Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
Eisprungs«, stieß Jem hervor.
    Lawson war verblüfft. »Gillian war eine Patientin?«
    Â»Ja.«
    Â»Wozu?«
    Â»Herr Kommissar, meiner Ansicht nach ist hier nur relevant, dass sie dieser Fremde von dort wiedererkannt hat.«
    Stirnrunzelnd signalisierte Lawson seine Zustimmung, dann stopfte er die hässlichen Fotos wieder in den Briefumschlag. »Es steht Ihnen allen frei, zu gehen.«

    Â»Und was werden Sie jetzt tun?«, fragte sie.
    Â»Ich werde diese Örtlichkeit überprüfen und sehen, ob dort irgendein komischer Kerl beschäftigt ist. Sobald ich etwas weiß, rufe ich an. Hart«, fuhr er fort, »ich hätte gerne, dass Sie in der Stadt bleiben, bis alles abgehakt ist.«
    Â»Sie können doch nicht von meinem Mandanten erwarten, dass er seine gesamten Tätigkeiten unterbricht, während Sie einen Mordfall lösen«, protestierte Birchman. »Das könnte ja Monate dauern.«
    Während Lawson zur Tür ging, blieb er stehen und wandte sich an den Astronauten. »Birchman hat Recht. Ich kann Sie nicht zum Bleiben zwingen, bilde mir aber ein, dass Sie es auch möchten. Nicht, weil es Ihre Bürgerpflicht ist, mitzuhelfen, einen Frauenmörder dingfest zu machen, und auch nicht, weil Sie bisher unsere beste Spur geliefert haben und ich Sie möglicherweise noch zur Identifizierung dieses geheimnisvollen Mannes brauche. Meiner bescheidenen Meinung nach möchten Sie als anständiger Mensch und Held aus Rücksicht auf die andere Ms. Lloyd in der Nähe bleiben. Die lebende. Ja?«
    Er walzte hinaus und hinterließ ein Vakuum in dem kleinen Raum. Birchman regte sich als erster, nahm seine Aktentasche und gab Chief mit einem Kopfnicken zu verstehen, er solle gehen. »Nach Ihnen.«
    Statt ihm zu folgen, wandte sich Chief an sie. »Melina, ich bedaure Ihren Verlust unendlich.«
    Â»Danke. Tut mir Leid, wenn Ihnen dadurch Unannehmlichkeiten entstanden sind.«
    Â»Im Vergleich ist das nichts.«
    Â»Gestatten Sie«, meinte Jem rüde. »Das Ganze hat schon viel zu lange gedauert.« Er drängte sich von hinten an sie heran, als wolle er alle zusammen zur Tür hinausscheuchen.
    Birchman und Chief bahnten sich im Hauptraum einen Weg durch das Schreibtischlabyrinth Richtung Flur und Aufzug. Sie folgte mit Jem. Gerade als Birchman auf den Knopf drückte, schlich sich derselbe Zivilbeamte, der schon vorher an Chief
herangetreten war, erneut zu ihm, hielt ihm eine Schreibunterlage hin und bat nervös um sein Autogramm.
    Der Aufzug kam. »Ich bleibe noch eine Minute da«, sagte Chief, schüttelte dem Anwalt rasch die Hand und versprach, ihn später in der Kanzlei anzurufen. Birchman betrat den Lift.
    Jem dirigierte Melina hinterher.
    In einem spontanen Entschluss sagte sie: »Jem, geh du schon mal voraus. Ich muss noch auf die Toilette.«
    Â»Na gut«, sagte er, wobei er linkisch versuchte, zu verhindern, dass sich die automatischen Türen schlossen und ihn einquetschten. »Ich komme später vorbei.«
    Die Aufzugtüren schlossen sich. Trotzdem machte sie keinerlei Anstalten, die Toilette aufzusuchen.
    Verstohlen sah Chief hoch und musterte sie neugierig. Dann war er mit dem Autogramm für den Polizistensohn fertig. »Danke, Chief«, sagte der Mann und salutierte.
    Â»Gern geschehen. Alles Gute für Ihren Todd.« Er schüttelte dem Polizisten die Hand, der stolz mit seinem Hauptgewinn davonmarschierte.
    Chief drückte den Aufzugknopf. »Abwärts?«
    Â»Bitte. Die Sache mit der Toilette war geschwindelt.«
    Â»Verstehe«, sagte er, obwohl zweifelsohne das Gegenteil der Fall war.
    Während des Wartens starrte jeder auf den Spalt zwischen den Türen. Das Schweigen dauerte so lange, dass es auffiel und seltsam wirkte. Der Aufzug war zu ihrer Erleichterung leer. Er ließ sie vorangehen und folgte hinterdrein. Während der Fahrt wandte sie sich an ihn: »Ich entschuldige mich für Jem.«
    Â»Ist doch nicht Ihre Schuld.«
    Â»Ich schäme mich für ihn. Er hat sich wie ein Esel benommen.«
    Â»Dazu sage ich jetzt besser nichts.« Er grinste schwach, aber sie ging nicht darauf ein.
    Â»Außerdem wollte ich Sie unter vier Augen sprechen.«
    Er machte eine Vierteldrehung auf sie zu. »In Ordnung.«

    Â»Um Ihnen zu sagen, was für ein Feigling Sie sind.«
    Instinktiv riss er den Kopf nach hinten. »Pardon?«
    Â»Colonel Hart, Sie sind ein

Weitere Kostenlose Bücher