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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hatte, Bescheid wüsste, würde sie sie nicht verraten. »Um neun Uhr? Hier bei mir zu Hause?« Sie nannte ihre Adresse.
    Â»Er wird da sein, in Begleitung von Agent Patterson vom Büro in Dallas.«
    Â»Woher kommt Mr. Tobias denn?«
    Â»Aus Washington.«
    Â»D.C.?«
    Â»Richtig. Mr. Tobias wird morgen um neun Uhr bei Ihnen sein, Ms. Lloyd. Gute Nacht.«
    Nachdenklich schaltete sie den Akku aus, dann tippte sie
sich mit dem Telefon gegen die Stirn. Das FBI? Den ganzen weiten Weg von Washington? Neugierig auf die Waters Klinik? »Was, zum Teufel –«
    Â»Melina?« Jem klopfte an die Badezimmertür.
    Â»Bin in einer Sekunde draußen.«
    So viel zum Entspannungsbad, dachte sie beim Abduschen und stieg aus der Wanne. Von allen Vorschlägen, die Jem gemacht hatte, war ihr nur das Bad verlockend erschienen. Heute Abend wäre sie viel lieber allein gewesen, aber er hatte es sich nun mal in den Kopf gesetzt, sie zu verwöhnen.
    Wie versprochen hatte er sie bei einem Glas Wein und leiser Musik sitzen lassen, während er das Abendessen kochte. Der Wein und die Musik und dazu das hypnotisierende Geräusch des Regens, der draußen fiel, hatten sie eingelullt. Eigentlich hatte sie nicht geglaubt, hungrig zu sein, aber die Spagettini, die Jem auftrug, schmeckten köstlich. Nach dem Essen hatte sie sich zum Abwasch bereit erklärt, doch er wollte nichts davon hören und bestand darauf, dass sie ein Schaumbad nahm.
    Leider hatte sich der Teil des Abends, der sie am meisten entspannen sollte, dank Lucy Myricks Anruf als reiner Stress erwiesen.
    Als sie in einem bequemen Bademantel das Bad verließ, erwartete sie Jem im angrenzenden Schlafzimmer. Ihre innere Unruhe wegen des Anrufes verbarg sie hinter einem Lächeln. »Du hattest Recht, das war genau das, was ich brauchte.«
    Â»Wer war das?«
    Â»Wer?«, fragte sie mit gespielter Unschuld. Warum brannten die Lampen nicht? Er hatte sie ausgemacht und im ganzen Zimmer Kerzen angezündet. Sie schaltete die Nachttischlampe ein.
    Â»Am Telefon.«
    Â»Ach, kannte ich nicht. Eine Kundin von Gillian. Sie war nicht in der Stadt und hat die Geschichte erst heute Nachmittag nach ihrer Rückkehr erfahren.«
    Sie hatte sich bewusst zum Lügen entschlossen, da gab es
nichts zu entscheiden. Bis sie nicht selbst den wahren Grund für das Interesse des FBI an Gillians Ermordung wüsste, würde sie keiner Menschenseele davon erzählen, nicht einmal Jem.
    Â»Ich hätte schneller abheben sollen, dann wärst du nicht gestört worden.«
    Â»Ich wäre sowieso bald verschrumpelt. War höchste Zeit, dass ich herausgekommen bin.«
    Â»Jetzt kommt das große Finale.«
    Â»Du warst aber fleißig«, meinte sie mit einem Blick auf die Kerzen und das aufgedeckte Bett.
    Â»Wenn ich schon mal da bin«, meinte er beiläufig. »Manche Sträuße fingen schon zu riechen an. Ich habe sie alle in die Küche getragen und hätte sie auch hinausgebracht, wenn es nicht geregnet hätte.«
    Â»Danke. Ich werde sie morgen in die Biotonne stecken.« Nach dem Besuch von Spezialagent Tobias, FBI.
    Er setzte sich auf die Bettkante und klopfte auf den Platz neben sich.
    Sie zögerte. »Jem, du musst dich nicht unbedingt haarklein an dein Versprechen halten. Es ist schon spät.«
    Â»So spät auch nicht.«
    Â»Aber du musst doch genauso fertig sein wie ich.«
    Â»Melina, ich werde jetzt nicht mit dir diskutieren. Ich habe gesagt, ich würde dir Nacken und Rücken massieren, und genau das werde ich jetzt tun.«
    Statt sich auf eine Diskussion einzulassen, die nur Unfrieden gestiftet und ihr die letzten Energiereserven geraubt hätte, setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante und drehte ihm den Rücken zu. »Fünf Minuten, dann heißt es für dich Tschüss, und ich marschiere ab ins Bettchen.«
    Â»In fünf Minuten möchtest du unbedingt mehr.«
    So recht wohl fühlte sie sich in dieser Situation nicht. Eigentlich war ihr dabei ganz und gar nicht wohl zu Mute. Irgendetwas stimmte nicht. Trotz seiner lockeren Plauderei schob er den Mantelkragen über ihre Schulter, um besser an ihren Nacken
heranzukommen. Als er ihr die Hände auf die Haut legte, spürte sie das Öl darauf.
    Â»Aha, du trägst ja noch immer den Anhänger.«
    Er hatte darauf bestanden, dass sie ihn annahm. »Gillian hätte es so gewollt«, hatte er

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