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Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss

Titel: Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Bardola
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als ihrer Mutter in der Ferne. Falls Bella jemals im Lotto gewinnen sollte, möchte sie ihrer Mutter einen Flügel kaufen. (Bella selbst nahm nicht lange Klavierunterricht.) Trotzdem war es ihr, »als würden wir im selben Buch lesen, aber immer gerade auf verschiedenen Seiten.« Überhaupt spielen Bücher und Literatur eine große Rolle: Bella ist eine Leseratte. Sie betont, dass niemand weiß, wie versunken sie sein kann, wenn sie von Büchern umgeben ist. Über »Sturmhöhe« sagte Bella, sie lese es gerne noch einmal für den Englischunterricht, dabei hat sie den Roman schon oft gelesen. Von der Bibliothek in Forks ist Bella so enttäuscht, dass sie sich keine Mitgliedskarte besorgt, sondern beschließt, eine Buchhandlung in Olympia oder Seattle zu besuchen. Als sie aber schon in Port Angeles nach einer Buchhandlung sucht, geschieht beinahe das bereits erwähnte Unglück.
    Wie beschreibt Stephenie das? Welche Techniken wendet sie an, um die Leser zu fesseln? Erster Band, erste Szene – das
Vorwort: Bella beginnt ihre Erzählung mit ihren Gedanken über Sterben und Tod in einem dramatischen Moment, in dem sie von einem Jäger bedroht wird. Bella ist überzeugt, dass sie nun gleich getötet werden wird. Auf nur einer knappen Seite wird angekündigt, was erst sehr viel später wieder aufgegriffen wird. Das schafft einen großen Spannungsbogen. Zudem dürfen die Leser hoffen, dass Bella, die Ich-Erzählerin, diesen dramatischen Moment überlebt hat, so aussichtslos die Lage in der Einleitung auch zu sein schient – wie sonst könnte Bella später davon und von all den Ereignissen, die dazu geführt haben, erzählen?

W EIL ES NICHT NACH EWIGKEIT κLINGT
    Auch im zweiten Band wird im Vorwort eine Szene zusammengefasst, in der sich Bella in höchster Not befindet. Die Struktur ist identisch wie in Band eins und wird auch in Band drei wiederholt, wo sich Bella fragt, ob sie lange genug leben wird, um den Ausgang eines anderen Kampfes, der parallel stattfindet, zu erfahren. Wird also Bella lange genug leben, um von ihrer Wiedergeburt als Vampir zu berichten? Der Leser ahnt, sie wird! Allerdings könnte der teilweise mehrfache Perspektivwechsel in Band drei und vier Anlass zu Zweifeln geben. Wenn plötzlich nur noch aus der Sicht Jakobs erzählt wird, könnte dann Bella nicht eines Tages wirklich sterben? Lediglich in Band vier variiert Stephenie Meyer das Muster. Ähnlich ist die Nähe des Todes, das Aufgreifen der gefahrenreichen Situation, aber nicht mehr Action steht im Vordergrund, wilde Verfolgungen oder blutrünstige Gewalt, sondern Liebe.

    Ungewöhnlich kurz ist das Vorwort zum zweiten Buch in Band vier, aber auch hier geht es in einem Satz um Leben und Tod. Erst im Vorwort zum dritten Buch in Band vier greift Stephenie auf das gewohnte Muster zurück: Bella befindet sich in einer ausweglosen Situation und ist kurz davor, ermordet zu werden. Und es ist der Autorin hoch anzurechnen, dass sie in diesem Fall die Erwartungen der Leser enttäuscht. Sie verfährt im vierten Band anders als in den vorhergehenden. Damit setzt sie Zeichen, denn Kitsch lässt sich definieren als das Erfüllen von Erwartungen. Doch Stephenie verzichtet auf die Erfüllung des vorgegebenen Schemas, irritiert ihre kitschverwöhnten Fans und erfreut dafür ihre neugierigen Leser.
    Kein anderes Schulfach wird in der Vampirsaga so oft genannt wie der Literaturunterricht. Bella erwähnt beispielsweise den dritten Akt von Macbeth. Sie muss einen Aufsatz darüber schreiben. Als Thema hat sich Bella die Frage ausgesucht, ob Shakespeares Darstellung von weiblichen Figuren frauenfeindlich sei. Shakespeare ist im Moment ihre Schullektüre. Außerschulische Lektüre sind vor allem die zerlesenen Jane-Austen-Romane, die sie nach Forks mitgebracht hat. Bellas Lieblingsromane sind Stolz und Vorurteil und Sinn und Sinnlichkeit. Sie liest sie gerade wieder und bemerkt, dass der Held der Geschichte Edward heißt. Daher wechselt sie zu Mansfield Park - doch dort heißt der Held Edmund. Ob es keine andere Namen in den Romanen des späten 18. Jahrhundert gebe, fragt sie sich genervt in der kritischen Phase, als Edward versucht, sie auf Abstand zu halten. So wie die Twilight -Fans ihre Lieblingsbücher mehrfach lesen, so liest Bella ihre Sturmhöhe immer wieder. Bellas Lektüre setzt Marken, strukturiert die Geschichte. Als beispielsweise Charlie zu Beginn des dritten Bandes umständlich ansetzt,
den Hausarrest aufzuheben, ist Bella gerade bei Heathcliffs

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