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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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fahren Sie nicht hoch, Jackson! Bleiben Sie passiv und verliebt!«
    Sanctuary. Verantwortlich für das Neuropharm. Warum? Um zu verhindern, daß sich die Macht zu den unberechenbaren Nutzern verlagerte?
    »Noch was«, hauchte Vicki. »Merkwürdige Vorgänge in den Staatlichen Laboratorien von Brookhaven. Informationssperre. Nachdem Sanctuary explodiert war und Lizzie sich wieder sicher fühlte, ging sie in die staatlichen DeBes rein. Eine pure Vermutung meinerseits, aber ich denke, bevor es in die Luft gejagt wurde, machte Sanctuary noch den Versuch, das Neuropharm auf die Enklaven auszudehnen. Die Nachrichtensender sind ausnahmslos der Ansicht, daß die Bombe für Sanctuary von Selene stammte, aber wenn das, was Theresa behauptet, wahr ist, dann ist Selene leer, und Jennifer Sharifi brachte Miranda noch vor dem Angriff auf Sanctuary um. Also ist jemand anderer für die Zerstörung von Sanctuary verantwortlich. Nein, zeigen Sie keine Reaktion, Jackson! Benehmen Sie sich ganz natürlich!«
    Sich natürlich benehmen! Wie, zum Teufel, ging das? Jackson wußte es nicht mehr. Selene ist leer, und Jennifer brachte Miranda um, und irgend jemand zerstörte Sanctuary. Seine Arme begannen zu zittern. Um sie ruhigzustellen, zog er Vicki enger an sich und drückte seine Lippen an ihren Hals. »Und… und Theresa?«
    »Machen Sie es sich bequem, Jackson. Es ist eine lange Geschichte. Irgend etwas ist mit Theresa geschehen, aber ich bin mir nicht im klaren, was. Oder wie.«

 
    INTERMEZZO
     
     
     
    SENDEDATUM: 20. Mai 2121
    GEHT AN: Mondbasis Selene
    VIA: Bodenstation Enklave Denver, GEO-Satellit C-1663 (USA)
    NACHRICHT – ART: nicht verschlüsselt
    NACHRICHT – KLASSE: Klasse D, allgemeiner Zugriff laut Kongreßverordnung 4892-18 vom Mai 2118
    AUSGEHEND VON: ›Stadt Crawford-Perez‹
    NACHRICHT LAUTET:
     
    Du, Miranda Sharifi, wir haben so auf dich gezahlt! Solltest uns doch retten, du! Un’ jetz’ isses zu spät. Drei von den Kleinen sin’ schon krank, un’ das is’ deine Schuld!
    Von wem sollen wir jetz’ noch was erwarten? Von wem?
     
    BESTÄTIGUNG: keine

23
     
    Theresa erwachte aus tiefem Schlaf und sah überrascht, daß sie in ihrem eigenen Bett lag, ohne zu wissen, wie sie da hingekommen war. Hatte Lizzie Francy sie nach Hause gebracht? In einem GehRob? So mußte es wohl gewesen sein.
    Und sie, Theresa Aranow, hatte Lizzie aus dem Gefängnis befreit.
    Sie blieb still liegen und wunderte sich. Ihr Rücken schmerzte, überall juckte es, die nackte Kopfhaut brannte. Und alle Muskeln fühlten sich an wie mit Wasser gefüllt. Dennoch hatte sie sich dazu gezwungen, das Apartment zu verlassen, zum Gefängnis zu gehen und ein Mädchen zu befreien, das sie zuvor erst einmal im Leben gesehen hatte. Ungeachtet ihrer Seelenängste, ihrer Selbstzweifel und ihrer Schmerzen, an denen sich nichts geändert hatte. Ihr Hirn war dasselbe geblieben. Außer wenn sie vorgab, Cazie Sanders zu sein. Dann war es nicht mehr dasselbe.
    Nicht vorgab, Cazie zu sein. Wenn sie zu Cazie wurde! Für ein Weilchen wenigstens, und nur in ihrer eigenen Vorstellung.
    Hieß das, wenn sie es konnte, dann konnte jedermann die Vorgänge in seinem Gehirn steuern? Ohne weitere Spritzen von den Schlaflosen, die nicht mehr existierten?
    Der PflegeRob schwebte an ihr Bett. »Es ist Zeit für das körperliche Aufbautraining, Miss Aranow. Möchten Sie zuerst essen?«
    »Ja. Nein. Laß mich nachdenken.«
    Theresa starrte den Rob an. Sechs Wochen lang hatte sie zugehört, wenn Jackson oder Vicki ihm Instruktionen gaben. Sie kannte die Worte.
    »Mach einen Hirnscan, bitte. Resultat ausdrucken.«
    Der Rob bewegte sich in die richtige Position, streckte vier Arme aus, die sich um ihren Kopf legten, und surrte sanft. Theresa lag ruhig da und dachte an den Abend im letzten Herbst, als Cazie ihre Freunde mitgebracht hatte, diese schrecklichen eiskalten Männer, mit ihren Kleidern aus Lumpen und Bienenschwärmen und ihren Inhalatoren. Als der Ausdruck kam, legte sie ihn auf ihre rosa geblümte Bettdecke.
    »Und in genau fünf Minuten mach wieder einen Hirnscan.«
    »Es ist nicht üblich, zwei Scans so kurz nacheinander anzufertigen. Die Resultate…«
    »Mach ihn trotzdem. Bitte. Nur dieses eine Mal, ja?«
    Sie bettelte einen Roboter an! Cazie würde nie einen Roboter anbetteln… Theresa schloß die Augen und wurde zu Cazie. Mit energischem Schritt betrat sie das Gefängnis, bestand darauf, Lizzie mitzunehmen… Sie war auf dem Flugplatz von Manhattan-Ost und

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