Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Titel: Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Vad Bruun , Benni Bødker
Vom Netzwerk:
Designs. Ein Modell, das zwar nicht viel Platz auf dem Rücksitz oder im Kofferraum hatte, aber in jede Parklücke passte, die meisten Rennen gewann und viel cooler war als ein Smart, der eher einem entomologischen Witz glich als einem Auto.
    Inzwischen war es schon so spät, dass es das einzig Vernünftige war, direkt zur Abteilung für Forensische Anthropologie zu fahren. Sie hoffte nur, dass sie nicht den Kollegen vom Rechtsmedizinischen Institut in die Arme lief, die gerade Schicht hatten und auf dem Weg zur offiziellen Leichenschau am Tatort waren. Im Laufe des Vormittags würde der Tote zum Frederik V. Vej transportiert werden, wo man die eigentliche Obduktion durchführte, am Nachmittag oder am nächsten Morgen, je nachdem, wie viel es in der Pathologie gerade zu tun gab.
    Sie drehte den Schlüssel halb um und hielt inne. Das Auto kam genauso wenig in die Gänge wie sie selbst, stattdessen starrte sie zerstreut auf den Amager Strandvej, wo der Berufsverkehr in Richtung Stadt nun eingesetzt hatte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Und plötzlich kam ihr eine Idee, die sie längst gehabt hätte, wenn sie sich nicht so stur auf ihre Arbeit konzentriert hätte.
    Sie durchwühlte ihre Tasche auf dem Beifahrersitz und holte den Blackberry hervor. Der Anruf wurde sofort angenommen.
    »Versuch es mal bei Kintu«, schlug sie vor. »Vielleicht können die dir weiterhelfen.«
    Dann war es einen Moment still in der Leitung.
    »Wovon redest du?«, fragte Thor.
    Linnea starrte weiter auf den Verkehr, bis sie wieder einen klaren Gedanken formulieren konnte.
    »Erst habe ich es nicht erkannt«, erklärte sie. »Es sah natürlich anders aus, weil es zur Hälfte mit Blut bedeckt war.«
    »Ehrlich gesagt, verstehe ich immer noch kein Wort. Könntest du vielleicht von vorn anfangen?«
    Sie drehte den Zündschlüssel um, und der Motor sprang an.
    »Wisst ihr, wer die Frau ist?«, fragte sie dann. »Eure Zeugin?«
    »Nein, keine Ahnung. Es ist mir ein Rätsel, was sie so früh hier gemacht hat. Wahrscheinlich ist sie zusammen mit Spang-Hansen angekommen. Vielleicht war sie seine Freundin, vielleicht eine Prostituierte. Oder sie hielt sich illegal in Dänemark auf, obwohl sie sehr gut Dänisch sprach. Sie könnte auch auf dem Weg von einer Disko nach Hause gewesen und in benebeltem Zustand hier gelandet sein. Ihre Augen waren glasig.«
    »Das muss nichts zu bedeuten haben, es könnte auch am Schock liegen.«
    Sie löste die Handbremse und kuppelte aus.
    »Ich weiß nicht, wer sie ist, aber das Logo auf ihrem Pullover stammt von Kintu. Du weißt, diese Hilfsorganisation. Es stellt kein W dar, sondern Arme, die sich der Welt entgegenstrecken. Vielleicht hat sie für Kintu gearbeitet. Könnte ja sein, dass man dort etwas weiß.«
    »Bist du sicher?«
    Thor klang überrascht, aber Linnea kam nicht mehr zum Antworten. Ein Range Rover war mit überhöhter Geschwindigkeit vom Øresundsvej abgebogen und eroberte so schwungvoll den freien Parkplatz neben ihr, dass sie von Glück reden konnte, schon in ihrem Auto und damit in Sicherheit zu sein. Sie warf dem Fahrer einen zornigen Blick zu, bis sie entdeckte, dass es Collin vom Rechtsmedizinischen Institut war. Noch ehe er reagieren konnte, hatte sie den Rückwärtsgang eingelegt und das Gespräch mit Thor unterbrochen.
    Dann fuhr sie aus der Parklücke, drückte das Gaspedal durch und ließ Amager hinter sich.

6
    V ielleicht sollten wir auch anderen Ideen gegenüber offen sein.«
    Thor sah Lange abwartend an. Es war ziemlich außergewöhnlich, ihn außerhalb seines Büros im Politigården anzutreffen, und er hatte die irritierende Angewohnheit, endlos um heikle Themen zu kreisen, bis er jedwedes Gefühl dafür verlor, worauf er eigentlich hinauswollte.
    »Die Ermittlungen haben doch gerade erst begonnen«, entgegnete Thor vorsichtig.
    Lange nickte eifrig.
    »Und genau deshalb ist es der perfekte Zeitpunkt, um unsere Ressourcen neu zu überdenken.«
    Endlich begriff Thor, was ihm die seltene Ehre eines Besuchs von seinem Chef einbrachte. Lange wollte ihm erzählen, dass er erwog, seinem etwas zu schnell aufgestiegenen Hauptkommissar, nämlich Thor, den Fall zu entziehen, weil dieser so idiotisch gewesen war, eine Hauptverdächtige oder Kronzeugin, oder was auch immer sie war, vor seinen Augen entkommen zu lassen. Thor konnte nicht anders, als erleichtert zu seufzen. Langes Pläne waren nicht ernster, als dass man sie mit einem Ermittlungserfolg durchkreuzen konnte, und genau den besaß er in

Weitere Kostenlose Bücher