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Bestimmt fuer dich

Bestimmt fuer dich

Titel: Bestimmt fuer dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Rognall
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die ganze Zeit angegafft hat? Wenn er wirklich magische Kräfte gehabt hätte, wärst du mit einem Fingerschnippen nackt gewesen.«
    Rosanna lächelte. Sie hatte sich wieder beruhigt und wollte Lukas gerade erklären, dass sie keine Sekunde daran dachte, den Rat des großen Shandu zu befolgen, als sie von den an ihr vorbeiströmenden Besuchern angerempelt wurde. Rosanna verlor das Gleichgewicht, und die blinkenden und rotierenden Lichter des Rummelplatzes verursachten ihr ein Schwindelgefühl.
    Lukas hielt sie fest und führte sie aus dem Getümmel, damit sie in der Lücke zwischen zwei Ständen ein wenig zur Ruhe kommen konnte.
    »Besser?«, fragte er dann.
    Rosanna nickte. Sie ergriff seine Hände und sah ihm selbstsicher in die Augen. »Kein Wahrsager der Welt hat über uns Macht, okay? Nichts von dem, was er gesagt hat, wird eintreten. Und ich lasse mich grundsätzlich von niemandem erschrecken, der sich einen Badezimmervorleger umhängt, um geheimnisvoller zu wirken.«
    Lukas lachte. »Wenigstens hat er verhüllt, was darunter war. Ich wette, ein Hawaii-Hemd.«
    »Oder ein Harry-Potter-T-Shirt.« Rosanna lachte. »Weißt du was?«, sagte sie schließlich. »Es ist mir egal, ob es Schicksal war oder nicht. Ich bin einfach froh, dass wir uns begegnet sind.«
    »Ich liebe dich«, erwiderte er und war darüber genauso perplex wie Rosanna, die unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. Lukas wollte sie wieder an sich ziehen und seine spontane Bemerkung vorsichts halber abmildern, als er plötzlich einen Luftzug spürte. Er drehte den Kopf nach rechts in Richtung Achterbahn. Etwas blitzte auf, als das Licht einer blinkenden Leuchtreklame von einer glatten Ober fläche zurückgeworfen wurde, und im nächsten Augenblick hallte ein lautes Klirren in seinen Ohren, während gleichzeitig irgendetwas auf seine linke Gesichtshälfte spritzte.
    Lukas erkannte erst anhand der auf dem Boden liegenden Scherben und der an der Seitenwand des Wurfbudenstands herablaufenden schäumenden Flüs sigkeit, dass eine zumindest halb volle Bierflasche an Lukas’ Nase vorbeigeflogen und hier zerschellt war. Hätte Rosanna sich nicht aus seiner Umarmung gelöst, wäre sie von der Flasche mit voller Wucht am Kopf getroffen worden.
    »Alles in Ordnung?«, keuchte Lukas.
    Rosanna nickte, genauso erschrocken wie er.
    Keiner von ihnen musste aussprechen, was sie beide in diesem Augenblick hörten, obwohl sie es unbedingt hatten verdrängen wollen: die Worte eines selbstgefälligen Schaustellers, der sich als Möchtegern-Nostradamus aufspielte.
    »Schulligung«, rief ein Mann, der mit einem Freund aus der Achterbahn ausgestiegen war und ein Grinsen unterdrückte, während er verstohlen zu Lukas und Rosanna hinübersah. »Is’ mir irgendwie aus der Hand gerutscht.«
    »Ist ja nichts passiert«, sagte sein Freund beruhigend. »Nur dem Bier.« Was die beiden so komisch fanden, dass sie gemeinsam in schallendes Gelächter ausbrachen.
    Lukas dachte nicht darüber nach, was er tun würde, als er auf die beiden Männer zumarschierte. An einer Unterhaltung war er jedenfalls nicht interessiert. In ihrem alkoholisierten Zustand hätten die beiden ohnehin nicht begriffen, dass sie um ein Haar einen Menschen schwer verletzt, wenn nicht sogar getötet hätten. Und obwohl Lukas sich in seinem Leben noch nie richtig geprügelt hatte, schien er jetzt damit anfangen zu müssen.
    Sein anvisiertes Opfer war jedoch nicht nur flink, sondern auch beunruhigend gut in Form – ein Detail, das Lukas im Eifer des Gefechts dummerweise entgangen war. Der Mann duckte sich unter Lukas’ Kinnhaken mühelos weg und verpasste ihm einen harten Schlag in die Magengrube. Lukas blieb die Luft weg. Er keuchte, versuchte einzuatmen, konnte es aber nicht. Er taumelte rückwärts und fiel zu Boden, was die Betrunkenen entsetzlich komisch fanden. Wenigstens begann Lukas durch den Schmerz des Aufpralls zu husten und damit Luft in seine Lungen zu pumpen. Als er seine Augen wieder öff nete, beugte sich Rosanna erschrocken über ihn. Die Männer standen immer noch in der Nähe und zeigten grinsend auf ihn, bevor sie weitertorkelten, vermutlich um sich Biernachschub zu besorgen.
    Rosanna half Lukas auf die Füße.
    »Ich fühle mich gerade sehr männlich«, versuchte er zu scherzen.
    »Ist toll, oder?«, antwortete Rosanna und grinste. Sie hoffte, jene Angst verbergen zu können, die sich auch in Lukas auszubreiten begann wie eine heimtückische Infektion.

15
    Auf dem Heimweg waren sie recht

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