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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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fast apathisch. Sie könnten gar keinen Aufruhr anzetteln, selbst wenn sie es versuchten.
    »Zeit für ein Nickerchen«, sagt Ivan, er liegt auf einer Luftmatratze neben mir. Dann breitet er sich ein Handtuch über die Augen. »Du hast mich heute ganz schön geschafft, Elysia.«
    Unser sanftes Schaukeln auf den Wellen wird durch die Ankunft des Mädchens mit der verminderten Denkfähigkeit samt einhergehender Verhaltensauffälligkeiten unterbrochen.
    Demenzia begrüßt Ivan und mich mit einer Wasserbombe. Mit einem lauten Begeisterungsgeschrei rennt sie den Pier entlang auf den Floating Pool zu. Sie trägt eine dieser Kombinationen aus Schnüren und Stoffdreiecken, die man Bikini nennt. Ich selber habe inzwischen in Astrids ausgemusterten Kleidungsstücken einen marineblauen Zweiteiler mit einem Sport- BH und Shorts gefunden, mit dem ich mich im Wasser wohler fühle. Als Demenzia den Beckenrand erreicht hat, macht sie einen hohen Sprung, zieht die Knie an und presst sie fest gegen ihren Oberkörper. »Wasserbombe!«, ruft sie, bevor sie auf dem Wasser aufklatscht. Die Wellen, die sie verursacht, werfen fast unsere Luftmatratzen um.
    Demenzia taucht aus dem Wasser auf und umklammert den Rand von Ivans Luftmatratze.
    »Hey, Sexyboy«, sagt sie zu Ivan. »Ich hab gehört, eure Mom hat eine Beta gekauft.«
    Ivan zeigt auf mich. »Das ist sie. Sie heißt Elysia.«
    Demenzia taucht wieder ins Wasser ein, schwimmt unter Ivans Luftmatratze hindurch und erscheint auf meiner Seite. Sie ist auf genauso ungewöhnliche Art hübsch wie ihr ungewöhnlicher richtiger Name Demetra hübsch klingt. Sie hat olivfarbene Haut, schwarze Haare und olivfarbene Augen. Sie legt ihre Unterarme auf meine Luftmatratze und mustert mich. »Golden glänzende Haut und Haare. Was für ein hübsches Ding. Deine Mutter hat Geschmack, Ivan.« Sie legt eine Hand auf meinen Unterarm und ritzt mir mit dem Fingernagel die Haut auf, eine gerade Linie, den ganzen Arm entlang. Eine Geste irgendwo zwischen Kitzeln und Kratzen.
    »Demenzia!« Ivan spritzt sie voll Wasser. »Hör auf, sie zu ritzen. Wie oft hab ich dir das schon gesagt? Tu’s meinetwegen bei dir selbst, aber lass die anderen damit in Ruhe.«
    Demenzias Hand zieht sich von meinem Arm zurück und liegt wieder auf der Luftmatratze. Sie blickt verlegen weg. »’tschuldigung.« Erst jetzt bemerke ich die Narbe an ihrer rechten Schläfe. Anscheinend wollte sie sich mit etwas Scharfem – vielleicht einer Rasierklinge – ihr eigenes Schwertlilientattoo eingravieren, hat dann aber wohl nach der Hälfte aufgegeben. Vielleicht hatte sie auch kein Betäubungsmittel. Sie blickt mich wieder an, irgendwie erwartungsvoll. »Also, Elysia, dann sag mal … kannst du denn irgendwelche Kunststücke?«
    »Irgendwelche Kunststücke?«, frage ich zurück.
    Ivan antwortet für mich. »Sie ist eine Superschwimmerin. Zeig es ihr, Elysia.«
    Ich lasse mich von der Luftmatratze gleiten, stelle mich auf den Boden des Pools und mache dann mit ausgestreckten Armen einen Satz nach vorne. Nach einer kurzen Tauchphase ziehe ich die Arme zum Butterfly kraftvoll nach vorne. Mit schnellen Arm- und Beinbewegungen durchpflüge ich den Pool. Ob der blonde Surfergott, dessen Erscheinung ich im Pool der Villa des Governor gesehen habe, auch wieder da sein wird?
    Er zeigt sich nicht. Ich weiß nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert bin.
    Als ich nach einer Wende schließlich wieder bei Demetra angelangt bin, steht ihr der Mund offen.
    »Ich hab noch nie jemand so schwimmen sehen«, sagt sie. »So schnell und so perfekt. Du bist wie eine Maschine.«
    »Wir sollten sie mal zum Hidden Beach mitnehmen«, sagt Ivan, »um zu sehen, welche Sprünge sie da von den Felsen vorführt. Der Pool ist dafür leider nicht tief genug.«
    »Und außerdem sind hier viel zu viele alte Leute«, meint Demenzia verächtlich. Im Pool sind wir im Moment nur zu dritt, da übertreibt sie maßlos. Aber unter den Sonnenanbetern am Strand sind einige, die mit Ende dreißig, Anfang vierzig ihr bestes Alter bereits überschritten haben. Wir Klone steuern da schon heftig auf unser Verfallsdatum zu, das ist sogar so vorgeschrieben, bei Menschen jedoch verhält es sich anders. Sie beobachten uns, als warteten sie nur darauf, dass wir den Pool räumen. »Nicht gerade stimulierend für eine Runde Raxia«, sagt Demenzia.
    Ich checke meine Datenbank, aber ich finde nichts. Keine Ahnung, was Demenzia damit gemeint hat. Trotzdem nicke ich, als ob ich Bescheid wüsste. Ich

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