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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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dass aus den Ländern Europas, den Heimatländern der Europäer also, inzwischen Verwaltungssektoren geworden sind?“, antwortete der Anführer der Rus und stand von seinem Platz auf.
    „Ich möchte mit Ihnen hier nicht über einen veralteten Volks- und Heimatbegriff oder sonst etwas reden, sondern über die Truppen…“, bemerkte Ravinski, doch Artur Tschistokjow fiel ihm ins Wort.
    „Die Begriffe „Volk“ und „Heimat“ sind also veraltet, nicht wahr, Herr Gouverneur? Und was ist für Sie der angeblich moderne Ersatz für diese Begriffe? „Sklavenmasse“ und „Verwaltungssektor“ vielleicht?“
    „Um diese Frage geht es bei unserem Gespräch nicht, Herr Tschistokjow!“, gab ihm Edwin Ravinski zu verstehen.
    „Nicht?“, säuselte der russische Staatschef.
    „Nein! Definitiv nicht!“, erwiderte der Gouverneur und winkte ab.
    Plötzlich stellte sich Artur Tschistokjow vor ihn und starrte ihn mit hasserfüllten Augen an. Dann ballte er die Faust und schrie: „Doch! Doch! Doch! Darum geht es heute, Herr Ravinski! Genau darüber sprechen wir!“
    Erschrocken taumelte der Gouverneur einige Schritte zurück und seine nächste Frage blieb ihm im Halse stecken.
    „Euresgleichen hat die Welt wie ein Pilz befallen, aber das wird sich ändern!“, brüllte der Anführer der Rus.
    „Haben Sie den Verstand verloren, Herr Tschistokjow?“, stammelte Ravinski entsetzt und nahm sein Jackett vom Kleiderbügel.
    „Nein!“, flüsterte dieser, sein Blick wirkte unheimlich und kalt. „Mein Verstand ist klar und rein, Herr Gouverneur.“
    „Ich werde dem Weltverbund von Ihrem Verhalten berichten und jetzt gehen“, sagte Ravinski mit zitternder Stimme.
    „Sie werden nirgendwo mehr hingegen!“, fauchte ihn Tschistokjow wie eine zornige Kobra an. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür.

    Edwin Ravinski und seine Begleiter wurden von Peter Ulljewskis ADR-Männern verhaftet, fortgebracht und nie mehr wieder gesehen. Für den nächsten Tag hatte Artur Tschistokjow die gesamte Führungsspitze der Volksarmee und der Freiheitsbewegung, darunter auch Frank und Alfred, nach St. Petersburg geladen, wo er sie über seine nächsten Pläne in Kenntnis setzte.

    „Meine lieben Mitstreiter und Landsleute!
    Eine Millionenmasse von GCF-Soldaten sammelt sich derzeit außerhalb Europas, um in naher Zukunft den Krieg nach Russland und Japan zu tragen. Wie es aktuelle Berichte der ADR belegen, ist diese gewaltige Armee jedoch nur die Vorstufe dessen, was die Weltregierung gegen uns plant. Die scheinheiligen Beteuerungen von Frieden und Versöhnung sind das geblieben, was sie von Anfang an gewesen sind: Lügen!
    Auch wenn der eine oder andere von euch in den letzten Jahren geglaubt hat, dass ich mich vom Weg unserer Freiheitsbewegung entfernt und sogar mit unseren Todfeinden paktiert habe, so kann ich euch alle beruhigen.
    Artur Tschistokjow ist immer der Alte geblieben und ist heute noch härter, noch entschlossener und noch eifriger, unseren Kampf zum Sieg zu führen!“

    Ein Chor grimmiger Zustimmung donnerte durch die riesige Versammlungshalle und minutenlang erschallte eine laute Woge von Rufen und Gejohle. Der russische Präsident signalisierte durch eine kurze Handbewegung, dass er weitersprechen wollte, und langsam kehrte wieder Ruhe ein. Frank sah Alf verdutzt an und schwieg.

    „Ich habe das Theater der Verwirrung nur so lange mitgespielt, wie es unserem Land von Nutzen gewesen ist. Und ich habe es für euch alle getan. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, unseren Feinden die einzige Medizin zu geben, die bei ihnen wirksam ist: das geschliffene Schwert!
    Der Nationenbund der Rus und auch unsere Verbündeten im fernen Osten werden nicht warten, bis die Weltregierung ihre riesige Angriffsarmee in Ruhe vor unseren Toren postiert hat. Wir werden ihnen mit unseren Soldaten entgegeneilen und sie dort angreifen, wo ihre Verbände noch nicht in Massen angetreten sind.
    Sie haben Europa bisher nicht mit ihrer Armada besetzt, offenbar in der irrigen Annahme, dass ich auf ihre Lügen und Schmeicheleien hereinfalle und unachtsam werde. Doch sie haben sich in mir gründlich getäuscht!“, rief Artur Tschistokjow und seine Anhänger jubelten.
    „Viele von euch haben mich kritisiert, weil ich mir von den internationalen Banken Geld geliehen habe. Doch dieses Geld habe ich ausgegeben, für Waffen und Panzer und Flugzeuge und Geschütze! Über 200 Milliarden von diesen Blutsaugern!
    Und sie werden keinen Globe mehr davon sehen, denn

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