Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
Barrington. Groß und schlank, in einem Abendanzug mit schneeweißen Manschetten aus Spitze. Kein Mann hatte das Recht, eine solch männliche Ausstrahlung zu haben, und dieser Gedanke war ihr lästig.
    Mit Mühe konnte sie den Blick abwenden. Einer der umstehenden Gentlemen stellte eine Frage. Sie hörte sich antworten, aber bereits eine Sekunde später hätte sie sich bei ihrer Seele weder an die Antwort noch Frage erinnern können! Die Gesichter um sie herum nahm sie nur verschwommen war. Da war George ... oder war es Gregory -, der sie fragte, ob sie noch ein Glas Wein möchte. 0 Gott, sie konnte sich nicht einmal an die Namen erinnern !
    Als sie es wieder wagte, in Justins Richtung zu blicken, hatte er ihr den Rücken zugekehrt. Er ging in Richtung Terrasse, mit dieser ihm eigenen lässigen Art.
    Fast wäre sie aufgesprungen. »Ich bitte um Entschuldigung.«
    »Miss Templeton! «
    »Ich muss doch fragen, wohin
    Sie drehte sich herum. »Gentlemen«, sagte sie mit Nachdruck, »ich möchte keinen Wein, keine Limonade und nichts zu essen. Alles, wonach ich mich im Moment sehne, ist ein Augenblick für mich allein. «
    Sie ließ die Herren mitten im Saal stehen. Sie wusste nicht, was sie jetzt über sie denken würden. Es war ihr auch egal. In Wahrheit konnte sie gar nicht sagen, was über sie gekommen war. Sie konnte nur noch an Justin denken. Warum hatte er sie nicht wahrgenommen? Eine innere Stimme schalt sie. Es war nicht klug, ihm zu folgen , denn er war für sie schließli ch der Teufel in Person. Trotzdem, sie hätte weder ihren Willen noch ihre Schritte stoppen können. Genauso wenig, wie sie hätte den Erdenball anhalten können.
    Die Terrasse lag verlassen da. Hinter ihr im Saal begannen die Musiker einen Walzer zu spielen. Die glitzernden Lichter des Ballsaals erhellten ihr den gewundenen Weg durch den Garten, der an drei Seiten von einer hohen Steinmauer umgeben war. Dort, in einer Ecke, entdeckte sie Justin. Er stand vor einem Brunnen und schaute wie verzaubert in den Himmel.
    Verzaubert. Genauso fühlte sie sich. Was für ein Wahnsinn hatte von ihr Besitz ergriffen, dass sie ihm hierher gefolgt war? Sein Anblick versetzte ihr Inneres in Aufruhr und ließ ihr die Knie weich werden.
    Trotzdem schaffte sie es, mit fast ruhiger Stimme zu sprechen. »Hallo, Justin.«
    »Na, wenn das nicht Miss Vikarin ist. «
    Miss Vikarin. Arabella errötete.
    Er drehte ihr absichtlic h den Rücken zu. Arabella blieb, wo sie war, vorsichtig und unsicher. Es schien, als sei er entschlossen, sie zu ignorieren. Sie konnte es ihm nicht verdenken; dennoch tat es weh.
    »Was! Noch nicht wieder weg? « Er warf einen Blick über die Schulter.
    Auf einmal war ihr Mund ganz trocken; sie brachte lediglich ein Stammeln zu Stande. » Ich ... es ist nur ... ich habe dich ein paar Tage lang nicht gesehen. Warst du krank? «
    »Nein.«
    Endlich wandte er sich zu ihr um.
    Es brauchte ihren ganzen Mut, da stehen zu bleiben, wo sie gerade stand. »Ich habe dich da drinnen gesehen«, kam ihr schließlich über die Lippen. »Wolltest du weggehen, ohne irgendetwas zu sagen? «
    »Ja.«
    Nun, er war wenigstens ehrlich.
    »Hör zu, Justin. Ich schätze, wir werden uns wohl kaum völlig aus dem Weg gehen können. Also müssen wir uns irgendwie arrangieren. Ich finde, dass wir zumindest anständig miteinander umgehen sollten.«
    »Dem stimme ich vollkommen zu. Also, wenn du gekommen bist, um dich groß zu tun oder eine neue Schmährede zu halten, dann lass es einfach. Betrachte mich ruhig als gebührend zurechtgewiesen. «
    Sein Verhalten war äußerst zurückhaltend, sein Tonfall kühl. Ein Schuldgefühl bemächtigte sich ihrer. Er konnte j a nicht ahnen, wie sie ihren Ausbruch von vor ein paar Tagen bereute.
    »Justi n«, sagte sie leise, »vor ein paar Tagen ... ich habe geredet, ohne -
    » Du hast gesagt, was du denkst. «
    »Aber ich wollte nicht -«
    »Doch, wolltest du wohl « , unterbrach er sie. »Das wissen wir doch beide.
    Sie schaute zu ihm auf. Seine Schultern waren steif und hochgezogen. Sie könnte fast meinen, dass er ...
    »Sag j etzt bloß nicht, dass meine Worte dir so viel ausgemacht haben -«
    Sie brach ab und starrte ihn an. Was stimmte nicht mit ihm? Er klang so komisch. Seine Augen sahen irgendwie seltsam aus, und er stand nicht wirklich sicher auf den Beinen ... Grundgütiger, er war betrunken!
    Und, wie es schien, hatte er noch etwas zu sagen.
    » Überrascht dich das, Arabella? Erschreckt es dich? So sieht es aus. Schuft,

Weitere Kostenlose Bücher