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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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über uni reden. Mein Gott, wie ich diesen Klatsch hasse! «
    »Und ich würde sagen, es gibt nur eine Möglichkeit, Klatsch im Keim zu ersticken. Außerdem, warum das Unvermeintliche verschieben? Je früher uns alle zusammen
    gesehen haben und feststellen müssen, dass wir glücklich verheiratet sind, umso eher sind die Klatschmäuler zum Schweigen gebracht. «
    Machte er sich über sie lustig? Arabella sah ihn streng an, aber sein Verhalten wirkte vollkommen gelassen.
    »Was ist, wenn Fragen kommen? «
    Er kicherte leise. »Ich bin sicher, dass sie kommen, wenn man bedenkt, wie rasch sich die Dinge mit uns entwickelt haben. Aber wer sagt denn, dass wir alles beantworten müssen?«
    Arabella atmete hörbar aus. »Ich schätze, du hast Recht. Und eine Sache verschafft mir eine riesige Befriedigung. Plötzlich strahlte sie.
    »Na, was denn? «
    »Ich werde wohl nie wieder als die >Unerreichbare< bezeichnet werden! «
    »Wohl wahr. « Er beugte sich zu ihr hinüber und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Wange. » Leider habe ich heute bei der Bank etwas zu erledigen, um das ich mich heute Nachmittag kümmern muss. Ich fürchte, es kann auch nicht warten. Ist es in Ordnung, wenn ich dich für kurze Zeit alleine lasse? «
    Sie lächelte. »Ich brauche schließlich keinen Aufpasser, Mylord.«
    »Gut. Wenn du irgendetwas brauchst, klingele einfach nach Arthur.«
    Arabella nickte. Kaum dass er gegangen war, stand sie auf und ging ziemlich ziellos durch das Haus. Sie überlegte, ein bisschen zu schlafen, schob die Idee aber rasch beiseite. Sie war ihr nur aus Langeweile gekommen, sicherlich nicht aus Müdigkeit. Da fiel ihr auf, dass Justin und sie seit ihrem Hochzeitstag unentwegt beisammen gewesen waren. Und jetzt, als er fort war, fühlte sie sich - ach, sie konnte es einfach nicht abstreiten! - ziemlich einsam. Sie spürte, dass sie ihn vermisste, nur, um sich sofort zu fragen, ob er sie wohl auch vermisste ...
    Was für eine Torheit war ihr nun schon wieder in den Sinn gekommen? Sie schalt sich selbst heftig aus und lenkte ihre Schritte ins Erdgeschoss. An der Tür zu Justins Arbeitszimmer blieb sie stehen. Würde es ihm etwas ausmachen, wenn sie seinen Schreibtisch benutzte? Sie schuldete ihren Eltern endlich einen Brief, dachte sie mit schlechtem Gewissen. Sie schrieb nicht täglich Briefe. Aber wenn sie von ihren Eltern getrennt war, verging doch niemals mehr als eine Woche zwischen den Korrespondenzen. Obwohl sie sich wie ein Eindringling vorkam, betrat sie das Arbeitszimmer und setzte sich in den Ledersessel am Schreibtisch. Sie öffnete eine Schublade, fand dort einige Blatt Briefpapier, tauchte die Feder in ein kleines Tintenfass und begann zu schreiben.
     
    Liebe Mama, lieber Papa,
    ich hoffe, diese Zeilen erreichen Euch bei bester Gesundheit. Justin und ich sind gerade aus Bath zurückgekehrt Das Wetter war außerordentlich erfreulich.
     
    Sie hielt inne. Was zum Teufel schrieb sie da eigentlich? Mama und Papa wollten sicher nichts über das Wetter in Bath wissen.
    Nach einem tiefen Atemzug zerriss sie das Blatt und fing von vorne an. Das Ganze erwies sich als viel schwieriger als erwartet; irgendwie wollten die rechten Worte nicht kommen. Sie brauchte drei Anläufe, bis sie endlich mit dem Geschriebenen zufrieden war. Sie hatte die Feder beiseitegelegt , und las den Brief noch einmal durch.
     
    Liebe Mama, liebe Papa,
    ich bin sicher, Euch beiden geht es gut. Bestimmt hat Euch die Nachricht meiner Hochzeit ein wenig schockiert, so schnell, wie alles passierte. Vielleicht habt Ihr bereits das ein oder andere Gerücht über meinen Ehemann gehört, doch ich weiß, was andere nicht wissen. Justin ist ein guter Mann der allerbeste, und für mich perfekt. Und so bitte ich Euch inständig, macht Euch keine Sorgen. Ich versichere Euch, die glücklichste von allen Bräuten zu sein. Und ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir alle wieder zusammen s ind und Ihr Euch Euer eigenes Bild machen könnt.
    Eure Euch liebende Tochter Arabella
     
    Noch zweimal las sie das Geschriebene.
    Dann hielt sie inne. Auf einmal begann der Text vor ihren Augen zu verschwimmen. Sie strengte sich an, die Buchstaben zu erkennen, aber es half nichts. Ein Nebel lag vor ihren Augen und ein schrecklicher Schmerz erfüllte ihre Brust. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und sie schließlich zu weinen begann. Sie blinzelte. Eine Träne rollte ihre Wange herunter, landete auf dem Briefpapier und verschmierte die Tinte.

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