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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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hatten dieselbe feingliederige Eleganz, das gleiche glänzende dunkle Haar, die gleichen edlen und perfekten Gesichtszüge. Aber es waren die Augen der Mutter, an denen Arabellas Blick am längsten hängen blieb. Leuchtend und von einem äußerst lebhaften Grün, mit langen Wimpern und so ausdrucksstark - besonders im Kontrast zum Haar ... es war, wie in Justins Augen zu schauen.
    Doch beim Anblick des Vaters, dem vorherigen Marquis von Thurston ... rieselte ihr ein Schauer über den Rücken. Er hatte schmale Lippen und herbe strenge Züge. Instinktiv war sie sofort gegen ihn eingestellt.
    »Guten Abend, meine Damen.«
    Die jungen Frauen waren dermaßen in die Betrachtung des Familienporträts vertieft, dass sie vor Schreck beide einen kleinen Hüpfer taten.
    Es war Justin in schwarzer Abendgarderobe; er sah so umwerfend aus, dass Arabella fast die Luft wegblieb. Einen beunruhigend langen Augenblick verwe i lte sein Blick auf ihr, bevor er ihn Georgiana zuwandte. Er nickte leicht. »Miss Larwood, Ihr werdet im Salon vermisst. Es geht, glaube ich, um ein Scharade-Spiel.«
    Georgiana klatschte in die Hände. »Ohl ich liebe Scharaden! « Sie rannte los, nur um kurz darauf stehen zu bleiben. »Arabella, und was ist mit dir? «
    Die schüttelte leicht mit dem Kopf. »Vielleicht später. « Ihre Blicke richteten sich auf Justin. Sie runzelte ziemlich verwirrt die Stirn. Beim Essen war er charmant, gut gelaunt und lustig gewesen. Aber die Wärme, die er am Tage ausgestrahlt hatte, war wie weggeblasen. Auf einmal schien er distanziert zu sein. Fast kalt.
    Sie wollte etwas sagen und fühlte sich mit einem Mal unbeholfen.
    »Georglana und ich haben gerade festgestellt, wie sehr du deiner Mutter ähnelst. «
    »Ja, dessen bin ich mir bewusst. Auf uns allen liegt doch irgendein Fluch, nicht wahr?«
    Sein Tonfall war sehr eisig, seine Züge wie versteinert. Er betrachtete das Porträt, ohne zu lächeln.
    Arabella war innerlich sehr unruhig. »Es tut mir Leid. Georglana und ich hatten nicht vor, herumzuschnüffeln, wo wir nicht-«
    » Sei nicht albern. Die Ahnengalerie ist doch wohl kaum für Gäste verboten.« Angespannt hob er die Schultern und atmete tief ein.
    »Es tut mir Leid, Arabella. Ich habe eine ausgeprägte Abneigung diesem Bild gegenüber. Sebastian findet, es gehört hier hin - Familie, Pflichten und all das. « Er zog eine Grimasse. »Mein Vater hat es entfernen lassen, als wir klein waren. Es wurde kurz vor dem Skandal angefertigt, und er konnte den Anblick nicht ertragen. «
    Arabella hob die Brauen. »Der Skandal? «
    »Ach, komm schon. Du brauchst nicht höflich zu tun und vorzugeben, du wüsstest nicht, dass meine Mutter damals mit einem Liebhaber durchgebrannt ist. «
    Arabella blinzelte. »Liebhaber?«
    Justin lachte spöttisch auf. »Unschuldige Arabella. Ja, Reihe davon, meine Mutter hatte Liebhaber - eine ganze menge vermute ich. Sie kam bei der Ü berfahrt auf dem Kanal mit ihrem damaligen Liebhaber ums Leben. «
    »Oh«, sagte Arabella leise. »Ich fürchte, das habe ich nichtgewusst.«
    Er musterte sie. »Wirklich nicht? «
    »Wirklich nicht.« Aber auf einmal fiel ihr wieder ein, wie er in der Nacht auf dem Fest der Benningtons einen Zusammenhang zwischen seiner Familie und Skandalen erwähnt hatte.
    »Darüber bin ich überrascht. Diese Dinge haben die Eigenschaft, immer wieder hervorgeholt zu werden.«
    »Nun, ich wusste nichts davon. Ich war wahrscheinlich nicht einmal auf der Welt«, erinnerte sie ihn. » Und ich war im Laufe der Jahre mit mein en Eltern sehr oft außer Landes.
    »Ja, das hatte ich vergessen«, gab er zu. »Jedenfalls hat Sebastian sowohl die mütterlichen als auch die väterlichen Pflichten für Julianna und mich wesentlich besser erfüllt, als auch nur einer meiner Elternteile es je getan hätte.«
    »Das tut mir Leid«, flüsterte Arabella.
    »Braucht es nicht. « Er klang immer noch ziemlich kurz angebunden. Er starrte das Porträt seiner Mutter an.
    Auf diesem ihr ungewohnten Terrain wusste Arabella nichts Rechtes zu sagen. »Ich schätze, das erklärt, wie nahe ihr euch steht«, sagte sie weich. »Ich erinnere mich, als ich Kind war, wünschte ich mir so sehr Bruder oder Schwester, dass ich Mama und Papa regelrecht darum angebettelt habe. Aber Mama hatte nach meiner Geburt eine Infektion, und konnte keine Kinder mehr bekommen. Das habe ich natürlich erst viel später verstanden. «
    Noch immer schwieg er. Seine Blicke waren auf das Bild geheftet. Er starrte wie gebannt;

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