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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Kandidatin für den Großen Plan gefunden.
    Man hatte Hennings unverzüglich auf seine neue Mission in Dallas vorbereitet, wo er sich in ihr Leben schlich, indem er sich mit einer ihrer Kolleginnen anfreundete. Durch geschicktes Taktieren war es ihm schließlich gelungen, ihr vorgestellt zu werden. Für diese Aufgabe war Hennings bestens geeignet, darin hatte er bereits Erfahrungen gesammelt. Binnen kurzem baute er eine enge Beziehung zu Gillian auf.
    Er selbst brachte das Thema gemeinsamer Kinder nie zur Sprache, aber als sie dies tat und ihn fragte, was er davon halte, wenn Single-Frauen durch künstliche Befruchtung schwanger werden, ermutigte er sie dazu ohne allzu großen Überschwang.
    Natürlich stand von Anfang an außer Frage, dass er der Vater ihres Kindes sein könnte. Zwangssterilisierung war eine der Grundvoraussetzungen für Hennings Stellung innerhalb der Gemeinschaft. (Bisher hatte Bruder Gabriel noch keine Möglichkeit gefunden, jeden sexuellen Kontakt zwischen Soldaten
wie Hennings und den handverlesenen Kandidatinnen für den Großen Plan auszuschalten, aber wenn es erst einmal so weit wäre, würde er auch diese Regel einführen.)
    Gillian Lloyd war Hennings dritte Kandidatin bei dieser Prozedur gewesen. Die beiden anderen hatten Kinder geboren. Eine ausgezeichnete Erfolgsrate. Man hatte auf Gillian große Hoffnungen gesetzt. Doch dann hatte sie den Großen Plan verraten, indem sie sich diesem Astronauten hingab. Wenigstens musste man das vermuten. Und im Großen Plan war nicht einmal für eine derartige Vermutung Platz.
    Ihr Verlust war eine enorme Enttäuschung gewesen, aber dann stand die Hoffnung in ihrer Zwillingsschwester Melina wieder auf.
    Hennings redete noch immer. »Tobias will Melina Fragen zur Waters Klinik stellen.«
    Ohne seine Stimme zu heben, sagte Bruder Gabriel mit eiserner Entschlossenheit: »Zu diesem Treffen darf es unter keinen Umständen kommen. Darüber bist du dir doch selbstverständlich im Klaren.«
    Â»Selbstverständlich.«
    Â»Kann ich mich darauf verlassen, dass du das erledigst?«
    Â»Das kann ich erledigen.«
    Â»Das ist nicht deine Spezialität. Ich könnte jemanden schicken  –«
    Â»Ich kann das erledigen«, wiederholte Hennings hartnäckig und fügte dann in geschmeidigerem Ton hinzu: »Bei allem Respekt.«
    Grinsend trank Bruder Gabriel genüsslich noch einen Schluck Schokolade. Nichts motivierte so nachdrücklich wie ein bisschen Konkurrenz. Hennings würde sich nun doppelt anstrengen, damit man garantiert keinen weiteren Soldaten zur Beseitigung seines Scherbenhaufens ins Feld schicken musste. »Und wie steht’s mit unserem anderen Problem in Dallas?«
    Nach kurzem Zögern erwiderte Hennings: »Bedauerlicherweise bleibt es ein Problem.«

    Bruder Gabriel warf einen Blick zu Mr. Hancock hinüber, der beredt die Augenbrauen hob. »Soweit ich informiert bin, sollte das heute Nacht erledigt werden.«
    Â»Das hatte ich auch gedacht, Sir«, sagte Hennings. »Einen Versuch gab es. Es kam zu Verletzungen.«
    Â»An Verletzungen hatte ich eigentlich nicht gedacht.«
    Â»Ich auch nicht. Ich teile Ihren Wunsch nach Eliminierung.«
    Entdeckte er da einen Hauch von Eifersucht in Jem Hennings Stimme? Offensichtlich hielt sich Hennings nicht strikt an seine Befehle, wenn es darum ging, mit Christopher Hart fertig zu werden. Er war wegen der Nacht eifersüchtig, die Gillian mit dem berühmten Astronauten verbracht hatte, und das war seine Antriebsfeder.
    Er beschloss, dies auszunützen. »Schon der Gedanke, dass diese beiden zusammen waren, macht mich krank. Ich habe Fotografien von ihr gesehen. Was für eine Haut. Ein sehr sinnliches Gesicht. Ich hasse die Vorstellung, dass er es gestreichelt hat, sich in ihr bewegt hat. Du warst der Einzige, den ich zu diesem ganz besonderen Vergnügen berechtigt hatte.«
    Â»Ja, Sir«, sagte Hennings mit verkrampfter Stimme.
    Â»Ein Junggeselle mit dem Ruf eines Colonel Hart muss mit vielen Frauen zusammen gewesen sein. Er wird also wissen, wie man Vergnügen bereitet.«
    Â»Vermutlich ja.«
    Bruder Gabriel lächelte insgeheim über seine brillante Begabung, Menschen zu manipulieren. Es war fast zu einfach. »Jedenfalls«, fuhr er fort, »betrübt es mich, dass der Mann, der unsere Gillian entweiht hat, seiner Strafe entgangen ist.«
    Â»Nicht mehr lange, Bruder

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