Bettgeflüster
was er behauptete, sich wirklich als falsch herausstellen sollte?
„Natürlich bin ich mir meiner Sache sicher“, erwiderte er verächtlich. „Hoffentlich können Sie mir helfen, einen Ausweg aus dieser heiklen Situation zu finden“, fügte er an Rome gewandt hinzu.
Es gefiel Quinn nicht, Rome um Hilfe bitten zu müssen, dazu war er viel zu unabhängig, was Harrie wahrscheinlich als Arroganz bezeichnen würde.
Verdammt, es ist mir doch völlig egal, was diese Frau denkt, sagte er sich sogleich. Zugegeben, sie war ungemein schön, aber sie war Rome Summers Geliebte. Schon allein deshalb war er von ihren beruflichen Fähigkeiten nicht mehr überzeugt. Es würde sich noch herausstellen, ob sie eine gute Juristin war oder nicht.
„Wenn es wirklich stimmt, was Sie diesem Mann vorwerfen, was könnte dann Rome Ihrer Meinung nach tun, um die Situation zu ändern?“, fragte sie beharrlich weiter.
Quinns Ärger wuchs. Rechtsanwälte sollten nur dann reden, wenn man sie ausdrücklich um Rat fragt, schoss es ihm durch den Kopf. Weil Rome mit dieser Frau eine Beziehung hatte, verhielt sie sich unerträglich arrogant, was ausgesprochen lästig war.
Er deutete ein Lächeln an. „Das überlassen Sie am besten Rome und mir“, entgegnete er.
Sie atmete tief ein bei dieser Beleidigung. „Rome, ich rate dir, dich auf nichts einzulassen, ehe wir uns nicht selbst vergewissert haben, ob an der Geschichte überhaupt etwas dran ist oder nicht“, forderte sie Rome ziemlich gestelzt auf.
„Da gibt es nichts zu prüfen, Liebling“, antwortete Rome leise und wie um Entschuldigung bittend, ehe er sich wieder Quinn zuwandte. „Ich glaube, ich habe schon eine Idee, wie wir Ihr Problem lösen können.“ Er stand auf und ging zu dem Sideboard, um sich einen Drink einzuschenken. „Manchmal braucht man etwas Stärkeres als Tee. Trinken Sie auch einen Whisky, Quinn?“
Quinn trank nur selten Whisky und nie während der Arbeit. Aber das hier hatte mit seiner Arbeit nichts zu tun. „Gern“, sagte er deshalb. Irgendwie hatte er das Gefühl, Rome würde ihm helfen. „Aber nur einen Kleinen, ohne Wasser und Eis“, fügte er hinzu und lehnte sich entspannt zurück. Es müsste ihm und Rome als erfolgreiche Geschäftsmänner doch gelingen, Corinnes Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.
„Du auch, Harrie?“, fragte Rome.
„Nein, danke“, lehnte sie steif ab. Ihre Wangen waren gerötet, während sie vor wenigen Minuten noch unnatürlich blass gewesen waren. Sie presste die Hände fest zusammen. „Rome, ich meine …“
„Ich weiß, was du meinst, Harrie“, unterbrach Rome sie sanft, während er Quinn den Drink reichte. Dann legte er Harrie die Hand auf die Schulter. „Aber Quinn hat die Wahrheit gesagt, Liebes“, erklärte er rau. „Er …“
„Das glaube ich dir nicht – und ihm auch nicht!“ Harrie stand unvermittelt auf und blickte Rome und Quinn zornig an. „Ich glaube nicht, dass Richard dazu fähig ist“, stellte sie kühl fest und hob arrogant den Kopf.
In ihrem Zorn ist sie sogar noch schöner, überlegte Quinn. Ihre grünen Augen schienen wie Smaragde zu glitzern und zu funkeln, die geröteten Wangen wirkten ganz bezaubernd, ihre Brüste waren unter dem eleganten Kostüm deutlich zu erkennen, und sie hatte lange, schlanke Beine. Ja, sie war schön und begehrenswert. Quinn konnte verstehen, dass Rome von ihr begeistert war. Aber er konnte nicht verstehen, dass der andere Mann Geschäftliches mit Privatem vermischte, auch wenn es dabei um so eine schöne Frau wie Harrie ging.
Weshalb war sie eigentlich so zornig? Ganz entschieden hatte sie erklärt, Richard sei zu einer Erpressung nicht fähig. Quinn betrachtete sie. Offenbar kannte sie Richard Heaton. Aber wie gut?
Neugierig blickte er den älteren Mann an und überlegte, ob er über Harries Freundschaft mit dem jungen Reporter Bescheid gewusst hatte. Spätestens jetzt musste ihm klar sein, was los war.
„Du irrst dich, Harrie“, antwortete Rome traurig. „Ich fürchte, Richard Heaton hat genau das getan, was Quinn ihm vorwirft, und noch viel mehr. Liebes, es tut mir leid, dass du die Wahrheit über ihn so schonungslos erfahren musstest, aber …“
„Nein, es tut dir nicht leid“, unterbrach sie ihn und lachte verbittert auf. „Du scheinst die Situation zu genießen. Wie lange weißt du es schon?“
„Harrie, ich bin sicher, Quinn möchte nicht Zeuge unserer privaten Auseinandersetzung sein …“
„Auch das glaube ich nicht.“ Mit
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