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Bestien

Bestien

Titel: Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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dann kehrt und
schaute mit verständnislosen runden Augen den Hund an, als
könne es nicht fassen, daß es noch am Leben war.
»Braver Hund«, murmelte Mark und tätschelte Chivas die
Flanke, dann tat er das restliche Futter in die Schale. Er
tauschte das Wasser aus, zog den Bodeneinsatz, der ihren Kot
auffing, unter dem Stall heraus, spritzte ihn mit dem
Wasserschlauch aus und brachte ihn wieder an. Gerade als er
die letzten Handgriffe tat, hörte er seine Mutter aus der
Hintertür rufen:
»Iß jetzt dein Frühstück, oder ich werfe es weg!«
Mark lächelte zärtlich zu dem halben Dutzend Kaninchen,
das sich jetzt um die Futterschale drängte, dann wandte er sich
zögernd ab und ging zum Haus. Chivas spürte den Stimmungsumschwung seines Herrn und trottete mit herabhängendem
Schwanz neben ihm.
Kaum war er in die Küche gekommen und hatte sich an den
Tisch gesetzt, fühlte Mark schon den Blick seines Vaters mit
schweigender Mißbilligung auf sich ruhen. Der offene Tadel
ließ nicht lange auf sich warten.
»Findest du, daß das die richtige Kleidung für den ersten
Schultag ist?« fragte Blake Tanner mit ironischem Unterton.
Mark versuchte darüber hinwegzugehen. »Alle tragen
Jeans«, entgegnete er und schoß einen warnenden Blick zu
seiner neunjährigen Schwester, die boshaft zu ihm herübergrinste, offensichtlich in der Hoffnung, daß er den Kopf
gewaschen bekäme.
»Wenn alle Jeans tragen«, erwiderte Blake, lehnte sich auf
dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme in einer Geste auf
der breiten Brust, die seine Absicht kundtat, Marks Argumente
mit kühler Logik zu zerstören, »warum gab deine Mutter dann
beinahe zweihundert Dollar aus, um dir neue Sachen zu
kaufen?«
Mark zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich
darauf, die Segmente aus der halbierten Pampelmuse zu lösen,
die auf seinem Teller lag. Er fühlte den Blick des Vaters weiter
auf sich, und noch ehe Blake sprach, wußte er, was als nächstes
kommen würde.
»Joe Melendez hat es gern, wenn die Jungen der Mannschaft
gut aussehen«, sagte Blake, als hätte er ihm das Stichwort
gegeben. »Er findet, die Mannschaft sollte für alle anderen ein
gutes Beispiel setzen.«
Mark holte tief Luft und begegnete dem väterlichen Blick.
»Ich bin nicht in der Mannschaft«, sagte er.
»Du könntest es noch diesen Nachmittag sein«, sagte Blake.
»Als Schlußspieler würdest du wahrscheinlich besser sein, als
ich es war.«
»Schluß jetzt«, unterbrach Sharon Tanner die Konfrontation.
Sie setzte ihrem Mann den unvermeidlichen Stapel Pfannkuchen vor und wunderte sich wieder einmal, warum sie auf
seine athletische Figur ohne Wirkung zu bleiben schienen.
»Mark hat recht – alle gehen in Jeans zur Schule. Ich wußte das
genau, als ich ihm diese Sachen kaufte.« Sie zwinkerte ihrem
Sohn zu, und Mark errötete, peinlich berührt, daß seine Mutter
meinte, sie müsse ihn in Schutz nehmen.
»Es kommt nicht darauf an, wie gut du mich findest, Papa.
Ich tauge nicht zum Football, und selbst wenn ich Lust dazu
hätte, würde es keinen Unterschied machen. Ich bin zu klein
für die Mannschaft.«
»Ein Schlußmann braucht nicht groß zu sein«, fing Blake
an, aber Mark schüttelte entschieden den Kopf.
»Bei uns gibt es keine festen Plätze innerhalb der
Mannschaft, Papa«, sagte er. »Es ist keine Profi-Mannschaft,
sondern nur die der San Marcos-Oberschule. Und Mr.
Melendez wird nur die großen Kerle nehmen, die mehr können
als einen Ball treten. Außerdem kann ich nicht in der
Mannschaft sein und gleichzeitig Bilder machen«, fügte er
hinzu. Damit hatte er einem Gedanken Ausdruck gegeben, der
ihm gerade erst in den Sinn gekommen war.
Sein Vater sah ihn mit verwirrtem Ausdruck an. »Bilder
machen?« sagte er. »Was meinst du damit?«
»Aufnahmen für die Schulzeitung«, sagte Mark mit
erwachendem Enthusiasmus. »Ich bin gut mit der Kamera –
Mr. Hemmerling sagte, meine Bilder seien letztes Jahr besser
als die meisten anderen gewesen. Wenn ich die Spiele für die
Schulzeitung fotografiere, kann ich nicht in der Mannschaft
spielen, nicht? Und ist es nicht besser, wenn ich auf dem Platz
bin und auf diese Weise etwas Nützliches tue, statt bloß auf der
Reservebank zu sitzen?«
Blakes Blick verfinsterte sich, doch ehe er etwas sagen
konnte, ergriff seine Frau das Wort und sagte: »Ehe ihr euch in
die Haare geratet, solltet ihr einen Blick auf die Uhr werfen.«
Mark ergriff die Gelegenheit, steckte das letzte Stück
Pampelmuse in den Mund, goß eine Tasse

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