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Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Titel: Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Kassem
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aufmunternd zu. Viktor konnte nicht anders: er fand sie sehr nett. Sie erinnerte ihn mit ihrer Freundlichkeit und mit ihrem schrumpligen Gesicht ein wenig an Roccos Mutter.
    „Haben Sie keine Angst, Herr Abies. Wir kommen in vollkommen friedlichen Absichten und möchten Sie nur kennenlernen. Sie dür fen sich gerne hinsetzen, wenn Sie möchten“, sagte die Schildkröte.
    Cristobal raunte ihm „Setz dich!“ zu, und Viktor setzte sich auf die Bank.
    „Wie alt sind Sie, Herr Abies?“, fragte die Schildkröte.
    „Acht“, sagte Viktor.
    „Oh, dann sind Sie ja schon groß! Gehen Sie denn schon zur Schule?“
    „Ja. Ich bin in der dritten Klasse.“
    „Wie wunderbar, die dritte Klasse! Gehen Sie gerne zur Schule?“
    Viktor nickte. Er war immer noch nervös, aber er fand es gar nicht so schrecklich, wie er sich das vorgestellt hatte.
    „Was sind denn Ihre Lieblingsfächer?“
    Viktor überlegte, sagte dann: „Biologie und Sport.“
    „Das ist wunderbar. Freut mich. Biologie ist ein tolles und sehr nützliches Fach. Aufschlussreich und erhellend. Nicht wahr, Edison?“
    Die Eidechse nickte.
    „Und was machen Sie am liebsten in Sport?“
    Viktor überlegte und sagte dann: „Ich mache Karate und ich laufe gerne. Und ich mag Fußball.“
    „Das ist hervorragend! Ist das nicht wunderbar, Newton?“
    Die Schlange nickte und strahlte, als ob das die wunderbarste Sache wäre, die sie in ihrem ganzen Leben gehört hatte.
    Viktor lächelte zurück. Er fand die kleine gelbe Schlange sehr hübsch. Ihre Haut schimmerte im Licht der Lampen auf dem Platz.
    „Wie geht es Ihren Eltern?“, fragte die Schildkröte.
    Viktor dachte nach und sagte „Gut.“
    „Was machen sie?“
    Viktor wusste nicht , was er sagen sollte, und schaute ängstlich auf die Reptilien herunter.
    Die Schildkröte gluckste. „W o arbeiten Ihre Eltern, Herr Abies?“
    „Meine Mutter näht und mein Vater ist … er baut Mikroskope“, antwortete Viktor.
    „Das ist wunderbar, das freut mich. Beides sehr ehrenwerte Berufe. Was möchten Sie arbeiten, wenn sie groß sind, verehrter Herr Abies?“
    „Ich werde Karatelehrer“, antwortete Viktor.
    Charles lachte, Newton und Edison lachten mit. „Das freut uns“, sagte Newton und kringelte sich zu einer Spirale. „Körperertüchtigung ist eine brillante Sache. Das Beste, was ein Junge wie Sie machen kann!“
    Charles nickte mit seinem großen, schweren Kopf. „Ja, das stimmt. Gesundheit ist von unschätzbarem Wert. Achten Sie immer darauf, gesund zu bleiben, Herr Abies. Das ist das Wichtigste.“
    Viktor schaute von Newton zu Charles und wieder zu Newton, und nickte dann.
    „Kommen Sie ursprünglich aus der Gegend hier?“, fragte Charles.
    „Ja.“ Dann überlegte Viktor und fügte hinzu: „Mein Opa wohnt in Salix Alba und meine Mutter hat auch dort gewohnt, dann ist sie hierher gekommen.“
    „Fantastisch“, nickte die Schildkröte.
    „Seit wann haben Sie Kontakt zur Liga der Vögel?“, fragte dann Edison.
    Der Eisvogel flog von der Banklehne hoch und rief: „Ich erkläre die Unterhaltung jetzt für beendet.“
    „Herr Jakobus, die höchste Riege der Reptilienvereinigung ist heute Abend zu Ihnen gekommen, um sich mit Ihnen zu treffen und Herrn Abies kennenzulernen“, antwortete Edison gereizt. „Und dann verweigern Sie uns die Unterhaltung mit ihm und brechen das Gespräch ab?“
    „Viktor Abies ist unser Zuständigkeitsgebiet und wir entscheiden darüber, mit wem er reden darf und wem nicht“, sagte Jakobus in einem eiskalten Ton.
    „Die Liga schickt lediglich den dritten Stellvertreter, fährt fast die gesamte lokale Armee auf und demonstriert somit auf höchst beleidigende Art ihr gesamtes Drohgebärde. Ich muss schon sagen, Ihre Aggressivität und Manipulation ist höchst hinderlich für eine Kooperation und für eine friedliche Zusammenarbeit. Ferner ist der systematische Rufmord, den Sie gegen uns betreiben, eine Farce und eine Beleidigung, die vollkommen inakzeptabel ist“, sagte Edison.
    „Das reicht! Liga: Rückzug!“, schrie Jakobus und flatterte wütend mit den Flügeln.
    „Genug! Bitte genug! Ich bitte Sie, meine Herren, bitte. Genug“, sagte Charles in seiner ruhigen, gemächlichen Art.
    „Nein! Wir müssen uns Ihre Beleidigungen nicht gefallen lassen!“, rief Jakobus.
    „Wir wollten Sie nicht beleidigen. Falls wir es trotzdem getan haben, dann entschuldigen wir uns. Nicht war, Edison?“, sagte Charles.
    Edison neigte sein Kopf . „Ich entschuldige mich. Ich

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