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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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diejenige, die gerade flirtet.«
    »Mit Sicherheit nicht! « Sie reckte ihr Kinn. »Habt Ihr schon einmal etwas von Skrupeln gehört, Sir? «
    »Mit Sicherheit nicht! « , wiederholte er ihre Worte.
    »Das hätte ich auch nicht erwartet.« Mit wütendem Blick wandte sie sich wieder ihrem Teller zu.
    Dieser hitzige Austausch zwischen ihnen brachte Justins Blut in Wallung. Seine Stimmung hellte sich merklich auf. Er hatte dem Fest nicht gerade in freudiger Erwartung entgegengesehen. Thurston Hall war Sebastians ganzer Stolz und Quell der Freude, während es für Justin einem Fluch gleichkam. Er hasste es, hier zu sein. Er hielt sich nur hier auf, wenn es ein wichtiges Familienereignis gab und reiste stets so früh wie möglich wieder ab. Thurston Hall erinnerte ihn an ... einfach zu viele Dinge, über die er gar nicht nachdenken wollte. Es weckte Gefühle wie Wut und Ablehnung in ihm, die er lieber tief in seinem Inneren verbarg. Aber wenn Arabella hier war, so würde er sich wenigstens nicht langweilen. Zum Teufel, es konnte sogar ganz erträglich werden.
    Es war natürlich gemein von ihm, sie so zu quälen. In der Nacht des Maskenballs hatte er ihr Angst eingejagt, und dann war auf einmal er es gewesen, der sich fürchtete. Auf j eden Fall schien Arabella sich nicht schnell geschlagen zu geben. Sie sagte genau das, was sie dachte, und das war für gewöhnlich eine ganze Menge, bemerkte er amüsiert. Er musste sich eingestehen, dass er sie für ihren Widerstand, ihre Unerschrockenheit, bewunderte.
    Und, bei Gott, ihr Anblick raubte ihm schier den Atem. Als sie den Salon betreten hatte, begann ein Feuer in ihm zu lodern. Von ihr gingen ein Strahlen und Wärme aus. Kein Vergleich mit den blassen, einfältig lächelnden Fräuleins der feinen Gesellschaft. Und hinter ihrem Äußeren verbarg sich ein sinnliches, irdisches Wesen von einer Wildheit, die der seinen gleichkam. Eine Kostprobe dessen hatte er vor kurzem bekommen.
    Als das Mahl beendet war, erhob sich Sebastian und kündigte an, dass eine Darbietung im Musiksalon anstand. »Aber keine Sorge«, bemerkte er mit einem liebevollen Blick auf Devon, »meine Frau wird nicht singen. «
    Devon rümpfte niedlich die Nase.
    Arabella stand auf. »Ich werde mir meinen Umhang holen«, sagte sie knapp. »Es zieht empfindlich hier.«
    Sie eilte auf die Tür zu. Für den Augenblick blieb Justin, wo er war, und beobachtete, wie sie durch den Saal lief. Keineswegs wie es einer vornehmen Dame geziemte. Nein, entschied er, sie war in keiner Weise zimperlich. Sie schritt mit erhobenem Haupte aus, hielt sich aufrecht und stolz, die Schultern gerade. Im Stillen sprach er ihr seine Bewunderung aus. Sie konnte ihre Größe nicht verstecken, also nutzte sie sie zu ihrem Vorteil.
    Jetzt blieb sie stehen, um mit ihrer Tante zu sprechen. Das Licht der vielen Kerzen leuchtete hinter ihr. Oh, wenn sie nur wüsste, was für ein Bild sie abgab! Der leichte Stoff ihres Kleids war fast durchsichtig, so dass sich die darunter verborgenen, langen wohlgeformten Beine erahnen ließen. Er stellte sich vor, wie sich diese Schenkel um seine Taille schlangen. Oh, sie würde so gut zu ihm passen ...
    Himmel, was für ein Wahnsinn befiel ihn denn nun schon wieder, dass er so über Arabella fantasierte!
    Trotzdem stand diese verbotene Vorstellung in leuchtenden Farben vor seinem inneren Auge, äußerst lebendig; ihre Locken, die sich wild und zerwühlt über das Kissen ergossen, diese herrlichen, viel versprechenden Augen, halb geschlossen, ihre Arme, die sich nach ihm ausstreckten ...
    Arabella ... nach ihm die Arme ausstreckend? Tja, das war Fantasie. Er verzog die Lippen voller Selbstironie und erhob sich, um in den Musiksalon zu gehen.
    Es war fast ein Wunder, dass Arabella durch das Gewirr der Gänge und Flure ihre Kammer fand. Dort hielt sie einen Moment inne und presste die Hände an die heißen Wangen. Kalt war ihr nun wirklich nicht gerade. Und ihren Umhang hatte sie auch nicht holen wollen. Sie brauchte nur einen Augenblick, um ihre Fassung wieder zu finden. Oh, Justin war aber auch unverbesserlich, vollkommen schamlos! Sie hatte beim Verlassen des Esssal ons einen Blick zurück in seine Richtung geworfen. In dem Augenblick wanderten seine Augen an ihr herunter, und sie hatte die wahrlich lächerliche Vorstellung gehabt, dass er durch ihr Gewand hindurch sehen könnte. Und wie kam er überhaupt dazu, anzudeuten, sie würde mit ihm flirten? Dieser Gedanke war j a wohl völlig absurd!
    Als hätte sie

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