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Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne

Titel: Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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erbärmlich ist dann ein Held? Ich würde meinem Sohn sagen: Werde in deinem Leben alles, aber kein Held!“
    Auch der Maruyamapark war menschenleer, nur dunkle Bäume ohne Blätter und vom Regen platt gedrücktes Gras fand man hier vor. Frank ließ sich auf einer Bank nieder und starrte auf den Boden.
    „Dieses Grauen frisst mich auf. Ich will hier weg. Raus aus dieser Höllenstadt, raus aus diesem todgeweihten Land …“, flüsterte er vor sich hin.
    Irgendwann ging er zurück und erreichte wieder seine Stellung, in der Alf auf ihn wartete. Er sagte nichts, kroch in seinen Schlafsack und musterte geistesabwesend die schmutzige Betonwand neben seinem Kopf. Eine Stunde später fielen ihm endlich die Augen zu und er schlief ein, doch im Reich des Schlafes erwarteten ihn in dieser Nacht seltsame Traumgesichter …

    Frank Kohlhaas hoffte, dass es kein Traum war, denn es war fantastisch. Er ritt auf einem wundervollen, weißen Schimmel, bekleidet mit einem edlen Gewand, auf eine herrlich leuchtende Burg aus purem Elfenbein zu.
    Um ihn herum jubelten die Volksmassen. Männer, Frauen und Kinder huldigten ihm und riefen voller Freude seinen Namen. Die Mädchen an der Seite der Strasse waren schön wie Engel und warfen ihm bunte Blumen zu.
    „Frank Kohlhaas! Du bist unser Befreier! Du bist unser König! Gott segne dich!“, erschallte es.
    Der junge Mann sah stolz auf das Volk hinab und winkte mit seiner Hand, welche in einem feinen Samthandschuh steckte.
    „Krönt ihn! Unseren Befreier, unseren Helden! Frank Kohlhaas!“, riefen die Mädchen und warfen ihm noch mehr Blumen zu.
    Sein Pferd trug ihn immer näher zu der wundersamen Burg und Würdenträger in Samt und Seide öffneten die Tore, um ihn in den Schlosshof zu lassen. Alle verneigten sich und einer der Diener sagte: „Willkommen bei Eurer Krönung, edler Herr! Einen größeren Helden wie euch hat die Menschheit nie gesehen!“
    Frank verzog sein Mund zu einem Grinsen und nickte ihm zu. Der Mann hatte wohl recht: Ehre, wem Ehre gebührt.
    Irgendwann stieg Frank von seinem Schimmel und stolzierte eine lange Treppe, welche in einen prunkvollen Thronsaal führte, hinauf.
    „Herr, ihr seid unser Erlöser! Lasst euch zum König der freien Völker krönen!“, hörte er die Hofdamen und Diener überall rufen.
    Man führte ihn in den großen Saal, wo auf ihn ein mit Gold und Diamanten verzierter Thron wartete. Einer der Diener eilte zu ihm, verneigte sich tief und sagte: „Edler Herr, willkommen an diesem Ort! Heute werden wir euch krönen, wie ihr es verdient habt! Ihr seid einer wahrer Held, ein Wohltäter und Befreier für alle rechtschaffenen Menschen!“
    Der Diener begleitete Frank einige Stufen hinauf und ließ ihn sich auf den Thron setzen, die versammelten Zuschauer jubelten ihm weiter zu und der junge Mann schenkte ihnen einige großmütige Blicke.
    Prachtvoll gekleidete Würdenträger kamen nun aus dem hinteren Teil der Halle, um Frank die Insignien seiner Königswürde zu überreichen. Der eine trug ein Zepter, eingewickelt in ein Tuch aus Seide, der andere hatte etwas Rundliches in der Hand – vermutlich den Reichsapfel, doch auch er war mit einem prunkvollen Stoffstück verdeckt.
    Es folgten zwei weitere Diener. Der eine hatte ein Tablett mit Speisen in der Hand, auf welchem eine goldene Haube war, der andere winkte mit der Königskrone.
    Die Diener stellten sich auf die Stufen vor seinen Thron und verneigten sich, einer von ihnen sprach: „Edler Herr Frank Kohlhaas, heute wollen wir eure Krönung zum ‚König der freien Völker der Erde’ feiern!“
    Dann fügte der Mann neben ihm hinzu: „Ihr seid ein Befreier der Menschheit, ein heldenhafter Krieger, ein Bote der neuen, besseren Zeit!“
    „‚König der freien Völker der Erde’ seid ihr jetzt! Freut ihr euch, Herr?“
    Frank nickte und sprach: „Ja, ich bin glücklich und werde euch ein würdiger König sein! Und nun gebt mir die Insignien, die mir zustehen und lasst mich von den besten Speisen kosten, die ihr mir bereitet habt!“
    „Sehr wohl, Herr!“, antworteten die Diener und der erste von ihnen kam die Stufen herauf. Er zog ein Zepter aus dem Seidentuch und sagte: „Herr, hier habt ihr euer Zepter! Es ist gefertigt aus den Knochen eurer ungeborenen Kinder. Sie konnten niemals geboren werden, da ihr keine Zeit hattet eine Familie zu gründen und der Krieg euer ganzes Leben bestimmte!“
    Dann folgte der Zweite: „Herr, hier habt ihr euren Reichsapfel! Es ist der Totenschädel von

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