Bezueglich Enten und Universen
zu bringen, einer Fahrt mit dem Aufzug zuzustimmen. Im Vorbeigehen hörten wir James sagen: »Murph, komm schon, ich weiß, es ist nicht wie im Wald, aber es wird Spaß machen ... wir können die Treppe bis zur Spitze eines der Pfeiler hinaufsteigen, wenn du möchtest – und unterwegs nach den Laternenmasten Nummer 30 und 41 Ausschau halten ...«
Ich zog unschlüssig den Reißverschluss meiner Jacke hoch.Die Signale aus meinem Magen –
ausgezeichnete Mahlzeit
– widersprachen denen meines Gehirns –
verdammt soll er sein, er ist ein guter Koch, was, wenn er genauso gut Kriminalromane schreibt?
Ich konnte mich nicht dazu aufraffen, meinen Stolz hinunterzuschlucken und Felix anzurufen, um herauszufinden, mit welcher Soße er das Hühnchensandwich gewürzt hatte, oder ihn um das Rezept für den Rote-Bete-Salat zu bitten. Ich unterdrückte ein Rülpsen und eilte Arni und Bean hinterher, die die Laternenpfosten abzählten, weil die Nummern großenteils nicht mehr lesbar waren. »Elf ... zwölf.« Bean hob die Stimme, um den Verkehrslärm zu übertönen. »Ich frage mich, was der Professor und Pak erreicht haben.« Sie schlürfte durch einen Strohhalm ein Getränk, das sie sich im
Organic Oven
besorgt hatte, während ich mich um die Rechnung kümmerte.
»Was ist das überhaupt?«, fragte ich ebenso laut und deutete auf den übergroßen Pappbecher in ihrer Hand.
»Ein Smoothie.«
Ich zuckte verständnislos die Achseln.
»Du weißt schon, Früchte gemixt mit Saft, Joghurt und Eis?«
Ich zuckte wieder die Achseln.
»Du meinst, du hast noch nie einen getrunken? Das hier ist Orange-Banane-Himbeere. Willst du probieren?«
Der Smoothie ähnelte einem geschmolzenen Fruchtsorbet, nur etwas weniger süß. Ziemlich erfrischend, besonders an einem heißen Tag, stellte ich mir vor. »Ich frage mich, ob es auf diese Idee in Universum B ein Copyright gibt«, meinte ich nachdenklich und gab ihr den Becher über Arni zurück, der zwischen uns ging. »Wagner sollte sich der Sache mal annehmen.«
»Fünfzehn ...«, zählte Arni weiter.
Mir schoss ein seltsamer Gedanke durch den Kopf – was, wenn die Schnulli-Episode, wie ich sie inzwischen nannte, eineEreigniskette in Gang gesetzt hatte, deren Konsequenzen noch in der Zukunft lagen, ebenso wie der vermutete Ärger von Paks Mutter über ihren welken Geburtstagskaktus? Bean hatte gemeint, dass die Kette des Y-Tages neunhundert Jahre andauern würde. Neun Jahrhunderte. Beinahe ein Jahrtausend. Der Zeitrahmen war so gewaltig, dass er meine Vorstellungskraft sprengte. Hatte ich eine Ereigniskette mit langer Lunte in Gang gesetzt, die noch jahrelang vor sich hin glimmen und rauchen würde, bevor sie explodierte und den Kessel in die Luft jagte? Im Unterschied zu dem massiven Betonbau unter unseren Füßen existierte die Brücke in Universum A nicht mehr. Aber war es möglich, dass der Entenschnulli sich nach fünfunddreißig Jahren immer noch in einer Spalte in einem der Backsteine befand, die wiederverwendet worden waren, um die
neue
Brücke in Universum A zu bauen, und nur darauf wartete – ja, was zu tun? Die Aufmerksamkeit einer neugierigen Möwe zu erregen, die ihn kostete, ihn aber dann, unzufrieden mit der gummiartigen Konsistenz, in den Flugpfad eines der Verkehrsüberwachungsflieger fallen ließ, die gelegentlich die Brücken kontrollierten, sodass der Flieger abstürzte und unzählige Opfer mit in den Tod riss? Alles meine Schuld?
»Man bekommt keinen Eindruck davon, wie lang die Golden Gate Bridge ist, bis man mal zu Fuß hinübergeht«, sagte Bean. Sie humpelte leicht (»Bauchtanzverletzung«, hatte sie gesagt). »Aus der Entfernung sehen die Pfeiler mit ihrer Terrakottafarbe irgendwie kleiner aus, als sie wirklich sind.«
»Terrakotta? Ich dachte immer, es wäre ein verblichenes Mahagonirot«, meinte Arni mit einem Blick nach oben auf die dicken Tragkabel, wo ein kürzlich renovierter Abschnitt die Originalfarbe unbeeinträchtigt von Auspuffgasen und Salzwasserkorrosion zeigte. Am anderen Ende, fünfzehn Stadien entfernt von unserem Ausgangspunkt, stieß die Brücke auf die gelblich braunen Klippen der Marin Headlands.
»Die Farbe heißt
Orange International
«, sagte ich und schritt schneller aus.
»Wirklich? Das wusste ich nicht«, meinte Arni interessiert. »Sechsundzwanzig ... aber weißt du auch, woher die Meerenge ihren Namen hat?«
»Wegen der gelb-braunen Klippen, zwischen denen sie verläuft?«
»Nein.«
»Wegen des Goldrausches
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