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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Magen umzudrehen. Noch nie im Leben hatte er sich so gehasst wie in diesem Moment. Er hatte schon immer gewusst, dass ein Dämon in ihm steckte. Aber nie, bis jetzt, war ihm bewusst gewesen, wie abgrundtief verdorben er war.
    Justin hatte plötzlich das Gefühl, steinalt zu sein und quälte sich zu einem Sessel. Er bekam kaum mit, dass er noch das Glas in der Hand hielt. Mit einem einzigen Schluck leerte er das Glas. Eine bittere, seltsame Dunkelheit bemächtigte sich seiner.
    Wie seltsam, dass das Schicksal Arabella in sein Leben gebracht hatte, in sein Bett ... und in sein Herz. Langsam, einen nach dem anderen, hatte sie die Schutzwälle niedergerissen, die er um sein Herz errichtet hatte, wie es noch keine Frau zuvor geschafft hatte ... und niemals wieder eine schaffen könnte.
    Plötzlich ging ihm auf, dass die Ruhelosigkeit, die ihn seit Jahren quälte, seit seiner Hochzeit vollkommen verschwunden war. Mit Arabella war j eder Tag neu und frisch ... wie der Morgentau auf einem Blatt, das sich in die Welt hinausreckte, von der Natur geliebt, und in der Sonne glänzte. Es war, als sähe er die Welt zum ersten Mal, nach einer langen, endlosen Reise in der Dunkelheit, aus der er dennoch zurückgekehrt war, um endlich eine lebendige, farbenfrohe Welt vorzufinden. Für Justin war das ein völlig neues und ungewohntes Gefühl.
    Und erst die Nächte ... lieber Himmel, diese Nächte! Sie war ihm voller Begehren zugeneigt und versagte ihm keinen Wunsch. Sie gab ihm so viel mehr.
    Und was tat er?
    Genau, wie sie es bereits gesagt hatte. Er hatte sie von sich gewiesen.
    Seine Lippen verzogen sich. War das Gottes Strafe für ihn?, fragte er sich düster. Ihn dafür büßen zu lassen, was er für ein Ungeheuer war? Für sein Leben hätte Justin nicht erklären können, was ihn soeben dazu getrieben hatte.
    Es war schon so, wie er zu Arabella gesagt hatte. Er war einfach ... was er nun einmal war.
    Niemals würde er sich ändern, dachte er verzweifelt. Er könnte es gar nicht.
    Er wusste einfach nicht, wie.
    Allmählich schwand die Nacht. Der Mond ging langsam unter.
    Ein paar Stunden darauf waren seine schweren Schritte auf der Treppe nach oben zu vernehmen.
    In seinem - ihrem - Schlafgemach lag Arabella, schlafend. Nachdem er sich den Morgenmantel ausgezogen hatte, glitt er zwischen die Laken neben sie, darauf bedacht, sie nicht zu wecken. Im Schlaf drehte sie sich zu ihm herum, als ob sie nach ihm suche; obwohl das bei Gott das Letzte war, was sie tun sollte. Da er wusste, dass er sowieso nicht widerstehen könnte, zog Justin sie in seine Arme.
    Ihre Hand legte sich auf seine Brust. Eine Sekunde lang lagen ihre Finger genau auf seinem Herzen. Dann entspannte sie sich und kuschelte sich an ihn, als habe sie jetzt alles, was sie wollte.
    Überwältigt von dem Bedürfnis, sie zu berühren, streichelte er mit dem Handrücken ihre Wangen. Danach waren seine Fingerknöchel von Tränen benetzt.
    Er erstarrte.
    Scham überkam ihn. Seine Arme schlossen sich fester um sie. Er fühlte sich innerlich wie ausgebrannt.
    » Arabella«, stammelte er. »Oh, Gott.« Er hatte immer solche Angst gehabt, sie zu verletzen ... und j etzt hatte er es getan. Sie hatte seinetwegen geweint. Geweint.
    Das schwarze Loch in seinem Innern tat sich noch tiefer auf. Sie war so süß und rein, und er war das reinste Ungeheuer. Er hatte es immer gewusst. Sein Vater hatte es gewusst.
    Vielleicht war es sogar besser so, dachte er hoffnungslos. Es war besser, sie erkannte schnell, was für ein verdorbener, herzloser Bastard er war.
    Sie war zwar in sein Leben getreten und in seinen Armen gelandet, aber bleiben würde sie keinesfalls. Niemals. Am besten nahm er, was er konnte, solange es noch ging - solange es noch dauern mochte.
    Denn, weiß Gott, es würde nicht für immer sein.
    In seinem Herzen gab es keinen Zweifel.
     
    Vielleicht war es unvermeidlich: Er träumte in dieser Nacht. In seinem Traum befand er sich wieder in Thurston Hall. Eine warme Nacht im Juni. Durch den Nebel in seinem Hirn bemerkte er, dass er wohl wieder einmal betrunken war. Er torkelte herum, landete genau vor der Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters ...
    Die Erinnerung wurde klarer, das Bild wurde größer wie ein Blutfleck.
    Sein Vater versperrte ihm den Weg.
    » Wo zum Teufel noch mal hast du dich herumgetrieben ? «
    » Ob, mein Herr, Ihr wünscht einen Bericht aber die nächtlichen Aktivitäten? Vielleicht sollten wir Platz nehmen. Es könnte nämlich etwas dauern, denn meine

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