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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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tun sollte. Andrew hatte mir in den letzten Wochen ein paar Nachrichten hinterlassen, aber ich hatte mich nicht zurückgemeldet. Ich überlegte, ob ich eine Zeitlang ziellos umherfahren sollte, in der Hoffnung, dass er fort wäre, wenn ich zurückkam. Wenn Marnie mit Robert unterwegs war, konnte ich sie anrufen und eine Weile in ihrer Wohnung bleiben.
    Und wenn ich Peter sein Verhalten nicht übel nehmen würde, könnte ich zurück zu ihm fahren.
    Aber so wie ich mich fühlte, wollte ich nirgendwohin. Weiß Gott, wie lange Andrew hierbleiben wollte. Seufzend fand ich mich damit ab, dass ich genauso gut in unser Haus gehen und ihm gegenübertreten konnte.
    Ich lenkte meinen Wagen in die Einfahrt. Langsam stieg ich aus und ging ins Haus.
    Andrew saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Seine Arme waren über die Rückenlehne des Sofas gebreitet. Im Raum war es still, beinahe unheimlich. Da nicht einmal der Fernseher eingeschaltet war, hatte er offensichtlich gewartet, dass ich heimkam.
    Er blickte auf, als er mich bemerkte. Doch er sagte nichts.
    “Wie lange wartest du schon hier?”, fragte ich.
    “Zweieinhalb Stunden.”
    Mein Herz hämmerte, aber ich kam näher. Es gab keinen Grund, in meinem eigenen Haus nervös zu sein.
    “Du trägst dein Kleid verkehrt herum”, bemerkte Andrew. Er sah mein Kleid an und mied mein Gesicht.
    “Was?” Rasch blickte ich an mir herunter. Tatsächlich, die Säume meines Kleids waren außen. Wie war mir bloß entgangen, dass ich mein Kleid verkehrt herum angezogen hatte?
    Endlich hob Andrew den Kopf und blickte mich an. “Du warst also bei ihm?”
    Ich antwortete nicht.
    “Was hast du vor? Willst du so tun, als würdest du dich nicht mit jemandem treffen? Oder soll ich besser sagen, dass du nicht mit jemandem fickst?”
    “Du bist derjenige, der mir sagte, ich solle eine Affäre anfangen.”
    Andrew lachte laut und blickte beiseite.
    “Was ist denn?”, fragte ich gereizt.
    Langsam stand Andrew auf. “Warum hast du nicht zurückgerufen?”
    “Weil ich nicht mit dir reden wollte.”
    “Dann ist es also vorbei? Denn wenn es das ist, brauchst du es nur zu sagen. Dann werde ich nicht länger an unserer Ehe festhalten.”
    Ich sagte nichts.
    “Ich dachte, du würdest ein kleines Liebesabenteuer haben, damit wir quitt wären. Und nicht, um mich zu verlassen.”
    “Ich habe dir doch schon gesagt, dass nicht du die Regeln schreibst.” Meine Brust schmerzte. Allein Andrew zu sehen zerrte an meinem Herz.
    “Das sind hübsche Ohrringe.”
    Instinktiv hob ich eine Hand zum Ohr.
    “Ich vermute, er hat sie dir geschenkt.” Andrew zögerte. Sein Schweigen dehnte sich unendlich. “Liebst du diesen Kerl?”
    “Nein.” Ich war überrascht, wie leicht mir das Wort über die Lippen kam. Überrascht, wie sehr ich Andrew davon überzeugen wollte, obwohl Gott allein wusste, warum. “Ich liebe ihn nicht.”
    Andrews Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. “Dann wirst du die Sache beenden?”
    Jetzt zögerte ich. “Wenn ich so weit bin.”
    “Was soll das heißen, wenn du so weit bist?”
    “Wenn ich so weit bin.”
    “Es ist nichts Ernstes mit ihm. Warum willst du ihn weiterficken?”
    “Ich habe nicht behauptet, dass es nichts Ernstes ist.”
    “Jetzt bin ich verwirrt”, gestand Andrew.
    “Er behandelt mich gut. Und weißt du was? Der Sex ist fantastisch.”
    Andrews Wange zuckte angesichts meines unverfrorenen Geständnisses.
    “Was ist los, Andrew?”, fragte ich. Wut regte sich in mir, da ich mich an seinen Betrug erinnerte. “Es war in Ordnung, dass du mit einer anderen Frau im Bett warst, aber ich darf keinen Spaß haben?”
    Er antwortete nicht.
    “Du hast damit angefangen. Vergiss das nicht. Wenn du nicht beschlossen hättest, mit Isabel eine Affäre zu haben, würden wir diese Unterhaltung nicht führen.”
    “Ich habe dir gesagt, es tut mir leid. Wie oft kann ich dir das noch sagen?”
    Es tut ihm leid.
Als könnte eine Entschuldigung alles wieder in Ordnung bringen. Seine Worte erzürnten mich noch mehr.
    “Der Sex, den ich jetzt habe, ist so geil, dass ich nicht glaube, dass er mich je betrügen wird”, schleuderte ich ihm entgegen und rieb Salz in Andrews Wunde. Aber er verdiente es. Verdiente es, weil er mich so tief verletzt hatte. “Ich denke wirklich, ich könnte mich in ihn verlieben.”
    Das brachte Andrew zum Schweigen. Seine Lippen pressten sich zu einer dünnen Linie zusammen. Dann entfernte er sich von mir und ging zur Tür.
    “Andrew.” Ich folgte ihm.

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