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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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vertrauten ihm ihre Seelen an.
    Der Pastor ergriff lächelnd ihre Hände und nahm ihre Geschenke und ihr Vertrauen ganz selbstverständlich an. Der Pastor hatte die richtige Idee, Bruderherz. Hallelujah und Amen.
    Im nächsten August verließ Miss Jones plötzlich die Stadt. Man munkelte, sie sei »in Schwierigkeiten« und zu Verwandten nach Oklahoma gezogen. Der Pastor wurde mit seiner dicken Frau, die mit ihrem vierten Kind schwanger war, an eine andere Kirche in einer anderen Stadt versetzt. Die Gemeinde war untröstlich. An seinem letzten Sonntag weinten alle und spendeten ihm ein großzügiges Liebesopfer.
    Sein Nachfolger war älter und hässlicher und seine Predigten staubtrocken. Alvin bezweifelte, ob er irgendeine ins Bett bekäme, selbst seine klapperdürre Frau, deren Gesicht an eine Dörrpflaume erinnerte und deren Temperament auf chronische Verstopfung schließen ließ.
    Alvin stellte den Kirchgang ein. Stattdessen übte er sich vor seinem Spiegel und am Angelplatz im Predigen. Er arbeitete daran, seinen Dialekt zu beseitigen, und trainierte seine Stimme, bis er wie die Männer im Fernsehen klang. Er übte Handbewegungen, komponierte aufwühlende Gebete und lernte wichtige Bibelstellen auswendig.
    Mit vierzehn bekam er eine Chance, seine neuerworbenen Fertigkeiten öffentlich vorzutragen. Ein Mädchen aus der zehnten Klasse lud ihn zu einem Erweckungsgottesdienst in ihre Kirche ein. Als man die Gemeindemitglieder aufforderte, aus dem Stegreif ein Glaubensbekenntnis abzulegen, stand er auf und lieferte eines, bei dem kein Auge in der Menge trocken blieb.
    Als sie an jenem Abend nach Hause fuhren, behauptete Alvin,
der Geist sei über ihn gekommen und habe ihnen befohlen, gleich hier anzuhalten und zu beten. Also bog das Mädchen von der Straße in ein Wäldchen ein. Sie kletterten auf die Pritsche des Pick-ups, den ihr Vater ihr für diesen Abend geborgt hatte, und fingen spontan zu beten an.
    Sie hatten noch nicht lange gebetet, da kam der Geist erneut über Alvin, er möge am Altar ihres Körpers Dienst tun. Dazu gehörte auch, dass er sein Gesicht zwischen ihre Schenkel steckte, während sie anschließend ihrerseits ähnliche Dienste an seinem Körper verrichtete. Gott zeigt sich ganz gewiss auf geheimnisvolle Weise, dachte sie auf dem Heimweg, während Alvin in dem Bewusstsein nach Hause ging, dass er auf dem Weg zu etwas wirklich Großem war.
    Zweiunddreißig Jahre später lag er in einem Bett mit einem goldenen Kopfteil und musste lächelnd an den dürren Jungen denken, der er gewesen war, an dessen schmutzigen Füßen schwarze Teerbrocken klebten und der mit seinen Geschwistern um das letzte Stückchen Brathuhn raufte.
    Jetzt bereiteten persönliche Küchenchefs seine Mahlzeiten zu. Er hatte einen Trainer, der darauf achtete, dass sich das reichliche Essen nicht in Fett verwandelte, und einen Schneider, der eine Garderobe zauberte, die seinen perfekten Körperbau betonte.
    Er liebte seinen Körper, liebte die versteckte Kraft unter dieser straffen Haut. Haare mit goldenen Spitzen bedeckten seine breite Brust. Träge glitten seine Finger darüber. Wie jung und männlich sich das anfühlte. Hinreißend.
    Genüsslich streckte er seine langen muskulösen Glieder, wobei er sie abwechselnd anspannte und wieder entspannte. Er hob seine Hände zum Himmel und betrachtete sie eingehend. Sie sahen so stark aus, als könnten sie Stahl biegen, und doch so zärtlich, um ein Neugeborenes sanft zu bergen.
    Höchst passend , dachte er mit einem trägen Lächeln, wobei seine Hände zu seinem Glied hinunterglitten. Seine Hoden waren so fest wie damals, als er das vom Geist des Herrn erfüllte
Mädchen auf der Pritsche des väterlichen Pick-ups genommen hatte. Er streichelte seinen Penis und spürte, wie er anschwoll und länger und härter wurde.
    Die Frau an seiner Seite regte sich, wurde wach, setzte sich auf und lächelte zu ihm herunter. Sie hatte schon ein Kind gehabt. Ihre Brustwarzen waren groß und braun. Er mochte lieber kleinere rosige jungfräuliche, aber schließlich musste man ja Opfer bringen.
    Sie ging auf die Knie und wollte sich schon auf ihn setzen, da bremste er sie. »Diesmal nur mit dem Mund. Ganz langsam.«
    Er schloss die Augen und ließ sich treiben, und wieder brachten ihn die Gedanken zu Alvin zurück. Er kam ins Grübeln. Welcher

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