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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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schlaksigen Kerl, der gerade seine Jacke auszog und dann zur Abwurfstelle trabte.
    Die einheimischen Fans jubelten, als das Außenfeld sich versammelte, und buhte, als der Batter von New Haven auf das Schlagmal trat. Der erste Wurf bestätigte Max’ Informationen. Der Ball flog wie eine Gewehrkugel, war aber so wild, dass die Fans des gegnerischen Teams schon „Ball eins“ riefen, bevor der Schiri diesen Ruf bestätigte.
    „Ist okay, Crutch. Du schaffst das“, rief jemand.
    Diese Stimme. Ihr Klang war für Greg wie ein Schlag auf den Hinterkopf. Sofort wirbelte er auf seinem Sitz herum. Und tatsächlich, da saß sie, Nina Romano, flankiert von zwei Kerlen mit verkehrt herum sitzenden Baseballkappen. Sie tranken Bier und feuerten das Team an. Nina ertappte ihn dabei, wie er sie anstarrte, und winke ihm zu. Ihr Lächeln konnte er nicht ganz deuten. Er fühlte sich irgendwie unbehaglich, also richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel.
    Oder tat zumindest so. Seine Gehirn stand in Flammen. Er war sich nicht sicher, warum der Anblick von Nina mit zwei Männern ihn so sehr störte. Vielleicht weil sie zu Hause sein und unruhig hin und her laufen sollte, während sie überlegte, ob sie sein Angebot annehmen sollte oder nicht.
    Ja klar, sagte er sich. Sie hatte sich vermutlich bereits entschieden, sein Angebot abzulehnen, und es ihm nur noch nicht gesagt. Vielleicht würde sie ihr Glück mit Dumm und Dümmer versuchen, oder wer auch immer ihre beiden Begleiter waren.
    Während Greg vor sich hin schmorte, merkte er gar nicht, dass die Frau neben ihm immer näher kam, bis ihre Schultern sich berührten. „Entschuldigen Sie“, sagte sie.
    Er nickte nur und rückte ein Stückchen. Seine Körpersprache würde ihr hoffentlich verraten, was er nicht laut aussprechen mochte. Der schlaksige Pitcher schaffte es, sich so zusammenzureißen, dass ihm eine Reihe von Strikes gelangen.
    Einer von Ninas Begleitern legte die Hände an den Mund und trötete wie ein Nebelhorn. „Nehmt ihn raus“, rief er. „Der ist durch!“
    Der Schiedsrichter verkündete den dritten Strike. „Ja, Baby!“, rief der Typ, als die Menge der Hornets-Fans jubelte. „Der ist fertig. Der ist raus. Der ist Geschichte.“
    Halt den Mund, dachte Greg. Halt einfach den Mund.
    Bis zum Ende blieben beide Teams punktelos, und erst im letzten Inning schafften die Hornets zwei Runs. Die Avalon-Fans drehten völlig durch, und einen Moment lang verspürte sogar Greg einen Anflug von Glücklichsein. Doch er wusste, dass das Gefühl so flüchtig war wie das Lächeln einer Frau.
    Er drehte sich um, um Ninas Blick aufzufangen, aber sie und die beiden Typen waren bereits zur Spielerbank gegangen. Umgeben von den Spielern, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten, hatte sie keinen Blick für Greg.
    Dann überraschte sie ihn, indem sie sich aus der Gruppe löste und auf ihn und Max zukam. „Ihr seid also Baseballfans“, bemerkte sie.
    „Ja. Max ist diesen Sommer in der Little League.“
    „In Jerry Broadbents Team?“ Sie lächelte.
    Verdammt, kannte sie denn jeden Mann in der Stadt oder nur jeden zweiten?
    Max nickte.
    Sie strich sich übers Kinn wie ein Detektiv in einem Comic. „Das ist der gleiche Gesichtsausdruck, den meine jüngeren Brüder hatten, wenn sie vom Baseballtraining mit Broadbent nach Hause kamen.“
    Max musterte sie interessiert. „Hat der Coach sie auch gehasst?“
    „Der Coach hasst niemanden. Er ist einfach manchmal ein bisschen heftig.“ Sie lachte leise. „Nein, vermutlich hat er sie tatsächlich gehasst. Sie sind eineiige Zwillinge und haben oft Streiche gespielt, was ihn noch wütender gemacht hat. Ich glaube, sie waren schon einige Wochen im Team, bevor ihm überhaupt aufgefallen ist, dass es zwei von ihnen gab.“
    „Echt?“
    Sie nickte. „Ich erinnere mich noch, einen Sommer brauchten sie mal eine Pause vom Coach. Sie haben das Team verlassen und haben stattdessen segeln gelernt.“
    Max riss die Augen auf. „Sie haben das Team verlassen?“
    „Klar. Es ist nur ein Spiel, keine Schule. Ich denke, wenn es keinen Spaß macht, wieso sollte man es dann tun?“
    „Weil Max keiner ist, der aufgibt“, mischte Greg sich ein. „Oder, Max?“ Er fing Ninas Blick auf. „Er hat immer Sport gemacht. Das ist körperlich gut für ihn, und der Sport kann Kindern viel beibringen. Zum Beispiel, dass Ausdauer sich auszahlt.“
    „Es gibt einen Unterschied zwischen Ausdauer und mit dem Kopf gegen die Wand schlagen.“ Nina grinste Max

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