendeine
Stellung jemals das Schuldgefühl und den Verlust würde
aufwiegen können, die für den Rest seines Lebens auf ihm
lasten würden? Es war unmöglich – unglaublich! Und dann
merkte er, daß Harris noch immer sprach.
»… wir werden uns natürlich auch um Sharon kümmern,
falls es dir nicht gelingt, sie der Vernunft zugänglich zu
machen. Ich hatte gehofft, es würde nicht dazu kommen, aber
…«
Um Sharon kümmern.
Sie töten.
Das war es, was die Worte ausdrückten. Die wahren
Bedeutungen drangen jetzt zu ihm durch; all die wahren
Bedeutungen der Beschönigungen, die er in den vergangenen
Wochen von Jerry Harris gehört hatte.
»Neue Verbindung …«
Das bedeutete experimentelle Medizin. Hormone? Drogen? Vitamine! Wie konnte er so einfältig gewesen sein!
»Wir können Mark helfen …«
Das war einfach: Wir können deinen Sohn in jemand
anderen verwandeln. Wir können ihn zu dem machen, der er
nach deinem Willen sein soll.
»Natürlich gibt es immer ein geringfügiges Risiko.«
Dein Sohn könnte sterben.
»Wir werden uns um ihn kümmern.«
Sie hatten sich auch um Ricardo Ramirez gekümmert, aber
das hatte den Jungen nicht am Leben erhalten. Und Harris hatte
ihm bereits gesagt, daß Mark sterben würde.
»Wir werden uns um Sharon kümmern.«
Wir werden sie töten. Wenn du sie nicht bewegen kannst,
auf die Vernunft zu hören, wenn du sie nicht überzeugen
kannst, daß sie den Mund zu halten und mit einem
Direktorenposten für dich und einer Menge Geld glücklich zu
sein hat, dann werden wir sie töten.
Plötzlich brach alles über Blake herein, und eine kalte Wut,
die durch das Wissen, daß er für das Geschehene zu einem
guten Teil verantwortlich war, nur noch verstärkt wurde,
durchströmte ihn. Er sprang auf und baute sich vor Harris auf.
»Für wen hältst du mich? Glaubst du wirklich, ich würde
meinen Sohn für eine Gehaltserhöhung und eine Beförderung
preisgeben? Glaubst du wirklich, ich würde einfach dastehen
und zulassen, daß du meine Frau und meinen Sohn tötest? Ich
dachte, ich würde dich kennen, Harris, aber ich kenne dich
überhaupt nicht!«
Er stieß Harris beiseite, daß der Mann hart gegen den
Schreibtisch geworfen wurde, dann riß er die Tür auf.
Im Vorzimmer erwarteten ihn zwei

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