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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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abreist. Ich werde mir drei Tage lang die Augen ausheulen.«
    Ich bemühe mich, den Aquino zu erkennen, von dem Xanthe mir erzählt hat, dass er nach Demesne geschickt worden ist, um die Rechte der Klone zu schützen. Doch wie sich inzwischen gezeigt hat, stellt er eher eine große Gefahr für uns Klone dar. Wegen ihm wurde Becky für weitere ›Experimente‹ zu Dr. Lusardi zurückgeschickt. Wegen ihm sind die Gerüchte von einer bevorstehenden Revolte der Klone hochgekocht … und Xanthe wurde deshalb vom Felsen ins Meer gestoßen. Wegen ihm wurde Xanthes Geliebter ausgeschaltet. Ich will den Aquino unbedingt sehen, doch vorher bleiben meine Augen noch einmal an Tahir hängen. Ich kann nicht anders, ich muss ihn immer wieder ansehen. Er unterhält sich gerade mit dem berühmten Fußballspieler, der ihn spielerisch (oder vielleicht auch nicht ganz so spielerisch) in die Seite boxt, wahrscheinlich um ihn zu provozieren. Ein Wortwechsel folgt, der dazu führt, dass der Fußballspieler Tahir laut beschimpft. »Du bist ein Mistkerl, Tahir Fortesquieu!« Der König von Zakat mischt sich ein, um den Torminator zu beruhigen. Tariq und Bahiyya wirken alarmiert und verlassen mit Tahir schnell den Saal.
    Ich wäre jetzt am liebsten bei ihm. Er braucht meine Hilfe.
    Farzad folgt den Fortesquieus und auch Ivan ist irgendwohin verschwunden. Nur noch Greer steht direkt unter meiner Schaukel.
    »Komm zu mir, Aquino«, murmelt sie verführerisch, als wollte sie damit einen geheimen Zauber ausüben. Aus einmal blickt sie hoch zu mir. »Ich mach mich lächerlich, oder? Fällt dir vielleicht was Besseres ein, was ich sagen kann?«
    »Zeig ihn mir erst mal«, antworte ich. »Dann überprüf ich auf meiner Datenbank, ob ich da was Cooles finde.«
    »Der große Blonde, der jetzt in der Mitte des Saals steht«, sagt sie. »Umringt von lauter kichernden alten Weibern.«
    Ich finde ihn schnell. Es ist nicht leicht, einen guten Blick auf sein Gesicht zu bekommen, aber ich kann erkennen, dass er sehr kurz geschnittene blonde Haare hat und athletisch gebaut ist. Als er endlich einmal den Kopf hebt, um sich einen Moment von seinen Verehrerinnen zu lösen, treffen sich für den Bruchteil einer Sekunde unsere Blicke. Seine Augen sind türkisblau. Erkennen leuchtet in ihnen auf. Wie ein Blitz trifft es mich, ich fühle mich genauso elektrisiert wie im Wasser des Pools. Nein, noch stärker.
    Er ist es. Der Aquino ist der Mann, der zu meiner First gehörte, der Geliebte, dessen Herz sie besaß.

Vierunddrei ß igstes Kapitel
    E lysia, komm sofort runter. Bring Mutter in ihre Suite, damit sie sich dort etwas ausruht. Sie hat zu viel getrunken.«
    »Ja, Governor«, sage ich und klettere sofort die Leiter hinunter, die Dienstklone für mich bereithalten.
    Ich versuche über die Schulter schnell einen weiteren Blick auf den Aquino zu erhaschen, solange ich die Köpfe der Ballbesucher noch überrage. Aber er ist verschwunden. Hab ich ihn nur geträumt?
    Der Governor führt mich zu Mutter, die laut mit Ivan streitet und nur noch lallen kann. »S-sei n-nicht s-so u-unerzogen. Du hast mir nicht zu sagen, was ich mit meinem Eigentum anfangen soll, Ivan.«
    »Ruh dich etwas aus, mein Liebling«, sagt der Governor. »Ich hab für dich eine Suite hier in Heaven reserviert. Dein Ball ist ein glänzender Erfolg.«
    Mutter hat einen Schluckauf. »Aber die Sunrise Cocktails will ich nicht verpassen. Das hat Tradition!«
    »Wir werden dich dafür rechtzeitig wecken«, versichert ihr der Governor.
    »Am besten mit einem Liter Kaffee«, sagt Ivan.
    Mutter umfasst mit ihren Händen mein Gesicht. »Meine l-liebe B-beta. Begleitest du mich?«
    »Ja, Mutter«, antworte ich.
    »S-so ein s-süßes Mädchen. Ich w-werde dich v-vermissen, wenn diese reichen Snobs dich mir geraubt haben.« Sie ist zu müde, um sich dagegen zu wehren, dass sie den Ball verlassen muss. Sie gähnt und scheint froh – vielleicht sogar erleichtert –, dass ich sie von der alljährlichen Nacht der Nächte aus Demesne wegbringe.
    In ihrer Suite schläft Mutter innerhalb weniger Augenblicke tief und fest ein. Keiner wird in den nächsten Stunden etwas von mir wollen. Sie erwarten von mir, dass ich an Mutters Bett wache.
    Das ist die Gelegenheit für mich.
    Ich muss ihn finden. Wenn ich den Blick vorhin richtig gedeutet habe und er tatsächlich ein Treffen unter vier Augen mit mir möchte, dann gibt es nur einen Ort dafür – den Pool. Dort wird er auf mich warten. Ich muss zur Nectar Bay.
    Heimlich

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