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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Einfluss und Geld. Sie wollten mich zum Beitritt zu einer Interessengruppe überreden, die gerade gegründet wird.« Er beschrieb die Native American Advocacy und ihre Ziele. »Sie wollen mich als ihren offiziellen Sprecher.«
    Â»Das klingt großartig.«
    Â»Wie der Teufel.«
    Â»Etwa nicht?«
    Â»Ich habe mich nie um Indianerangelegenheiten gekümmert. Außerdem habe ich noch nie für irgendjemand den Lautsprecher oder die Marionette gespielt.«

    Â»Wollten die das denn?«
    Ihr Zweifel ärgerte ihn. »Ich … Ja! Sie haben versucht, mich unter Druck zu setzen. Ich sollte mich auf der Stelle zum Mitmachen bereit erklären. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen sich verpissen. Jedenfalls so was Ähnliches. Dann ruft mich Longtree ganz kurz, nachdem mich Lawson verhört hatte, an und schwafelt etwas Obskures von ›unglücklichen Umständen‹ und ›Problemen mit der Polizei‹, auf Grund derer ich seiner Ansicht nach vielleicht meine Meinung geändert hätte.«
    Mehr musste er ihr nicht erzählen. Ihr war klar, worauf er hinauswollte. Mit gerunzelten Augenbrauen und leicht geschürzten Lippen war sie ganz Aug und Ohr. »Sie meinen, Longtree könnte die Männer geschickt haben, die Sie angegriffen haben.«
    Â»Der Gedanke ist mir gekommen.«
    Â»Waren es denn Indianer?«
    Â»Konnte ich nicht erkennen. Sie wissen doch: Masken.«
    Â»Trotzdem würde das keinen Sinn machen, Chief. Die wollen Sie doch nicht tot, sondern als ihren Fürsprecher haben.«
    Â»Wie gesagt, vielleicht haben sie mir eine nachdrückliche Mahnung geschickt.« Dann fügte er hinzu, ohne sie aus den Augen zu lassen: »Weil ich die erste nicht beachtet habe.«
    Â»Die erste?« Sie suchte seine Augen und rief dann leise: »Gillians Ermordung?«
    Er ging zum Bett und setzte sich vor sie. »Wäre es möglich, dass man sie als Werkzeug benutzt hat?«
    Â»Meinen Sie damit, ob es ein abgekartetes Spiel war, dass sie mit Ihnen geschlafen hat?«
    Â»So was Ähnliches.«
    Sie lachte kurz. »Haben Sie den Verstand verloren? Erstens wäre sie nie und nimmer einverstanden gewesen, für irgendjemand die Hure zu spielen.«
    Â»Damit wollte ich nicht unterstellen –«
    Â»Und zweitens war der Rollentausch an diesem Abend nicht ihre Idee, sondern meine. Das habe ich Lawson schon erklärt,
aber damals haben Sie sich ja nicht am Gespräch beteiligt. Der Vorschlag, Gillian solle sich mit Ihnen treffen, stammte von mir. Sie hat diese Idee abgelehnt, anfänglich. Aber ich habe sie dann später angerufen und unter Druck gesetzt.«
    Â»Warum hat sie letztlich nachgegeben?«
    Â»Vermutlich wollte sie Sie kennen lernen. Oder –«
    Â»Was?«
    Â»Nichts.« Sie wandte den Blick ab. »Keine Ahnung, warum sie ihre Meinung geändert hat.«
    Â»Blödsinn«, sagte er wütend. »Sie beide hatten keine Geheimnisse voreinander. Das haben Sie schon mehrmals gesagt.«
    Â»Wir haben aber auch unser gegenseitiges Vertrauen nicht missbraucht.«
    Â»Das ist doch jetzt egal. Sie ist tot.«
    Wut stieg in ihr auf. »Daran müssen gerade Sie mich nicht erinnern, vielen herzlichen Dank. Offen gestanden, möchte ich, dass Sie gehen. Auf der Stelle.«
    Es schmerzte ihn, die Tränen in ihren Augen zu sehen. Er hatte sie unter Druck gesetzt, aber nur zu ihrem eigenen Schutz, und zu seinem. Ohne eigenes Verschulden waren sie in etwas Rätselhaftes und höchst Gefährliches verwickelt worden. Und er musste unbedingt ergründen, was dahinter steckte. Er musste dafür sorgen, dass diese Gefahr verschwand, selbst wenn er dazu vorübergehend diese Frau verletzen musste, die der Tod ihrer Schwester schon so tief getroffen hatte.
    Er packte sie bei den Schultern. »Melina, wäre es möglich, dass Longtree oder sonst jemand mit Gillian zwischen dem Mittagessen und dem Zeitpunkt Kontakt aufgenommen hat, als sie ihren Entschluss, mich zu begleiten, geändert hat?«
    Â»Kontakt aufgenommen?«
    Â»Vielleicht hat man sie bedroht.«
    Â»Das hätte sie mir erzählt. Sie hätte die Polizei gerufen.«
    Â»Dass man sie mit Geld gelockt hat?«
    Â»Sie werden immer beleidigender.«
    Chief blieb hart. »Wäre es möglich, dass man an ihr soziales
Gewissen appelliert und ihr eingeredet hat, sie würde einer Minorität einen Dienst erweisen?«
    Â»Nein. Gillian

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