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Beweislast

Beweislast

Titel: Beweislast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Eulengreuthof und rechts zum Steinberghof gabelte, hatte Linkohr seinen nagelneuen roten VW-Polo zwischen mehreren Dienstfahrzeugen der Kripo und einigen Mannschaftstransportwagen abgestellt. Eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei hatte eine Suchkette gebildet und zog langsam durch das Wiesengelände. Häberle und Specki unterhielten sich mit einem älteren Uniformierten, als Linkohr auf sie zukam. Sie begrüßten sich freundschaftlich.
    »Auf ein Neues«, lächelte Häberle und schlug dem jungen Kriminalisten kräftig auf die Schulter. Linkohr fühlte sich geschmeichelt. Der Uniformierte wandte sich wieder seiner Suchkette zu.
    Häberle deutete seinen beiden Kollegen an, zu Fuß die Strecke zum Steinberghof gehen zu wollen, obwohl es zu nieseln begann. Er schilderte Linkohr mit knappen Worten die bisherigen Erkenntnisse. Dabei näherten sie sich der großen Baustelle, die sich links des Wegs erstreckte. Eine betonierte Bodenplatte ließ das riesige Ausmaß eines Gebäudes erkennen, das einmal ein Schweinestall werden würde. Kies- und Schotterhaufen umgaben das Baugelände, dazwischen standen eine Betonmischmaschine und ein Kleinlastwagen, auf dessen Pritsche Holzverschalungen gestapelt waren.
    Rechts an den Weg reihten sich ein Bürocontainer des Bauunternehmens und das unvermeidliche Toilettenhäuschen. Die Fläche dazwischen war geschottert und diente vermutlich als Parkplatz. Kurz vor dem Container hielt Häberle inne. »Hier wars.« Er deutete auf den etwa fünf Meter breiten Grünstreifen, der zwischen Asphaltweg und der betonierten Fläche übrig geblieben war. »Hier drin ist er gelegen, sagen die Kollegen, hier im Gras.«
    »Und wer hat ihn gefunden?«
    »Ein Autofahrer, der zum Steinberghof wollte.« Häberle deutete nach vorne, wo nur wenige hundert Meter entfernt ein Hof gerade im Nebel verschwand. »Dort rauf. Der Hofladen ist für seine Qualität bekannt.« Specki besah sich den Bürocontainer, drückte die Klinke der verschlossenen Tür nieder und versuchte dann, durch das Fenster einen Blick in das dunkle Innere zu werfen. Er konnte aber nichts erkennen. »Hier war natürlich am Freitagnachmittag auch keiner mehr da, denke ich.«
    »Wenns so wär, hätten die Kollegen das in ihrem Protokoll sicher festgehalten«, schätzte Häberle. »Aber nachhaken können wir trotzdem. Dort auf dem Schild …« – er deutete auf eine Tafel, die an der Stirnseite des Containers angebracht war, – »… da steht die Anschrift der Firma drauf. Ein Unternehmer aus Stuttgart.«
    »Die habens heut auch schon nötig, in der Provinz Sauställe zu bauen«, bemerkte Specki ironisch.
    Linkohr war zu der Betonplatte gegangen, um die herum das Erdreich noch nicht wieder aufgeschüttet worden war. »Ich frag mich, warum das alles gerade hier geschehen ist«, brachte er seine Überlegungen zum Ausdruck. »Warum ausgerechnet hier?«
    In diesem Augenblick fuhr ein Mercedes der A-Klasse an ihnen vorbei. »Deshalb, denk ich«, kommentierte Häberle. »Hier herrscht reger Verkehr zum Steinberghof rauf. Fragen Sie mich bloß nicht, in welchem Zustand mancher Fahrer zurückfährt.«
    Linkohr schaute seinen Chef verständnislos an.
    »Naja«, klärte ihn Häberle auf, »der Moscht dort oben solls den Kunden besonders angetan haben.«
    Specki grinste. »Was hält uns davon ab, ihn auch mal zu probieren?«
    Der Chefermittler machte eine Kopfbewegung in Richtung Hof. »Also, gehn wir.«
    »Zu Fuß?«, staunte Linkohr.
    »Kann nichts schaden, sich das Gelände mal genauer anzuschauen«, entschied Häberle und ging mit zügigen Schritten voran. Er hielt nichts davon, sich die Tatorte und ihre Umgebung nur am grünen Tisch auf Plänen erklären zu lassen. Die Realität wirkte meist anders und brachte ihn auf neue Ideen.
    »Wo es da hingeht, Herr Kollege Linkohr, das wissen Sie wohl auch«, erklärte er und deutete, als sie die Wegegabelung erreicht hatten, nach links. Der Angesprochene verzog sein Gesicht. »Wer weiß das nicht?«
    Specki, der den obersten Knopf seiner Freizeitjacke zuknöpfte, blieb kurz stehen und sah zum Eulengreuthof hinüber, der im tiefer sinkenden Nebel nur noch schemenhaft zu erkennen war. »Mich würde es nicht wundern, wenn der alte Eugen in diese Sache verwickelt wär.«
    Häberle drehte sich zu seinem Kollegen um. »Mensch, mal bloß nicht den Teufel an die Wand.«
     
    Es dämmerte bereits, als sie wieder ihr Haus erreichten, das viel größer war als all die anderen in diesem Wohngebiet. Im Vorgarten

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