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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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wie anstrengend das Sprechen für die schwache alte Dame ist, und sprühe ihr aus einem Fläschchen Wasser in die Mundhöhle, so wie Helga es mir gesagt hat.
    »Bleibst du denn jetzt ein bisserl bei mir, kleines Spatzl?«, wispert Tante Caro trotzdem noch. »Willst du denn Weihnachten hierbleiben?«
    »Ich glaube, das ist eine gute Idee«, schwindle ich, auch wenn ich die Neonbuchstaben von Auto Schlagbauer wieder überdeutlich vor mir sehe. »Mal sehen, was sich machen lässt.«
    Den Rest der Fahrt lasse ich mich leise durchschaukeln, halte Tante Caros magere Hand in meiner und schaue dann und wann nach hinten, wo Basti in einer Porschelänge Abstand hinter uns herfährt. Tante Caros Frage geht mir nicht aus dem Kopf. Was, wenn ich wirklich über Weihnachten bleiben würde? Schließlich muss ich Tante Caro helfen, aus dem Vertrag mit Bergmann auszusteigen. Aber was sage ich dann Oliver? Was wird dann aus meiner Idee, Lilas Anteile zu übernehmen? Tante Caro hat es gerade selbst gesagt – eigentlich will sie mir das Haus vererben. Im Prinzip muss ich sie nur dazu bringen, mir das Haus jetzt schon zu überschreiben. Es würde mich wundern, wenn sie das nach dieser Befreiungsaktion nicht tun würde. Und dann kann ich eine Hypothek darauf aufnehmen, um Lila abzufinden, damit sie die Finger von Oliver und der Firma lässt.
    Ich fange mit der Zunge eine salzige Träne ab, die sich seltsamerweise gelöst hat, denn eigentlich bin ich doch fast da, wo ich hinwollte. In dem Krankenwagen zieht es, nach der Anstrengung von vorhin wird mir ziemlich kalt, und ich schaue wieder aus dem Rückfenster zu Basti. Basti, der menschliche Ofen. Basti mit den großen warmen Händen und seiner unbändigen Kraft. Sebastian Sterzinger, meine Fraueninselaffäre. Und ich bekomme so unklösterliche Gefühle, dass ich mir auf die Nägel beißen muss vor Anspannung.
    »Mir ist übel.«
    Tante Caros schwache Stimme dringt durch meine Gedanken, und ich erschrecke, als wäre ich bei etwas ertappt worden.
    »Pinkelpause!«, schreie ich nach vorn. »Tante Caro ist schlecht. Ich glaube, da hinten schlingert es ein bisschen zu sehr!«
    Ich informiere die anderen, dass der Krankenwagen an der nächsten Tankstelle halten wird, und wir stoppen kurz vor Traunstein neben einem festlichen Plakat, das für den Christkindlmarkt auf der Fraueninsel wirbt. Helga klettert wieder neben Tante Caro, um sie zu untersuchen, und Dieter und ich stellen uns am Fenster der Tankstelle an einen Stehtisch und pusten auf den Schaum unserer Automatenbrühe.
    »So, Joe, jetzt sag doch mal, warum«, beginnt Dieter das Gespräch.
    »Wie meinst du, warum?«
    »Na, was ist bei der ganzen Geschichte für dich drin?«
    »Wie meinst du das?«, frage ich irritiert.
    »Na ja, ich sag mal so: Du bist nicht so eine, die für umme ne alte Tante aus irgendwelchen Schwierigkeiten holt. Kriegste was vererbt?«
    Ich fühle mich schon wieder maximal ertappt, aber Dieter sieht trotz seiner Totenkopftätowierung am Hals gar nicht so böse, sondern eher väterlich besorgt aus, und so gucke ich Banker-Basti zu, wie er draußen den Porsche betankt, und nicke: »Ja. Ursprünglich dachte ich, ich bekomme das Haus.«
    »Und was willst du mit nem Kasten am Ende der Welt? Verkoofen?«
    »Ja«, gebe ich zu, »und dann in die Firma mit einsteigen.«
    »Aber – die Alte lebt doch noch! Die hat zwar schon ihre Mindesthaltbarkeit überschritten, aber das ist wie beim Joghurt. So ein Muttchen hält sich noch ewig.«
    »Nun, ich wollte sie fragen, ob sie mir das Haus jetzt schon überschreibt.«
    »Na, nach der Aktion heute kann sie ja schlecht Nein sagen.« Dieter stützt beide Ellbogen auf den Stehtisch und schüttelt besorgt den Kopf. »Jetzt versteh ich die ganze Chose. Du luchst der Alten bei lebendigem Leib die Bude ab, dann nimmste ne Hypothek auf den Kasten auf, und dann wirst du mein Chef.«
    Der Kaffee riecht, als wäre man mit dem Becher einem strullernden Ochsen hinterhergelaufen, aber noch schlimmer ist – wenn man meine und Olivers Pläne ausspricht, so wie Dieter gerade, dann klingt das Gesagte noch bitterer, als der Automatenespresso schmeckt.
    »In der Tat. Wenn ich Lilas Geschäftsanteile übernehme, dann bin ich dein Chef. Wenn Oliver und ich es so machen, wie wir das besprochen haben«, meine ich und muss schon wieder so fest auf meinen Nägeln herumbeißen, dass es richtig wehtut.
    »Wenn du mir das vor zwei Wochen gesagt hättest, dann hätt ich dir gleich den Schraubenschlüssel auf den

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