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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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schleiche ich mich hinaus und verstecke mich hinter einer der hohen Hecken im Park von Heaven. Verrate ich meine Liebe zu Tahir, wenn ich mich jetzt mit dem Aquino treffe? Nein, das tu ich nicht. Ich brauche einfach Antwort auf ein paar Fragen, das ist alles. Der Aquino kann mir sagen, wer meine First war. Bei Tahir ist das anders, er weiß bereits alles über First Tahir. Was für ein Luxus. Ich will das auch. Ich will wissen, wer meine First war. Tahir und ich haben einen Pakt miteinander geschlossen. Nichts und niemand kann sich zwischen uns drängen. Lieber sterben wir gemeinsam, als gar nicht erst zu fliehen.
    Ich husche hastig über die Rasenflächen hinunter an den Strand der Nectar Bay. Dann laufe ich über den langen Holzsteg, der zum Pool in der Mitte der Bucht führt. Die schwimmende Plattform ist mit Hunderten von orangeroten Kerzen festlich erleuchtet, die das violettblaue Wasser ringsum verführerisch schimmern lassen. Bisher sind noch keine Gäste hierhergekommen. Ich kann die Musik aus dem Ballsaal hören, aber das Getümmel und der Lärm sind weit genug entfernt, um die Ruhe hier nicht zu stören. Ich schlüpfe aus den Sandalen meines Kostüms, setze mich an den Rand des Beckens und lasse die Füße ins Wasser baumeln.
    Endlich entspanne ich mich, wie es immer der Fall ist, sobald mein Körper mit Wasser in Berührung kommt.
    Ich warte. Er wird auftauchen. Das weiß ich.
    Ich lausche dem Plätschern des Wassers. Ich versuche an Tahir und unsere bevorstehende Flucht zu denken, aber meine Gedanken wandern zurück zu dem Aquino. Meine Fantasie geht mit mir durch. Ich stelle mir den Aquino vor, wie er im Pool schwimmt, mit kraftvollen Bewegungen im Schmetterlingsstil. Er schwimmt nackt, und ich habe das Bild eines männlichen Körpers von vollkommener Schönheit vor mir, gebräunt und muskulös, der geschmeidig durch das Wasser gleitet. Der Schmetterlingsstil mag nach einem zarten Insekt benannt sein. Dieser blonde Gott aber hat die Geschwindigkeit und Kraft eines Delfins. Der Anblick entspringt nicht allein meiner Fantasie, da bin ich mir sicher. Meine First hat ihn so schwimmen sehen.
    Oh! Ein süßer Schauder fährt durch meinen Körper. Als ich mit Tahir zusammen war, hab ich das auch gespürt, daran erinnere ich mich genau.
    Sind das jetzt meine Gefühle oder die meiner First?
    Weg mit dir, schöner Aquino. Ich liebe Tahir. Am liebsten würde ich jetzt ebenfalls nackt im Pool schwimmen. Nein, doch lieber nicht!
    Ich fühle mich so warm und lebendig. Bin ich das? Oder ist es meine First?
    »Z!«
    Ich fahre herum, um zu sehen, wer da ruft.
    Er ist es. Der Aquino. In Wirklichkeit und nicht in meiner Einbildung. Ich wusste, dass er hierherkommen würde. In seiner Paradeuniform ist er fast genauso schön wie nackt. Fast. In den Visionen, die ich unter Wasser von ihm hatte, waren seine blonden Haare länger und er blickte mich immer warm und einladend an. Jetzt steht er etwas steif in seiner Uniform vor mir und seine Haare sind militärisch kurz geschnitten. Er sieht immer noch umwerfend aus, aber es wirkt so, als würde er viel lieber seine Surfershorts tragen und sich ins Wasser stürzen, als vor mir den herausgeputzten Offizier zu geben.
    Seine Stimme ist genauso rau und männlich wie die der Erscheinung, die ich unter Wasser immer wieder gesehen habe. »Z! Bist du das? Ich habe vorhin geglaubt, dich zu sehen. Aber dann bist du von dieser lächerlichen Schaukel zu schnell heruntergehüpft und warst weg, bevor ich mir sicher sein konnte.«
    Ich erinnere mich, dass dieser Aquino aus einer Sekte stammt, die Wesen, wie ich eines bin, hasst. Alle Klone. Ich erinnere mich, dass es eine Reihe von Dingen gibt, die ich dem Aquino an den Kopf werfen wollte.
    Die Mondsichel am Himmel leuchtet so schwach, dass auf der Plattform und dem Steg bis auf den Kerzenschein Dunkelheit herrscht. Der Aquino beugt sich zu mir hinunter, um mein Gesicht besser sehen zu können. »Zhara?«, fragt er. In seiner tiefen Stimme schwingt Zärtlichkeit. Ich bin überrascht, das hätte ich nicht erwartet.
    Er nimmt eine Kerze und hält mir die Flamme nah ans Gesicht. Ich warte und lasse ihn mich ruhig ansehen. Die Blicke aus meinen fuchsiaroten und seinen tiefblauen Augen kreuzen sich. Jetzt muss er die eintätowierten Ranken und Schwertlilien an meinen Schläfen bemerken.
    »Wer ist Zhara?«, frage ich.
    Die Kerze fällt ihm aus der Hand ins Wasser und verlischt.
    »Zhara war deine First«, antwortet der Aquino.
    Ich weiß nicht, was

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