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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Sache ist? Soll das eine Provokation der Weltregierung werden? Du musst doch mehr wissen als ich!“, schimpfte Bäumer.
    „Das tue ich aber nicht. Mir wurde lediglich gesagt, dass das ein Manöver ist und die Waräger nach Brest sollen. Das war alles, was mir Artur mitgeteilt hat“, verteidigte sich Frank.
    Alf deutete auf eine große Anzahl Panzer, die sich über die Sichtlinie am Horizont schob und dann auf sie zukam.
    „Das sind bestimmt über Hundert Gunjins. Was wollen die alle hier?“
    Kohlhaas wirkte aufgrund von Bäumers ständiger Fragerei allmählich genervt und zischte: „Jetzt geh mir nicht auf den Zeiger, Alf! Ich weiß doch auch nicht genau, was der ganze Riesenaufmarsch hier soll!“
    Der Freund stieß einen Fluch aus und ging zu einer Gruppe Warägergardisten herüber. Frank starrte immer noch ungläubig in die Ferne, wo sich bereits die nächste Panzergruppe zeigte.
    Plötzlich knackte sein Funkgerät. „Lassen Sie Ihre Verbände in Richtung Kobryn vorrücken und dort Stellung beziehen, General!“
    „Zu Befehl!“, gab Kohlhaas zurück. Er stutzte.
    Dann leitete er den Befehl weiter und Zehntausende von Soldaten in schwarz-grauen Rüstungen marschierten in einer langen Kolonne immer weiter nach Westen.
    Das war definitiv kein Manöver, das war die Vorbereitung für den Einmarsch in den Verwaltungssektor Europa-Ost. Frank war sich inzwischen sicher.

    Edwin Ravinski, der Gouverneur des Verwaltungssektors Europa-Ost, war am 24.08.2050 kurzfristig nach St. Petersburg gekommen, um Artur Tschistokjow zu sprechen. Er war überstürzt angereist; lediglich einige seiner engsten Mitarbeiter begleiteten ihn. Der russische Souverän hatte ihm zwar zuerst ausrichten lassen, dass es ihm aus zeitlichen Gründen nicht möglich wäre, eine Unterredung stattfinden zu lassen, doch Ravinski ließ nicht locker und drängte ihn zu einem Gespräch. Schließlich willigte Tschistokjow mürrisch ein und es kam zu einer Unterredung unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
    „Ich freue mich, dass Sie sich doch noch Zeit für mich nehmen konnten“, bemerkte Ravinski mit erdrückender Sachlichkeit, dem russischen Staatschef die Hand schüttelnd.
    „Seit Wochen jage ich von einem Termin zum nächsten und weiß kaum noch, wo mir der Kopf steht“, antwortete Tschistokjow lächelnd.
    „Herr Präsident, lassen Sie mich direkt auf den Punkt kommen: Was soll die massive Truppenpräsenz an der Grenze zum Verwaltungssektor Europa-Ost? Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“, wollte Ravinski wissen und blickte Tschistokjow unfreundlich an.
    „Wie bitte?“, gab dieser zurück.
    „Die Truppen! Warum stehen so viele Soldaten des Nationenbundes an der Westgrenze Weißrusslands und der Ukraine? Hat das etwas zu bedeuten?“, hakte der Gouverneur aus Warschau nach.
    „Was könnte es bedeuten?“, erwiderte der russische Staatschef und verzog seinen Mund zu einem Grinsen.
    „Halten Sie mich nicht zum Narren, Herr Tschistokjow! Was haben so viele Soldaten an der Grenze zu Europa-Ost verloren?“
    „Ist es etwa verboten, wenn sie auf unserem eigenen Territorium aufmarschieren?“, entgegnete der Präsident.
    „Es beunruhigt mich eben!“, zischte Ravinski ungehalten.
    Artur Tschistokjow sah mit einem Anflug von Verachtung an seinem Gegenüber vorbei. Für einen Augenblick schwieg er.
    „Es beunruhigt Sie also, Herr Gouverneur. Nun, vielleicht beruhigen mich auch die Millionen Soldaten der Weltregierung, die sich auf allen Kontinenten versammeln…“
    „Das ist nicht mein Zuständigkeitsbereich!“, lenkte Ravinski ab und wurde langsam ungehalten.
    „Stimmt! Ihre Aufgabe ist es ja, den Verwaltungssektor Europa-Ost zu verwalten. Sie sind der Verwalter dieses Sektors, nicht wahr?“, sagte Tschistokjow gedehnt.
    „Ja, das bin ich und jetzt beantworten Sie meine Frage, Herr Präsident!“, forderte Ravinski wütend.
    Der russische Souverän wirkte in sich gekehrt, sein eisiger Blick bohrte sich tief in seinen Gast hinein.
    „Früher waren es Länder Europas und heute sind es Verwaltungssektoren. Das ist irgendwie seltsam, meinen Sie nicht auch, Herr Gouverneur?“, wisperte er vor sich hin.
    Edwin Ravinski wirkte auf einmal verunsichert und sah Tschistokjow, der ihm ein bösartiges Schmunzeln schenkte, fragend an.
    „Was soll dieses dumme Geschwätz, Herr Präsident? Erklären Sie mir, was diese Truppenaufmärsche zu bedeuten haben.“
    „Es ist also „dummes Geschwätz“, wenn ich die unumstößliche Tatsache ausspreche,

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