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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Nachricht.«
    Sir Rupert hatte das Gefühl, als würde ein eisiger Panzer über seinen Körper rinnen, der ihn vollkommen bewegungsunfähig machte und ihm fast den Atem nahm. Sein Herz drohte zu zerspringen. »Und die wäre?« Seine Stimme klang so hohl, dass sie aus dem Grab zu kommen schien.
    Joan Beaufort sah ihn einen Moment abschätzend an. »Juliet hat mit Unserer Zustimmung«, sie warf einen Seitenblick auf Buffon, »Unserer nachträglichen Zustimmung, wie ich betonen möchte, Unsere Hofdame Madame DeFleurilles gedrängt, Lady Aylinn bei ihrer Reise nach England zu begleiten.« Sie seufzte erneut. »Lady MacPherson hat mit Madame DeFleurilles vereinbart, dass sie sich täglich mit einem … Höfling, der uns ergeben ist, an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit treffen soll. Ihm sollte sie die Informationen geben, die sie oder Lady Aylinn herausgefunden hatten.«
    Als die Königin länger schwieg, konnte Sir Rupert sich nicht beherrschen. »Und, Majestät?«, stieß er rau hervor. »Was haben sie in Erfahrung gebracht?«
    »Nichts«, erwiderte die Königin.
    »Nun«, mischte sich Sir Archibald ein. »Sie sind noch nicht lange dort. Sicher brauchen sie eine Weile, bis sie sich zurechtfinden und Quellen anzapfen können …«
    »Nein, Lordkanzler, Wir meinten, Wir haben gar nichts von ihnen gehört. Weder von Nanette noch von unserem Informanten.«
    Buffon ließ den Whiskykrug sinken und stellte ihn achtlos auf ein Tischchen neben sich. »Gar nichts?« Als sich Archibald räusperte, setzte er hastig hinzu: »Majestät.«
    »Nein, Barde. Gar nichts. Unser Vertrauensmann hat nicht nur vergeblich auf eine Kontaktaufnahme gewartet, sondern«, sie zögerte und sah Sir Rupert an, »er hat sich nicht mehr gemeldet, seit die beiden am Hofe angekommen sind.«
    Sir Rupert war kreideweiß geworden. »Was soll das heißen?«, fragte er leise. »Sind sie …?«
    »Tot?«, beendete Buffon ebenso leise den Satz.
    »Das glauben Wir kaum«, erwiderte die Königin kühl. »Schließlich nützt dem englischen Regenten eine tote Herzogin von Albany ebenso wenig wie ein toter Herzog von Albany.« Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe, eine ganz und gar untypische Geste der Besorgnis, eine Schwäche, wie sie sie in der Öffentlichkeit gewöhnlich niemals zeigte. »Wir fürchten, die Herzogin von Albany und Madame DeFleurilles sind mehr oder weniger Gefangene im Westminster Palace. Und möglicherweise ist Unser Vertrauensmann nicht in der Lage, irgendwelche Berichte abzusenden.«
    Eisiges Schweigen folgte ihren Worten.
    Sie hob den Kopf und richtete ihren Blick auf Sir Rupert. »Wir haben möglicherweise einen Fehler gemacht, als Wir zugelassen haben, dass sich Lady Aylinn zu dieser Aufgabe bereit erklärt hat«, gab sie dann zu. »Einen sehr großen Fehler. Denn jetzt droht Uns nicht nur Gefahr durch diesen albernen Stein, sondern auch durch die Herzogin. Falls John von Bedford skrupellos genug ist, seine eigene Nichte als Gefangene zu halten, dann ist er vielleicht auch skrupellos genug, sie mit …«
    »Mit Gewalt an irgendeinen englischen Adligen zu verheiraten, der ihm aus der Hand frisst und der sich dann anschließend in Schottland ins gemachte Nest setzt.«
    »Oder auf diesen Felsbrocken von Scone«, mischte sich Buffon ein.
    Sir Archibald hob seine buschigen Brauen. »Wenn es dazu kommt, dann …«
    »Ist ein Krieg um die Macht zwischen den schottischen Clans unausweichlich«, beendete die Königin seinen Satz. »Und deshalb dürfen Wir es nicht so weit kommen lassen.« Sie sah Sir Rupert an. »Ihr habt vorgeschlagen, den Stein von Scone zu stehlen.« Sie richtete sich auf. »Der Grund dafür«, sie sah Sir Archibald an, »dass Unser Gemahl bei diesem Gespräch nicht anwesend ist, ist das, was ich Euch jetzt sage …«, sie fuhr zu Sir Rupert herum. »Sorgt dafür, dass dieser verdammte Stein wieder nach Schottland kommt. Wie, ist Uns gleichgültig. Und Wir wollen es auch nicht wissen!«

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    20. KAPITEL
    I ch verstehe das nicht ganz«, meinte Buffon. »Also die Königin glaubt, dass Seine Majestät der König nicht glaubt, dass die Lage sich entspannt, wenn dieser bemooste Felsbrocken …«
    »Der Stein von Scone«, verbesserte ihn Sir Rupert automatisch.
    » … wie auch immer, sich wieder in schottischem Besitz befindet und er sich daraufsetzt, um sich salben zu lassen oder was man mit einem König so macht, um ihn zum König zu machen.«
    »Er weigert sich, seine Autorität auf eine uralte und

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