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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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war es nicht. Nur ein Splitter, wirklich.«
    Â»Und der hat so stark geblutet?«
    Ihre Blicke wanderten von ihm zu Patterson und wieder zu Tobias zurück. Mit einem nervösen Lachen antwortete sie: »Sie wissen doch, wie das manchmal mit kleinen Schnitten
ist. Ich dachte schon, das würde nie mehr aufhören zu bluten.«
    Â»Sie sollten besser aufpassen, Melina.«
    Â»Richtig, einverstanden. Ich sollte definitiv besser aufpassen.« Damit drehte sie sich rasch zur Arbeitsplatte um und holte die Kaffeemaschine aus dem Schrankfach. »Haben Sie heute auf Ihrem Flug von D.C. ein Frühstück bekommen, Agent Patterson?«
    Â»Saft, Kaffee und einen Muffin, falls Sie so etwas als Frühstück bezeichnen möchten.«
    Sie warf ihnen ein entwaffnendes Lächeln über die Schulter zu.
    Deshalb war auch keiner auf das vorbereitet, was kam.
    Der Blumenstrauß auf der Platte, den Jem am Abend zum Wegwerfen in die Küche gebracht hatte, hatte seine beste Zeit hinter sich. Die Blüten waren verwelkt, dunkel und trocken. Das Wasser in der Vase war giftgrün und roch ziemlich unangenehm.
    Danach griff sie jetzt, drehte sich um und warf Tobias die schwere Glasvase mit den Blumen, an denen noch immer die Beileidskarte an einem dünnen rosa Band hing, an den Kopf. Er wurde an der Schläfe getroffen. Beim Aufprall platzte die Haut.
    Â»Verdammte Scheiße!« Brüllend vor Schmerz taumelte er nach hinten gegen den Küchentisch, wobei er eine hölzerne Obstschale zu Boden stieß. Orangen und Äpfel hüpften zwischen den Scherben herum, unter die sich nun auch noch faulige Blumen und abgestandenes Wasser mischten.
    Während Tobias mühsam versuchte, sein Gleichgewicht wieder zu finden, ging Patterson auf sie los. Sie duckte sich und versuchte, mit einem Sprung über Tobias zur Tür hinauszufliehen, da schoss dessen Hand hervor und erwischte sie am Knöchel. Im Fallen knallte sie mit dem Schlüsselbein gegen den Türpfosten. Sie schrie auf.
    Plötzlich tauchte Chief mit einem Golf-Putter in der Hand auf und schob sie beiseite, während er die Küche stürmte.
Beide reagierten völlig verblüfft auf seinen Anblick, was er zu seinem Vorteil ausnutzte. Gezielt holte er zu einem klassischen Golfschwung aus und drosch Patterson den Schläger mit voller Wucht in die Rippen. Er sackte zusammen. Noch einmal schlug Chief zu, diesmal traf er den Hinterkopf. Grunzend fiel Patterson in Ohnmacht.
    Leider diente sein eigener Rücken Tobias als Trampolin, der sich nun seinerseits auf Chief stürzte.
    Â»Melina, raus!«
    Kaum war diese Warnung über seine Lippen, packte ihn Tobias und schleuderte ihn buchstäblich mit dem Gesicht voraus gegen die Wand. Chief ließ den Golfschläger fallen. Eigentlich hätte er k.o. gehen müssen, aber wie durch ein Wunder besaß er immer noch genug Kampfgeist, um Tobias seinen Ellbogen in den Adamsapfel zu stoßen. Der andere taumelte zurück, dann senkte er den Kopf und rammte Chief mit voller Wucht, sodass er durch die Tür in den Flur hinaustorkelte und sich überschlug. Tobias warf die Tür zu, dann wirbelte er herum und packte sie mit der einen Hand, während er mit der anderen eine Pistole aus einem versteckten Halfter riss.
    Er war schnell gewesen, aber doch nicht schnell genug. Melina hatte reagieren können und sich den Putter geschnappt. Noch ehe er seine Hand wieder aus der Jacke gezogen hatte, versetzte sie ihm einen knochenbrecherischen Hieb aufs Handgelenk.
    In diesem Moment donnerte Chief wieder zur Tür herein und verpasste Tobias einen Karateschlag ins Genick. Seine gelähmte Hand ließ die Pistole fallen, er verdrehte die Augen, die Knie knickten ein, und er ging wie ein nasser Zementsack zu Boden.
    Patterson war noch immer bewusstlos.
    Chief stützte die Hände auf die Knie und ließ den Kopf zwischen die Schultern fallen. Er atmete mühsam, in Stößen. Hustend wischte er sich seine blutige Nase mit dem Handrücken ab. »Hoffentlich hatten Sie dazu wirklich Grund.«
    Â»Die waren nicht vom FBI.«

    Â»Wissen Sie das mit einiger Sicherheit?«
    Â»Er hat mich Melina genannt.«
    Â»Er hat Sie Melina genannt.«
    Â»Ist das nicht etwas untypisch für einen hart gesottenen, zugeknöpften FBI-Agenten?«
    Â»Vielleicht. Trotzdem würde ich das nicht als wirklich guten Grund für einen tätlichen Angriff auf einen Regierungsbeamten

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