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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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ihre vollen Lippen zusammengepresst hatte.
    Er entschied, im Moment lieber auf Abstand zu gehen. Wenn er zu nahe käme, könnte sie vielleicht ihre Finger um seinen Hals krallen.
    »Was starrt Ihr mich denn so an? « , verlangte sie zu wissen.
    »Ich staune nur, wie groß Ihr geworden seid. Ihr könnt sicher den meisten Mä nnern gerade in die Augen schau en.«
    Arabella versteifte sich. Schon immer hatte sie ihren Körper verabscheut. Solange sie zurückdenken konnte, war sie stets einen Kopf größer gewesen als alle anderen Mädchen.
    Die Augenhöhe des Justin Sterling hatte sie j edoch nicht. Wenn sie gerade vor ihm stand, waren ihre Augen genau in der Höhe seiner Lippen, die sich in diesem Augenblick zu einem leicht hinterhältigen Lächeln formten. Aber es war eigentlich ganz schön, sich einmal nicht so groß vorkommen zu müssen.
    Wenn dieser Mann nur ausgerechnet nicht er wäre!
    »Macht Ihr Euch nicht über mich lustig«, sagte sie kurz angebunden.
    Er präsentierte ihr seine ehrerbietigste Verbeugung. »Ich mache mich doch gar nicht über Euch lustig.« Er schüttelte den Kopf. Wieder glitt sein Blick an ihr entlang und verweilte auf ihren vollen Brüsten, die sich unter dem Mieder abzeichneten. Es war eine eindeutige Art der Anerkennung. »Oh, ja«, murmelte er, »Ihr habt Euch sehr verändert.«
    Im Stillen wünschte ihm Arabella alles nur erdenklich Schlechte. Laut sagte sie j edoch: »Ihr hingegen überhaupt nicht, wie ich sehe, Aber das entsprach nicht der Wahrheit. Er war kräftiger, sogar größer, als er mit achtzehn gewesen war. Das hatte sie sofort bemerkt. Unter dem Jackett zeichnete sich sein Brustkorb deutlich ab. Die Schultern waren hager, aber breit. Breiter, als in ihrer Erinnerung ...
    Diese Erkenntnis war regelrecht aufwühlend.
    Er trat näher an sie heran. Sie widerstand dem Impuls, zurückzuweichen.
    »Wisst Ihr«, fuhr er fort, »als mein Freund Gideon die Unerreichbare beschrieb, beschlich mich das seltsamste Gefühl. Komisch, dass ich daran denken musste?« Er seufzte. »Ach ja, aber ich habe so deutliche Erinnerungen an Euch, Miss Templeton. Nicht gerade liebevolle, aber immerhin Erinnerungen.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie kalt.
    » Erinnert Ihr Euch nicht? Nun, dann lasst mich Eurem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Wenn ich mich recht entsinne, waren wir auf dem Anwesen der Herzoginwitwe in Kent. Es fand draußen eine Art von Unterhaltungsprogramm statt ... «
    » Das war ein Theaterstück « , unterbrach sie ihn.
    »Ah, ja. Na dann, wenn Ihr offenbar Euer Gedächtnis wiedererlangt habt, wisst Ihr wahrscheinlich noch, dass Ihr auf dem Boden herum gekrochen seid und irgendetwas gespielt habt, wie ich annahm. Stellt Euch meine Überraschung vor, als Ihr auf einmal, mit einem Nagel in der Hand, unter meinem Stuhl gesessen und mich durch de n Schuh hindurch gestochen habt. «
    » Vielleicht hättet Ihr besser Stiefel tragen sollen«, gab Arabella zurück.
    »Genau das hat Sebastian auch immer gesagt. 0 j a, Euer kleiner Streich ist seither ein nicht enden wollender Quell der Belustigung für meinen Bruder. «
    Arabella zuckte zusammen. Sie war nicht gerade stolz auf ihr Benehmen an diesem Tag, aber sie hatte nicht vor, ihm deswegen jetzt moralische Überlegenheit zuzuerkennen. »Ich glaube, ich erinnere mich. Ihr habt gehumpelt, als Ihr gingt, nicht wahr? «
    An der Tat. Ich tat mein Bestes, Euch aus dem Weg zu gehen, aber als Ihr mein Pferd saht, kamt Ihr angerannt. Ich dachte, Ihr wolltet Euch entschuldigen und wartete auf Euch. Ihr botet mir Eure Hand zum Kuss - ganz die kleine Lady! -, also nahm ich sie. Ich dachte, das sei kein Risiko, weil die Herzogin uns ja im Auge hatte.«
    Während er sprach, rückte er noch näher. Dieses Mal versuchte Arabella tatsächlich, einen Schritt zurückzuweichen, aber da war die Säule hinter ihrem Rücken. Es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr ...
    Und Flucht war das Einzige, woran sie denken konnte - denn das Funkeln in seinen Augen ließ ihr fast das Herz stehen bleiben und zugleich den Puls rasen. Was zum Teufel hatte er vor?
    Sie schaute ihm direkt in die Augen. Der schönste Mann von ganz England. Ja, sie hatte Geschichten über ihn gehört. Manche Frauen fanden ihn einnehmend. Entwaffnend. Arabella fand lediglich, dass er die schlimmste Sorte von einem Schurken war, die sie sich vorstellen konnte.
    »Würdet Ihr bitte gehen? «
    »Aber Miss Templeton, wie unhöflich! Ich habe meine Geschichte doch noch gar nicht zu Ende erzählt.

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