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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ich?« Birchman griff nach dem Foto; Chief reichte es ihm wortlos.
    Er blätterte alle durch, ehe er sie an seinen Anwalt weiterreichte. Nachdem er einen Augenblick in die Luft gestarrt hatte, konzentrierte sich sein Blick auf sie. »Melina, ich –« Da ihm die Worte fehlten, ließ er seine Miene für sich sprechen. In einer hilflosen Geste hielt er ihr die offenen Hände hin, ehe er sie apathisch sinken ließ.
    Â»Nun?«
    Nachdem er ihren unverwandten Blick einen Moment lang erwidert hatte, schaute er Jem an, der ihm die Frage ins Gesicht geschleudert hatte. »Was, nun?«
    Â»Haben Sie das getan, was diese Schmiererei behauptet? Haben Sie meine Verlobte gevögelt?«
    Â»Jem!«
    Â»Du bist beleidigt, Melina?«, brüllte er. »Reagier doch auf ihn beleidigt, und nicht auf mich!«

    Â»Vielleicht sollte man Mr. Hennings entfernen.«
    Ohne auf Birchmans Vorschlag einzugehen, wandte sich Lawson an Jem: »Hennings, letzte Verwarnung. Noch so eine ausfallende Bemerkung, und Sie sind draußen.«
    Â»Oh nein, ich bleibe«, sagte Jem und schüttelte heftig den Kopf. »Ich möchte hören, was dieser Raumkadett zu seiner Verteidigung zu sagen hat.«
    Â»Alles, was ich zu sagen habe, ist allein für Gillians Schwester gedacht.« In Chiefs Stimme schwang ein einschüchternder Unterton mit. »Und nicht für Sie.«
    Â»Jem, würdest du dich, bitte, beruhigen?«, bat sie müde.
    Â»Ich werde mich beruhigen, denn ich möchte kein Wörtchen verpassen, das unser Herr Astronaut von sich gibt.«
    Lawson nahm den Faden wieder auf und wollte wissen, warum jemand so etwas schreiben sollte. »Irgendetwas muss daran wahr sein, Hart.«
    Â»Das fragen Sie mich –«
    Â»Colonel.« Wie um Chief am Reden zu hindern, streckte Birchman die Hand aus. Chief wischte sie beiseite.
    Â»Das ist Blut, stimmt’s?«, sagte er, wobei er auf die Fotografien deutete, die wieder vor Lawson lagen. »Sie wollen von mir wissen, welchen Sinn das macht? Sie erwarten von mir eine Erklärung dafür, was irgend so ein krankes Scheusal an die Wand einer Frau geschrieben hat, nachdem er sie umgebracht hat?«
    Er schnaubte verächtlich. »Ich bin kein Psychiater und auch kein gottverdammter Kommissar. Also, zum Kuckuck, woher soll ich dann wissen, warum er das geschrieben hat? Woher soll das irgendjemand wissen? Wer so etwas fertig bringt«, sagte er, wobei er wieder ruckartig auf die Fotos zeigte, »ist durchgeknallt. Verrückt. Zum Teufel nochmal, wieso erwarten Sie von mir, dass ich das erklären kann?«
    Â»Ist ja schon gut, beruhigen Sie sich.«
    Â»Den Teufel werd’ ich tun.«
    Â»Hatten Sie gestern Abend mit Gillian Lloyd sexuellen Kontakt?«

    Â»Was habe ich Ihnen gesagt?«
    Â»Sie haben nein gesagt.«
    Â»Dann wissen Sie’s doch. Sie hat mein Zimmer verlassen und –«
    Â»Um wieviel Uhr?«
    Â»Wie gesagt, ich weiß es nicht mehr.«
    Lawson schwenkte den Kopf in ihre Richtung. »Melina, wann ist sie nach Hause gekommen?«
    Â»Spät. Irgendwann nachts zwischen zwei und drei, glaube ich.«
    Mit zynischer Miene wandte sich Lawson wieder an Chief. »Sie haben sich aber ganz schön lange unterhalten.«
    Jem schien kaum noch an sich halten zu können.
    Aber Chief zuckte nicht mit der Wimper, im Gegenteil. Er verhielt sich noch herausfordernder. »Ich weiß nicht mehr, wann sie gegangen ist. Ich habe keine Ahnung, warum sie ermordet wurde. Das ist alles. Mehr habe ich nicht zu sagen.«
    Er stand auf, aber Lawson blaffte ihn an, er solle sich wieder hinsetzen. Als Birchman protestierte, kam es zwischen dem Anwalt und dem Kripobeamten zu einer heftigen Auseinandersetzung. Jem warf Chief einen durchbohrenden Blick zu, ehe er sich in eine Zimmerecke verzog und dem Raum den Rücken zukehrte.
    Inzwischen ließ Christopher Hart sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Wie Laserstrahlen bohrten sich seine Blicke in ihre. Tiefe Leidenschaft prägte seine Gefühle, egal, was es war: Empörung, Schuld, Verzweiflung.
    Â»Nur noch ein paar Fragen, dann sind wir, meiner Ansicht nach, mit Colonel Hart fertig«, sagte Lawson gerade zu dem Anwalt.
    Lawson wandte seine Aufmerksamkeit wieder Chief zu und fragte, ob er bemerkt hätte, dass ihm und Gillian gestern Abend irgendjemand gefolgt sei.
    Er hatte die Arme über der Brust verschränkt. »Nein. Allerdings
habe ich

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