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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Transportpanzer der Waräger durch die Straßen, wo sie von den verdutzten Einwohnern angegafft wurden. Soldaten der Global Control Force waren in der unscheinbaren Grenzstadt nicht anzutreffen und so konnte sie problemlos von einem kleinen Verband der Volksarmee besetzt werden, während der Rest der riesigen Armee unbeirrt weiter nach Westen vorstieß.
    „Das ist ja mal ruhig verlaufen“, bemerkte Frank erleichtert und einer seiner russischen Soldaten nickte ihm zufrieden zu.
    „Wollen Sie eine Zigarette, General?“, fragte der Waräger mit einem verhaltenen Lächeln.
    „Eigentlich rauche ich ja nicht“, gab Kohlhaas zurück. „Aber sicherlich wird unsere Gesundheit bald anderweitig viel mehr gefährdet.“
    „Schauen wir mal“, antwortete der Russe gelassen.
    Frank zündete die Zigarette an, genoss sie mit tiefen Zügen. Er ließ seinen Blick über die schmutzige, von trostlosen, grauen Häusern umsäumte Straße huschen und betrachtete einige der Einwohner, die aus den Fenstern schauten.
    „Was ist mit dieser Stadt? Können wir weiter?“, fragte Kohlhaas einen Offizier der Volksarmee.
    „Ja, im Prinzip schon! Machen Sie sich mit den motorisierten Trupps auf den Weg. Wir machen das hier schon“, sagte der Russe.
    Eine halbe Stunde später hatte Frank seine Unterführer informiert und es ging weiter. Ein ganzer Schwarm von Transportpanzern und Lastwagen brauste nach Westen und ließ Biala Podlaskas hinter sich.
    Alfred Bäumer war mit seiner Truppe weiter im Norden unterwegs, wie Kohlhaas in Erfahrung bringen konnte. Sie konnten sich keine Pause gönnen. Umso schneller sie vor Warschau lagen, umso besser, hatte Artur Tschistokjow gesagt. Bisher war noch kaum ein Schuss gefallen, eine nennenswerte Feindpräsenz gab es hier im Osten Polens offenbar nicht. So ergriff Frank kurzzeitig eine unterschwellige Siegesgewissheit, doch dafür gab es keinen Grund. Die große Schlacht hatte nämlich noch gar nicht begonnen.

    Die erste Septemberwoche verlief erstaunlich ruhig. Noch immer hatten sich Tschistokjows vorrückenden Truppen kaum GCF-Soldaten in den Weg gestellt, denn ihre Anzahl war in Polen und der Slowakei gering. Kleinere Scharmützel hatte es in Bialystok und Lublin gegeben, doch die wenige Tausend Mann starken Verbände der Weltregierung hatten keine Chance gegen die wesentlich größere Streitmacht der Volksarmee gehabt und waren schon nach wenigen Tagen aufgerieben worden.
    Schließlich fielen den Rus in dieser ersten Woche auch die Städte Siedlce, Sowalki, Tanobrzeg und Lomza fast kampflos in die Hände. Gelegentlich jubelte ihnen die Bevölkerung zu und begrüßte sie als Befreier, doch insgesamt stand die überwiegende Masse der Polen den Volksarmisten mit einer gewissen Teilnahmslosigkeit gegenüber und dachte auch nicht daran, sich ihrerseits zum Widerstand gegen die Weltregierung zu formieren. Anders war es bei der großen Anzahl der in Ostpolen lebenden Weißrussen und Ukrainer, die in einen regelrechten Freudentaumel ausbrachen, als sie die Truppen des Nationenbundes erblickten.
    Und auch die Slowaken reagierten wesentlich euphorischer auf Tschistokjows Soldaten als die Polen. Unzählige von ihnen schlugen sich sofort auf die Seite der Volksarmee und meldeten sich freiwillig, um dieser dabei zu helfen, ihr Land von der Herrschaft der Logenbrüder zu befreien.
    Der Weltverbund und die internationalen Medien reagierten auf Artur Tschistokjows Vorstoß so, wie es dieser auch erwartet hatte. Man berief eine Vollversammlung in New York ein und der Weltpräsident betonte seine Empörung über den „hinterlistigen Angriff des Nationenbundes“ vor der versammelten Weltpresse:

    „Es kann nicht sein, dass Artur Tschistokjow, entgegen seinen öffentlichen Bekundungen, ohne jeden Grund einen Angriff auf den friedliebenden Verwaltungssektor Europa-Ost unternimmt und wir dabei tatenlos zusehen.
    Die internationale Gemeinschaft ist entschlossen, dem imperialistischen Angriffskrieg des Nationenbundes der Rus ein Ende zu bereiten. Artur Tschistokjow ist das, was er schon immer gewesen ist: Ein bösartiger Tyrann und ein Krebsgeschwür zwischen allen pazifistischen Nationen dieser Erde.
    Wenn wir jetzt nicht militärisch eingreifen, wird Europa von Tschistokjows Eroberungswut und seiner unstillbaren Gier nach Land verschlungen werden. Wir kennen die Pläne dieses irren Kriegstreibers nur zu gut. Sie reichen von den Wahnideen eines großrussischen Weltreiches bis hin zu blutigem Genozid und ethnischen

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