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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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ihn nur anzuschauen, um sofort tief durchatmen zu müssen. Und da war ein komisches Flattern in ihrer Brust. Wenn er wollte, konnte er so aufmerksam und so charmant sein. Lieber Himmel, sie selbst hatte er um den Finger gewickelt!
    Der Gedanke an all das, was in der letzten Nacht geschehen war, ließ sie zusammenzucken. McElroys Avancen - dieser Schuft! Und dann war da noch die Sache mit dieser widerlichen Wette bei White's. Wenn sie bloß daran dachte, lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    Doch Justin hatte ihr nicht davon erzählt, weil er gemein sein wollte oder gehässig. Irgendwie wusste sie, auf eine merkwürdige, unwahrscheinliche Art, die sie nicht recht verstand, dass er sie hatte beschützen wollen - was überhaupt nicht zu der Kategorie Mann passte, in die sie ihn einordnete!
    Jedenfalls ergab es keinen Sinn, sich ihm anzuvertrauen, so wie sie es getan hatte. Sie konnte sich zwar nur verschwommen an Details erinnern, aber sie wusste noch, dass sie ihm ihr Herz ausgeschüttet, all ihre Ängste und Schwächen eingestanden und sich an seiner Schulter ausgeweint hatte.
    Und was hatte er getan? Er war weder abgestoßen noch angeekelt gewesen. Er hatte sie einfach im Arm gehalten, und es fühlte sich sonderbarerweise gut und richtig an. Und ... oh, sie hatte sich an diesem Nachmittag bei dem Bach so danach gesehnt, dass er sie wieder im Arm halten würde. Sie wollte, dass er sie küsste, als gäbe es kein Morgen ...
    Ach, was war sie nur für ein Dummkopf! Er hatte sie einmal geküsst - ein Mal! -, und das würde sicher nicht noch einmal geschehen. Es war wohl bekannt, dass es keine Frau geben konnte, die sein Herz gewissermaßen hinter Schloss und Riegel bringen konnte.
    Warum hatte er sie dann als schön bezeichnet? War das ernst gemeint? Natürlich nicht. Ihr Herz zog sich zusammen. Aus seinem eigenen Munde hatte sie gehört, was er war: ein Frauenheld. Daran erinnerte sie diese drängende innere Stimme. Ohne Zweifel war das, was er gesagt hatte, für ihn etwas Alltägliches gewesen, eine Redensart, genauso, wie er sie Liebes genannt hatte.
    Dennoch machte sich eine seltsame Traurigkeit in ihrer Brust breit ... ach, wenn doch nur ...
    Unterschiedliche Gefühle und Gedanken bewegten ihr Inneres. Aber in einer Sache behielt er Recht. Sie war
    wild. Übermütig und ein bisschen schamlos. Gott, was für eine Heuchlerin sie doch immer gewesen war! Wenn sie nur daran dachte, wie sie ihn gemaßregelt hatte ... Ihr schlechtes Gewissen machte ihr die Dinge nicht gerade leichter. Gleichzeitig war sie geschockt über die Dreistigkeit, die sie beim Bach an den Tag gelegt hatte. Warum hatte sie ihn nur so ausgefragt?
    Ohne Frage, sie hatte keinen Zweifel, dass viele der Geschichten, die sie über ihn und sein skandalöses Verhalten gehört hatte, der Wahrheit entsprachen. So viel hatte er heute Nachmittag auch zugegeben. Niemals hatte er so getan, als sei er ein anderer als der, der er war: ein Leichtfuß und ein Schürzenjäger.
    Aber trotzdem ... irgendetwas in ihr sagte ihr, dass er nicht der kaltherzige Mann war, als der er sich ausgab obgleich j eder das glaubte.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie er Julianna liebevoll einen Kuss auf die Wange ab. Ihre Kehle zog sich merkwürdig zusammen. Im Kreise seiner Familie, verhielt er sich irgendwie ... anders. Mit ihnen wirkte er sorgenfrei statt sorglos. Auf jeden Fall war er nicht so, wie sie ihn zuerst eingestuft hatte: verantwortungs - und gefühllos. Die letzte Nacht hatte das bewiesen, dachte sie mit einem flatterigen Gefühl im Bauch.
    Sie wusste nicht, wie sie daraus schlau werden sollte. Sie wusste nicht, wie sie aus ihm schlau werden sollte.
    Ein lautes Kreischen durchdrang die Luft, dicht gefolgt von einem zweiten. Die beiden Kleinen von Sebastian und Devon rannten schwankend über den Rasen, so schnell ihre rundlichen Beinchen sie tragen konnten. Ab und zu drehten sie sich zu ihrem Verfolger um - es war Justin. Eine Frau, die Arabella als das Kindermädchen erkannte, trottete hinterher. Arabella schüttelte den Kopf, als habe sie nicht richtig gesehen.
    Justin holte die Meinen ein, lachte, fing eines in jedem Arm auf und schwang sie empor. Es war ein so unerwarteter Anblick, so vollkommen anders als das, was sie von dem Mann, den sie kannte, erwartete; vor lauter Staunen wäre ihr beinahe der Mund offen stehen geblieben. Genau in diesem Moment blickte er auf.
    Ihre Blicke trafen sich. Selbst wenn die Erde sich unter ihr aufgetan hätte, Arabella wäre

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