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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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einen dann zu dem anderen Arm und danach zurück zu seinen Augen. Er erkannte genau den Moment, als sie bemerkte, dass sie gefangen war.
    Er wählte seinen verwegensten Tonfall. »Liebe Arabella«, sagte er sanft, »Ich bin allein mit einer wunderschönen Frau. Keiner ist da, der uns sehen kann. Du willst über ungehörige Dinge reden, ich jedoch würde sie lieber tun. « Während er sprach, beugte er sich noch weiter vor.
    Sie fuhr beinahe aus der Haut und verlor keine Zeit sich unter seinem Arm wegzuducken. Er drehte sich um, als sie bereits ihre Schuhe und Strümpfe aufhob, um sie wie einen Schild vor die Brust zu pressen. Ihr Ausdruck war eine Mischung aus Unsicherheit und Zorn. Das brachte ihn wiederum fast zum Lachen.
    Er hob die Brauen. »Was denn! Dachtest du etwa, ich wollte dich küssen? «
    Sie prustete los. »Als ob ich das zulassen würde ! «
    Trotz ihres Mutes ging sie auf die andere Seite des Baumes und fing an, sich Strümpfe und Schuhe anzuziehen.
    »Bist du wenigstens ein bisschen schockiert?«, fragte er.
    »Wohl kaum«, gab sie knapp zurück.
    Er lächelte. »Keine Angst, Arabella , was auch immer ich an ungehörigen Dingen gemacht habe, es war niemals mit unschuldigen Mädchen.« Er warf einen Blick zum Haus. »Wir sollten langsam zurückgehen. Es ist fast Zeit für den Tee. «
    Arabella nahm den Arm, den er ihr bot; das Häubchen ließ sie an ihren Fingerspitzen baumeln. Sie schlenderten in Richtung Landsitz.
    »Für einen Mann mit so großer Erfahrung bist du ganz schön verschlossen«, bemerkte sie. »Ich dachte immer, Männer hätten einen Hang dazu, mit so etwas anzugeben.«
    Er half ihr über eine hervorstehende Baumwurzel. »Eher anderen Männern gegenüber. Nicht bei -«
    »Ja, ich weiß schon.« Sie verdrehte die Augen. »Unschuldigen Mädchen. Aber ich bin gar nicht mehr so jung. Ich bin fast einundzwanzig. Also solltest du dir vielleicht keine Sorgen machen, dass mich irgendetwas schockieren könnte, was du mir erzählst. «
    Er lachte leicht. »Vertrau mir, Arabella. Deine zarten Ohren würden regelrecht verglühen. Und den Rauch könnte man noch in London sehen. «
    »Ich war stets ein frühreifes Kind. « Sie hatte keine Mühe, mit seinen großen Schritten mitzuhalten. Plötzlich zeigte sie mit dem Finger auf etwas. »Oh, sieh mal! Was ist denn das? «
    Justins Blick folgte der Richtung ihres Fingers. »Das ist ein Gartenpavillon.«
    »Oh! « , rief sie aus. »Sollen wir mal anhalten?« Sie wartete keine Antwort ab, sondern schürzte ihre Röcke und rannte auf das kleine weiße Gebäude zu, das auf einer Hügelkuppe stand.
    Justin beschleunigte seinen Schritt. »Ach, ist das entzückend! « , trällerte sie. Sie schenkte ihm ein Lächeln und beugte sich vor, um an den rosafarbenen Rosen zu riechen, die an den beiden Säulen rechts und links vom Eingang empor rankten. »Ich finde Rosen so wunderbar. «
    Nein, dachte Justin verwirrt, sie war wunderbar. Er fand ihre Missachtung von Konventionen sehr erfrischend. Die Schnüre ihres Häubchens baumelten noch immer von ihren Fingern herab. Die Anstrengung oder auch die Sonne hatten auf ihren Wangen ein zartes Rosa hinterlassen. Er musste seinen Blick von ihren Lippen abwenden, die förmlich darum baten, geküsst zu werden. Beim Himmel, was steckte hinter dieser verfluchten Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte? Sie war in jeder Hinsicht nicht die Richtige für ihn. Trotzdem, die Zeit, die sie an diesem Nachmittag miteinander verbracht hatten ... Es fühlte sich so gut an ...
    Sie drehte sich zu ihm um. Als sie auf der ersten Stufe stand, waren sie auf Augenhöhe. »Also«, sagte sie munter, »wo waren wir stehen geblieben? Ach j a, du wolltest mir gerade all deine Geheimnisse verraten.«
    »Tauschen wir denn Geheimnisse aus? «
    »Du kennst j a bereits all meine Geheimnisse«, meinte sie. » Die, die wichtig sind, jedenfalls. «
    Er kicherte. »Das ärgert dich, nicht wahr? «
    Sie schürzte die Lippen. »Ja«, murmelte sie. »Ich denke, es wäre nur gerecht, dass du mir wenigstens eines von deinen verrätst. «
    »Ein Geheimnis von ungehöriger Natur, wahrscheinlich? «
    »Nun, j a ... das würde Sinn ergeben, nicht wahr? Ungehörig. Lüstern. Freizügig. Was haben all diese Dinge gemeinsam?«
    »Mich, schätze ich. «
    Sie zwinkerte. »Sehr geschickt«, lobte sie. Mit einem breiten Lächeln, siegesgewiss, posierte sie auf der obersten Stufe und schaute auf ihn herunter. Oh, er war ja so selbstsicher und überlegen! Nur einmal

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