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Bestrafe mich

Bestrafe mich

Titel: Bestrafe mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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und
setzte sich hustend auf. „Sie muss sich erholen, ich habe sie ziemlich hart
rangenommen, wie man so schön sagt. Oder so unschön eigentlich. Warum sind
Beschreibungen von Sex immer so unpoetisch?“
Eileen nahm sich Käse und Baguette und beobachtete Raven bei all den kleinen
Handbewegungen, die eine Mahlzeit mit sich brachte. Sie wollte wissen, ob das
Normale, Alltägliche mit ihm tatsächlich so außergewöhnlich war wie in ihrer
Fantasie. Die Art, wie er Butter auf ein Brot schmierte: sexy. Wie er eine Tomate
salzte: hochgradig erregend. Wie er versehentlich ein Gurkenglas umwarf: fast schon
unerträglich sinnlich.
Sie machte einen weiteren Test: Smalltalk. „Wir haben echt Glück mit dem Wetter.“
Das war so ziemlich das Banalste, was ihr spontan eingefallen war.
Raven ging lächelnd darauf ein, und so unterhielten sie sich über Spaziergänge im
Regen, Urlaub im Süden und die globale Erwärmung. Für Eileen fand die
Unterhaltung auf zwei Ebenen statt: auf der Meta-Ebene nahm sie all die Nuancen in
Ravens Verhalten wahr, die einen Menschen zu dem machen, was er ist. Seine Gestik
und Mimik, seine Tonlage und Artikulation. Und auch das, was ihn zu einem Objekt
der Begierde machte: Die Reflexion des Sonnenlichts auf seinen Haaren, das Arbeiten
seiner Unterarmmuskeln, als er eine weitere Weinflasche entkorkte, und die kleinen
Berührungen, die sich so nebenbei ergaben, wenn er ihr etwas reichte.
„Liebe“, hatte ihre Mutter einmal gesagt, „besteht nicht aus den großen Momenten,
sondern aus den kleinen Dingen, die sich ständig wiederholen und ein Netz der
Geborgenheit bilden, in das man sich jederzeit vertrauensvoll fallen lassen kann.“
Obwohl sie sich so intensiv auf Raven konzentrierte, entging Eileen nicht, dass der
Lord immer wieder zum Haus hinübersah. Als Jenna aus einer der Terrassentüren trat,
war er sofort auf den Beinen und ging ihr entgegen.
„Alles in Ordnung mit dir? Hast du dich gut erholt? Ich bin doch nicht zu weit
gegangen, oder?“
Jenna streichelte über seine Wange. „Nein, das sind Sie nicht. Außerdem hätte ich ja
nur Sekundenkleber sagen müssen, und Sie hätten aufgehört.“
„Superkleber“, korrigierte er. „Der Sicherheitscode lautete Superkleber.“
„Oh. Ich merk’s mir fürs nächste Mal.“
„Du würdest dich also noch mal darauf einlassen?“
„Jederzeit. Und jetzt sterbe ich vor Hunger.“ Jenna plumpste auf die Picknickdecke,
nahm eine der großen Salatschüsseln und aß direkt mit dem Salatbesteck daraus. „Hm,
gansch arg köschtlisch“, nuschelte sie.
Jack kam aus dem Haus und rief: „Telefon, Sir. Es geht um den Eisblock.“
Raven sprang sofort auf. „Ich kümmere mich darum.“
„Was für ein Eisblock?“, wollte Jenna wissen.
Der Lord zuckte nur die Schultern und schob ihr die nächste Salatschüssel hin.
„Irgendein extrem cooler Plan, im wahrsten Sinne des Wortes. Morgen wissen wir
mehr.“
Nachdem Jenna sich gründlich satt gegessen hatte, beschloss sie, einen Spaziergang
zu machen. „Was gibt es in Ihrem Park noch Schönes zu sehen?“
„Einen kleinen Wasserfall, dort hinter dem Wäldchen.“ Der Lord hatte sich schon
erhoben, aber Jenna wehrte ab.
„Nein, nicht mit Ihnen. Ich möchte mit Eileen spazieren gehen. Frauengespräche,
wissen Sie.“
Sie fanden den Wasserfall ganz leicht. Es war mehr ein Rinnsal, das über ein paar
Steine hüpfte und in einem Teich mündete, an dessen Ufer zwei Enten schliefen, die
Schnäbel seitlich ins Gefieder gesteckt.
Jenna nahm eine Handvoll Steinchen vom Weg auf und ließ sie ins Wasser rieseln.
„Ich muss Abbitte leisten. Ich dachte, du würdest dich reichlich empfindlich anstellen
oder sogar nur so tun, als wären die Hiebe schmerzhaft. Ich habe die Wirkung der
Peitsche gewaltig unterschätzt.“
„Der Lord hat dich geschlagen? Bevor oder nachdem er dich rangenommen hat?
Seine Worte, nicht meine.”
„Sowohl als auch und zwischendrin ebenfalls.“ Sie griff sich an den Po und rieb ihn
sachte. „Huh, das war herb. Er war so schrecklich überzeugend, als er mich an der
Kehle gepackt hat. Und dann hat er mich auf den Boden gedrückt und ist über mich
hergefallen, dass ich kaum zu Atem kam. Schau nicht so schockiert! Nenn mir eine Frau, die keine Vergewaltigungsfantasien hat.“
„Meine Kusine Alice. Die wurde wirklich mal vergewaltigt.“
„Oh, das tut mir leid. Wahrscheinlich ist es eine Beleidigung sämtlicher
Vergewaltigungsopfer, so eine Situation zu spielen.“
„Im Grunde ja. So, wie die

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