Bestimmung
hatte das wohl gespürt und hielt mich fest, ich hatte keine Chance zu entkommen. Er zerrte mich hinter sich her und als ich anfing mich zu wehren, schlug Er mir so hart in den Bauch, dass ich hilflos zusammensackte. Ein anderer Mann kam auf uns zu und rief:
„Bloß nicht ins Gesicht schlagen, wenn sie blaue Flecken haben, verdient man nur noch die Hälfte an Ihnen!“, dann lachte er und begrüßte Ihn stürmisch. War ich etwa nicht die Erste, die Richard McKinley hier entsorgte?
In der kurzen Zeit, die sich die beiden Männer unterhielten, konnte ich einen Blick auf die Einrichtung des Zeltes werfen. Im hinteren Teil gab es eine Art Bühne, nicht sehr groß, etwa so, dass sich 10 Leute darauf stellen konnten. Davor waren fünf Tische aufgestellt, mit Stühlen, es gab eine Theke, wahrscheinlich für Getränke. Mir war völlig klar, was hier abgehen würde und fing das Zittern an. „Nein!“, wollte ich schreien, aber ich brachte keinen Laut raus. Das war also mein Ende? Ich war einfach zu anmaßend gewesen, hatte mich zu sicher gefühlt. Jetzt bekam ich dafür die gerechte Strafe! Die Beiden unterhielten sich zwar leise, aber immer noch laut genug, dass ich jedes Wort mitbekam. Er sollte die Hälfte der Verkaufssumme erhalten, die Versteigerung war wohl schon in ein paar Stunden. Wenigstens musste ich diese Schmach nicht noch länger aushalten.
Er zog mich auf die Beine, sah mich noch einmal kurz an und ging dann wortlos davon.
Kapitel 27
Bevor ich richtig verstand, was da gerade passierte, packte der Mann mich am Strick meines Halsbandes, kicherte vor sich hin und zog mich nach hinten zu der kleinen Tür, die ich bisher noch gar nicht entdeckt hatte. Unsanft wurde ich hinein geschubst und dort sah ich erst das ganze Elend. Etwa 15 Frauen waren dort nackt in einem Käfig, der gerade mal so groß war, dass sie alle nebeneinander an der Wand festgebunden Platz hatten. Der Mann riss mir unsanft meinen Mantel vom Leib, dann machte er den Käfig auf und brachte mich an eine noch freie Stelle an der Wand. Dann band er mich mit meinem Strick an den Ring, der dort an der Wand war, grinste noch einmal anzüglich und murmelte:
„Die wird mir eine Stange Geld einbringen, was ein Glückstag!“
So stand ich nun, nackt bis auf mein Halsband, konnte mich gerade soweit bewegen, dass ich mich im Raum umschauen konnte - aber der Anblick der leidenden und gequälten Frauen neben mir ließ mich schnell einfach auf den Boden starren. In meinem Kopf tobte es, ich hatte nicht die Kraft, mich auch noch um die Anderen zu sorgen.
Er hatte mich verkauft, verlassen, es gab nichts mehr für mich zu tun.
Wie lange ich so vor mich hindämmerte weiß ich nicht mehr, aber irgendwann wurde mir klar, was mir noch zu tun blieb. Auch wenn unsere Zeit nur kurz war, so hatte Er mir doch die schönste Zeit meines Lebens bereitet. Trotz der Schläge, der harten Behandlung, Er war der einzige Mensch in meinem Leben, der mich geachtet und zumindest begehrt hatte, vielleicht auch ein bisschen geliebt, zumindest wollte ich mir das einreden. Er hatte Vater aus der finanziellen Krise geholfen, so dass er sich ein neues Zuhause hatte leisten können und mich in der Zeit, wo wir zusammen waren, auf Seine Weise glücklich gemacht. Ich dachte an Devil und das schöne Haus in dem ich leben durfte, an das gute Essen und die wenige Arbeit. Er hatte mich beschützt und gut für mich gesorgt! Wenn ich so eine schreckliche Frau war, wie ich mich fühlte, mit Neigungen und Bedürfnissen, die einfach für keinen Mann tragbar waren, dann geschah mir dieses Ende hier nur recht. Und so wusste ich, wie ich mich für all das bedanken konnte. Ich würde mich gut anstellen heute bei der Auktion, damit für mich ein hohes Gebot abgegeben würde. Die Hälfte davon bekam Er und ich wollte Ihn ein letztes Mal stolz machen. Das war das Mindeste, was ich für Ihn tun konnte. Zu wem ich kam, wer mich kaufte, war letztendlich egal. Ich hatte jeden Lebensmut verloren, was nach heute kam, war mir völlig gleichgültig. Ich hatte es ja nicht anders verdient.
Mit dem festen Vorsatz, dieses eine Mal noch alles zu geben, erwartete ich die Versteigerung mit Neugier, und als der Mann kam um die Ersten von uns vorzuführen, leistete ich keinen Widerstand.
Wir ersten acht Frauen wurden an unseren Stricken durch die wartenden Männer an ihren Tischen geführt. Es ging so langsam, immer wieder mussten wir stehen bleiben, weil einer der Männer eine von uns
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