Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
Worte. Wie aus weiter Ferne hörte sie, dass eines ihrer Kinder die Treppe hochgestürmt kam. Das muss Paddy sein, dachte sie, da sie die Schritte ihrer Kinder meistens gut voneinander unterscheiden konnte. Evan lächelte sie an. Besaß sie den Mut, ihm zu sagen, dass sie längst in ihn verliebt war?
    „Ma!“, schrie Paddy und rannte in die Wohnung.
    Erschrocken ließ sie Evans Hände los und wirbelte herum. „Paddy? Was ist los?“, rief sie. Aus einem unerklärlichen Grund wurde sie von schrecklicher Angst erfasst.
    „Lizzie ist weg! Ein Kerl hat sie mitgenommen!“
    Francesca eilte in die Empfangshalle des Polizeihauptquartiers und hoffte, dass Bragg noch nicht begonnen hatte, Daniel Moore zu verhören. Um diese Uhrzeit waren ihr im Gebäude auf der anderen Straßenseite keine Journalisten aufgefallen, die dort oft einen Kaffee tranken und sich unterhielten, während sie darauf warteten, dass sich etwas ereignete, über das es sich zu berichten lohnte. Offenbar gingen im Sommer für alle die Uhren anders, aber ihr sollte es nur recht sein. So konnte sie das Präsidium von der Meute unbehelligt betreten.
    Sie steuerte schnurstracks auf den Aufzug zu und musste an Dawn denken. Sie hatte ganz eindeutig Kontakt mit Solange Marceaux. Im Geiste ging sie alle Fakten und Hinweise durch, die sie bislang zusammengetragen hatten, und griff nach dem Riegel, um die Liftkabine zu öffnen. In dem Moment jedoch packte sie jemand von hinten am Arm, woraufhin sie sich vor Schreck versteifte. Als sie sich umdrehte, blickte sie in das Gesicht von Arthur Kurland, dem Reporter der Sun.
    Während sie von Nervosität erfasst wurde, stieß sie einen ungeduldigen Seufzer aus. „Und ich dachte, das würde mir erspart bleiben, als ich sah, dass gegenüber keiner von Ihnen herumsitzt.“
    Kurland grinste. „Das ist mein Glückstag! Ich wollte gerade losziehen und einen Happen essen. Waren Sie schon mal in Joe's Fish House auf dem Broadway? Ich lade Sie gern ein, Miss Cahill.“
    „Ich bin sehr beschäftigt, Mr Kurland“, erwiderte sie abweisend.
    „Ach, stimmt ja. Was genau ist das eigentlich für ein Fall, an dem der Commissioner und Sie arbeiten? Wie ich hörte, waren Sie beide gestern auf Blackwell Island, um irgendwen zu besuchen. Alle sind im Moment so unglaublich schweigsam.“
    Francesca schaute ihn nur kühl an. Zweifellos hatte Kurland irgendeinen Polizisten bestochen und wusste weitaus mehr, als er vorgab. „Wenn uns daran gelegen wäre, Ihnen etwas mitzuteilen, hätten wir eine Pressekonferenz einberufen. Ich wünsche einen guten Tag.“
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab, aber er machte einen Satz und stellte sich zwischen sie und die Aufzugtür. „Was ist in der Galerie Moore geschehen? Wieso ist Daniel Moore da oben? Und was sind das für Gerüchte, dass Sie durch Moore Ihre Hochzeit versäumt haben?“ Er grinste sie an. „Mir ist auch zu Ohren gekommen, dass Calder Hart nicht gut auf Sie zu sprechen ist. Schätze, die Hochzeit ist damit erledigt, wie?“
    Sie sah den Mann unglücklich an und fragte sich, ob es wohl einer von Harts Leuten gewagt hatte, dem Reporter etwas anzuvertrauen.
    „Wie ich hörte, sind Sie in seinem Haus auch nicht mehr willkommen“, fügte er an.
    Manchmal war man mit der Wahrheit zweifellos besser bedient, damit Ruhe einkehrte, aber das hier war keine von diesen Gelegenheiten. „Dann haben Sie sich verhört. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.“
    Kurland machte ihr Platz, und sie betrat hastig die Aufzugkabine, drückte den Knopf für den zweiten Stock und gab sich Mühe, den Reporter mit ungerührter und nichtssagender Miene zu betrachten. „Sie sollten wirklich mal zu Joe's mitkommen“, rief er ihr grinsend nach. „Das Essen geht auf mich, wann immer Sie Lust haben.“
    Das Beste war, den Mann einfach zu ignorieren, dennoch merkte sie, wie sie errötete. Was war er doch für ein lästiger Kerl! Jetzt konnte sie nur hoffen, dass sie keinen Fehler begangen hatte, als sie andeutete, ihre Beziehung zu Hart sei viel enger, als das in Wahrheit der Fall war.
    Augenblicke später verließ sie den Aufzug und sah Bragg, der sich im Korridor mit Chief Farr unterhielt. Im gleichen Moment verkrampfte sich jede Faser ihres Körpers. Es gab keinen Grund, Farr zu verdächtigen, am Diebstahl beteiligt gewesen zu sein. Nur weil er auf eigene Faust begonnen hatte, Nachforschungen wegen des verschwundenen Porträts anzustellen, obwohl niemand bei der Polizei davon wissen konnte, war das noch

Weitere Kostenlose Bücher