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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Ihr mit ihr Frieden schließt und ein klärendes Gespräch führt, bevor sie …«
    Sir Rupert hatte Sir Archibald jedoch schon länger nicht mehr zugehört. »Ihr habt recht, Sir Archibald«, unterbrach er den Älteren jetzt. »Und wenn es mir wirklich gelingt zu verhindern, dass Aylinn nach England geht …«
    Der Lordkanzler starrte den jungen Mann vor ihm verblüfft an. Hatte Sir Rupert denn gar nicht zugehört? »Verhindern? Aber ich sagte doch gerade …!«
    »Und damit hattet Ihr ganz recht, Sir Archibald. Genau das werde ich tun. Ich werde Euren Rat befolgen. Reinen Wein einschenken, ganz recht. Reinen Tisch machen. Ha! Ich weiß auch schon sehr genau, wie ich das anstellen werde. Ich danke Euch zutiefst für Euren Rat. Und …«, er wedelte mit der Hand in Richtung des Weinkrugs. »Bedient Euch nur. Aber denkt an Eure Gemahlin und Eure Gesundheit. Oder umgekehrt, wenn Euch das lieber ist.«
    Bevor der Ältere noch ein Wort sagen konnte, drehte sich Sir Rupert auf dem Absatz herum und stürmte aus dem Raum, ohne sich auch nur die Zeit zu nehmen, sich das Hemd zuzuknöpfen oder sich das Wams anzulegen, das er ausgezogen hatte, weil trotz der warmen Sommernacht ein Feuer im Kamin des Gemachs des Lordkanzlers brannte.
    »Sir Rupert!« Sir Archibald sah dem Lordkämmerer verwirrt nach. »Wir wollten doch noch über das Problem mit dem Douglas-Clan reden! Sir Rupert! Wo wollt Ihr denn jetzt noch hin?«
    Sir Archibald schüttelte den Kopf, als die Tür hinter Sir Rupert zuschlug. Was hatte der Jüngling denn jetzt schon wieder vor? Gab es nicht wirklich wichtigere Dinge zu besprechen, als über längst verflossene Liebschaften zu lamentieren?
    Sir Archibald ließ sich, immer noch kopfschüttelnd, auf einen mit Fellen gepolsterten Lehnstuhl fallen, nahm den Pokal vom Tisch, schloss die Augen und schlürfte genießerisch den Wein.
    Rupert von Atholl hatte wirklich einen auserlesenen Geschmack, was Wein anging, aber an seinen Manieren und an der Wahl seiner Frauen musste der junge Lordkämmerer noch ernsthaft arbeiten. Wahrhaftig, das musste er.

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    9. KAPITEL
    D ieser verdammte Mistkerl!«
    Aylinn von Albany blieb wie angewurzelt stehen und stampfte mit dem Fuß auf die Erde. »Dieser hundsgemeine … unverschämte … charakterlose …«
    Nanette DeFleurilles streckte die Hand aus, um die Schnüre des Korsetts zu lösen. »Elender Schlappschwanz von einem Mann!«, schlug sie vor und atmete erleichtert auf, als sie endlich eine Schnur zu fassen bekam. Sie zog daran, die Schleife öffnete sich, doch im selben Moment wurde ihr die Schnur aus der Hand gerissen, als Aylinn zu ihr herumwirbelte.
    »Schlappschwanz?« Ihre grünen Augen funkelten wütend. »Ganz im Gegenteil. Dieser …« Hengst, hätte sie fast gesagt, riss sich jedoch im letzten Moment zusammen, als ihr klar wurde, wie verräterisch eine solche Bemerkung gewesen wäre. Dennoch, als Waschlappen konnte sie Rupert von Atholl nicht bezeichnen. Ganz und gar nicht! Ihr wurde schon bei dem Gedanken, wie ganz und gar nicht schlapp Ruperts Männlichkeit gewesen war, heiß, und sie schob den Gedanken hastig beiseite.
    »Ich dachte ja nur, Mylady«, meinte Nanette DeFleurilles und lächelte verschwörerisch, »dass es eine wunderbare Beleidigung wäre. Welcher Mann würde sich nicht gedemütigt fühlen, wenn man ihn einen Schlappschwanz nennt?« Sie trat um Aylinn herum und packte, bevor die Herzogin wieder losrennen konnte, die losen Schnüre des Korsetts und begann, sie aus den Haken zu ziehen.
    »Sicher, Nanette, natürlich habt Ihr recht.« Aylinn streckte die Arme aus, als ihr Nanette das Korsett abstreifte, und blieb vor dem Spiegel stehen. Sie musterte ihren nackten Körper einen Moment.
    Was hat diese Harrington-Schlange,
dachte sie,
was ich nicht habe?
    »Aber, Mylady, wie könnt Ihr Euch mit dieser Engländerin auch nur vergleichen?«
    »Wie …?« Aylinn errötete bis unter die Haarwurzeln, als ihr klar wurde, dass sie diese Frage offenbar laut gestellt hatte. »Das … ich meinte …« Sie unterbrach sich. Es war sinnlos, sich zu rechtfertigen, das war ihr klar, als sie im Spiegel Nanette DeFleurilles' Blick aufschnappte. Die Hofdame und Zofe war nicht umsonst die Vertraute von Juliet, und nicht zum ersten Mal fragte sich Aylinn, ob ihre Freundin Juliet ihr Nanette aus nicht nur uneigennützigen Gründen für ihren Aufenthalt in Perth »ausgeliehen« hatte und ob die französische Adlige vielleicht mehr ahnte, was das Verhältnis zwischen ihr und

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