BeWitchED 03 - Zauberhaft Verflucht
dazu verdienen. Alles hat funktioniert.“
„Sie haben die Bücher aus der Bibliothek gestohlen“, schlussfo lgerte Lauren. Währenddessen kamen immer mehr Feuerteufel aus der Erde, die um den Mann in den Ketten herum tanzten.
„Ja. Es war alles perfekt. Bis dieser neugierige Greenwitch meinem Bruder auf die Schliche kam. Und dieses Stück Dreck von einem Bruder? Was macht er? Er lieferte mich ans Messer.“ Henry spuckte auf den Boden. Sein Gesicht war nun eine Fratze aus Hass und Abscheu.
„Dabei war es nicht meine Schuld. Ich habe nichts gemacht. Eigentlich habe ich meinen Bruder nur ein klein wenig unterstützt. Wenn der Orden mich in die Finger bekommen hätte, wäre ich für die nächsten dreihundert Jahre weggesperrt worden. Also dachte ich, dass ich, bevor ich so oder so abtreten muss, diesem Greenwitch eine Lektion erteilen kann.“ Ungläubig schüttelte Lauren den Kopf. „Dafür haben Sie eine ganze Familie verflucht und einen Pakt mit dem Teufel geschlossen?“ Die Boshaftigkeit, die ihr aus Henrys Augen entgegensprang, bescherte Lauren eine Gänsehaut.
„Ich habe schon schlimmere Sachen als diesen Fluch getan. Er hat es verdient.“ Nun kamen die kleinen Feuerteufel immer näher, bis sie den Mann ansprangen. Er zerrte und rüttelte an seinen Ketten, als er vor Schmerzen aufjaulte. Roxy ergriff sie am Arm und mit einem Mal befanden sie sich wieder in dem großen Büro, in dem die Temperatur angenehm und das Feuer nur durch die Scheibe zu sehen war. Roxy schaute Lauren besorgt an. Sie war etwas bleich geworden. Ihr Vater gab ihnen einen Augenblick Zeit, damit Lauren sich wieder fangen konnte. Auch wenn sie nicht immer mit seinen Praktiken und Ansichten einverstanden war, so konnte Roy nicht bestreiten, dass dieser Henry in die Hölle gehörte.
„Geht es wieder?“, fragte sie Lauren. Diese nickte und atmete zitternd ein und aus.
„Ich gehe nicht davon aus, dass er den Fluch zurücknehmen wird.“ Mit Erleichterung bemerkte Roxy das wiedergekehrte schiefe Grinsen auf Laurens Gesicht.
„Nein, das denke ich auch nicht.“ Als ihr Blick auf ihren Vater fiel, kniff sie die Augen zusammen. Er heckte irgendetwas aus, das konnte sie an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Als Lauren dachte, wieder ruhig zu sein, setzte sie ihr professionelles Verhandlungsgesicht auf und schaute den Teufel mit gestrafften Schultern an.
„Der Grund meines Besuches war es, den Fluch zu lösen, der auf der gesamten Familie lastet. Ich …..“ Da wurde sie mit einer Handbewegung des Teufels mitten im Satz gestoppt.
„Das sind Tatsachen, denen ich mir durchaus bewusst bin. Einzig die Freundschaft deiner gesamten Familie mit meiner geliebten Tochter“, dabei schaute er Roxy fast liebevoll an, „hat mich zu diesem Treffen mit dir bewogen. Doch ich habe gleich noch ein ige wichtige Termine. Ich schlage also vor, wir treffen uns morgen noch einmal.“ Ehe Lauren dazu kam, etwas zu erwidern, verschwand der Mann in einer Rauchwolke.
„So ein Angeber“, sagte Roxy, was Lauren trotz der seltsamen Situation zum Lachen brachte. Trotzdem war Lauren nun zutiefst verunsichert. War das jetzt ein gutes Zeichen gewesen? Oder war ihr Besuch hier doch ein Fehler gewesen?
„Er heckt irgendetwas aus. Aber keine Angst. Bis morgen wirst du nichts von ihm hören und ich werde bei eurem zweiten Treffen dabei sein.“ Roxy Worte, die wahrscheinlich beruhigend wirken sollten, verursachten jedoch genau das Gegenteil bei Lauren.
Tate kam aus dem Bad in den Wohnbereich ihres eigenen Re iches und sah Amy auf dem Rücken auf ihrer Couch liegen. Ihre Cousine hatte die Augen geschlossen und die Arme hinter sich verschränkt. Von Nate war nichts zu sehen. Nachdem sie ihn vor etwa einer Stunde regelrecht angeschnauzt hatte, war er verschwunden, um ihr etwas Raum zu lassen. Das sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Sie war immer die ruhigere, schüchterne der Hexen gewesen, die in diesem Haus lebten. Doch nun zitterten ihr die Hände. Ihre Handflächen waren nass und ihre Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Leise, ohne etwas zu sagen, setzte sie sich auf das kleine freie Fleckchen auf der Couch, das Amy übrig gelassen hatte.
„Geht es dir gut?“, hörte sie Amys Stimme, die sich so anhörte, als wäre sie wirklich eingeschlafen gewesen.
„Versteckst du dich vor Mac?“, stellte Tate ausweichend eine Gegenfrage. Kurz überlegte sie, ob sie zurück ins Bad sollte. Ihr Magen blieb einfach nicht ruhig. Sie
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