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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Schuss aus einer Handfeuerwaffe, der den verrückt gewordenen Frank beinahe selbst getroffen hätte — dann war auch der letzte Wachhabende tot.
    Frank heulte auf und trat noch mehrmals auf den sterbenden Mann ein bis ihn die anderen aus dem Van herauszogen. Seine weißen Kleider waren blutverschmiert und Frank erinnerte die verdutzt vor ihm stehenden Maskierten eher an einen rachsüchtigen Metzger als an einen Häftling. Jetzt schien er wieder wegzutreten und setzte sich erschöpft auf die metallene Einstiegstreppe des Transportfahrzeug.
    „Na, was ist jetzt, Mann! Komm! Oder willst du warten bis die nächste Ladung Polizisten hier ist?“ schrie ihn Alf an.
    Er schleifte Frank mit sich und folgte den anderen drei Männern in das Waldstück. Jetzt galt es, sich wirklich zu beeilen, denn die Operation hatte viel zu lange gedauert und ein solches Gemetzel war eigentlich nicht eingeplant gewesen. Zudem hatten sie einen Mann verloren und man konnte nur von Glück sagen, dass kein anderes Auto die Landstrasse entlang gekommen war, sonst hätte es vielleicht noch mehr Tote gegeben.
    Die drei Vermummten und Alfred, der Frank mehr oder weniger hinter sich herziehen musste, rannten hastig in den Wald hinein.
    „Macht schon!“ brüllte einer der drei Maskierten. „Zum Teufel, wir haben nur noch zehn Minuten für das Stück!“
    Alf Bäumer packte Kohlhaas am Kragen und keifte ihn an, schneller zu rennen, was der vollkommen verstörte Mann allerdings nur widerwillig tat.
    „Wenn sich dein Kumpel nicht gleich ein bisschen mehr beeilt, dann knalle ich ihn ab, Alf! Ich meine es ernst!“ schmetterte einer der Drei, der schon vorgelaufen war.
    Alfred richtete sich vor Frank auf, schüttelte ihn und fauchte: „Das ist deine einzige Chance, du Idiot! Wenn sie dich jetzt kriegen, bist du so gut wie tot! Komm mit mir, vertraue mir!“
    Frank Kohlhaas hatte in den letzten Monaten niemandem vertrauen können und der geistige Aderlass, den die Holozelle von ihm gefordert hatte, war enorm gewesen. Aber das Wort „Vertrauen“ klang wie ein sanftes Balsam in seinen Ohren, die so lange nur Gift eingesaugt hatten und die frische, kalte Waldluft, die er jetzt einatmete, ließ ihn langsam erkennen, dass diese Gelegenheit die Freiheit zu erlangen, nicht weggeworfen werden durfte. Er rannte plötzlich, rannte und rannte, schloss zu den anderen auf und verschwand mit ihnen im Dickicht des Waldes.
    Die fünf Flüchtigen ereichten nach einer kurzen Weile ein großes Feldstück, wo sie ein alt aussehendes und nicht besonders großes Flugzeug erwartete. Sie sprangen in den Laderaum und schoben die Tür hinter sich zu. Dann rangen sie nach Luft und das Flugzeug hob ab.
    „Wer ist der Kerl, Alf?“ fragte einer der drei Befreier mit unfreundlichem Unterton und zog sich die Sturmhaube vom Gesicht, worunter neben einer blonden Stoppelfrisur ein großer Mund mit leicht schiefen Zähnen zu sehen war.
    „Keine Ahnung! Er wurde mit mir verlegt!“ erwiderte Alf. „Sag uns deinen Namen, Mann!“ fügte er hinzu und sah Frank mit scharfem Blick an.
    „Frank Kohlhaas, Bürger 1-564398B-278843....“ hauchte Frank erschöpft.
    „Deine Bürgernummer interessiert bei uns keinen. Bei uns gibt es diese elende Scheiße nicht!“ grollte der noch recht junge Mann, den die anderen Sven nannten. „Wir sind freie Männer und keine Sklaven mit Bürgernummern.“ „Schon gut, ich glaub, der war in einer Holozelle. Deswegen ist der auch so durch den Wind“, erklärte Alf den anderen.
    „Ja.. .so eine Zelle.“ stammelte Frank.
    „Eine Holozelle? Dieses Ding, das jetzt von der GSA in sämtlichen Gefängnissen weltweit eingerichtet werden soll? Tatsächlich?“ fragte einer der drei Rebellen erstaunt. „Kein Wunder, dass du wirkst, als wärst du auf Drogen. Diese Dinger sind die übelsten Gehirnwäscheinstrumente, die es derzeit gibt. Wie lange warst du in so einem Höllenloch?“
    „Ich glaube seit August 2027.Lasst mich damit in Ruhe “ brummte Frank zerknirscht in die Runde und vergrub sein Gesicht wieder hinter seinen Knien, wie er es in den letzten Monaten so oft getan hatte. Dann drehte er sich zur Seite und döste in seinem üblichen Halbschlaf vor sich hin, obwohl das veraltete Flugzeug einen Höllenlärm machte und unglaublich schwankte.
    Es war im Jahre 2028 nicht einfach, mit einem Flugzeug eine solche Aktion durchzuführen oder überhaupt nur unbehelligt damit herum zu fliegen. Allerdings war dieses Flugzeug unauffällig, denn es war per

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