Bezueglich Enten und Universen
kombiniert mit einem Stapel langweiliger Pommes ... lass mal sehen, was
dein
Personal zustande bringt, Felix, dachte ich.
»Ich glaube, ich nehme die Ente à l’Orange«, meinte Arni. »Nein, bloß Spaß. Ich habe genug von Enten und Entenschnullis. Einen Caesar’s Salad mit Wildlachs und Bio-Kamelkäse«, sagte er zum Kellner.
»Die hausgemachten Fettuccini mit Spinatpesto«, bestellte Bean.
»Das Hühnerbrustsandwich von freilaufenden Hühnern«, sagte ich und fügte hinzu, nachdem der Kellner gegangen war: »Nein, tut es nicht.«
»Was?«, fragte Arnie.
»Die Imbiss-Regel verletzen. Dass ich hier bin. Ich habe noch nie im
Organic Oven
gegessen. Ich weiß nicht einmal, ob es das Lokal in Universum A gibt.«
»Und was, wenn Felix B in der Küche steht?«, wandte Arni ein.
Er hatte einmal gesagt, dass man früher oder später zwangsläufig seinen Alter sehen wollte, um seine Neugier zu befriedigen. Aber er wusste natürlich nicht, dass ich Felix bereits getroffen hatte. Es widerstrebte mir, es zu erwähnen.
»Ich habe nicht vor, in die Küche zu gehen.«
Der Kellner kehrte mit einem großen Krug zurück. Schwungvoll goss er Wasser in unsere Gläser und sagte: »Wöchentlich frisch aus geheimen Quellen in den Sierras importiert.«
Eine seltsame Stimmung überkam mich. Unter völliger Missachtung des Guthabens auf meiner Identikarte beschloss ich, Wein zu bestellen. »Wir hätten gerne ein wenig Wein zum Essen. Haben Sie einen Zinfandel aus dem Napa Valley ...?«
»Selbstverständlich.« Er notierte sich die Bestellung. »Unsere Weine werden hergestellt aus pestizidfreien Trauben, mit Quellwasser besprüht und mit der Hand bei Sonnenuntergang geerntet. Danach werden sie auf althergebrachte Weise gepresst und in Eichenfässern gereift. Der Wein unterliegt der inter-universellen Einfuhrsteuer«, fügte er hinzu.
»Inter-universelle Einfuhrsteuer?«, fragte ich. »Was ist denn mit den hiesigen Weinen?«
»Löschen Sie das«, unterbrach Bean, bevor der Kellner antworten konnte. »Wasser reicht völlig.«
Während der Kellner griesgrämig davonschlich, erklärte Bean: »Unser Napa Valley produziert nicht mehr. Zu viele Niederschläge. Die Trauben verfaulen an den Rebstöcken. Kalifornien B importiert seinen Wein aus Kalifornien A. So ist Wein zu einer Art Luxusgegenstand geworden.«
»Eine Konsequenz der globalen Erwärmung«, murmelte Arnie. »Andererseits bedeutet viel Regen, dass wir seit Jahren keine Dürre mehr hatten.«
»Warum habt ihr die globale Erwärmung denn so außer Kontrolle geraten lassen?«, fragte ich scharf.
Sie starrten mich an.
»Vergesst es. Ich weiß auch nicht, warum ich davon angefangen habe.«
»Welten sind wie Menschen«, meinte Bean. »Es ist leichter, die Lösung für die Probleme anderer Leute zu erkennen, als für die eigenen. Das ist die Schleife.«
»Wieso Schleife?«
Sie beugte sich vor und wählte eine Knabberstange aus dem Korb in der Tischmitte. »Nimm einfach mal an, du triffst nie eine Wahl, wie die Passivisten. Lass es einfach bleiben. Egal was. Sitz einfach den ganzen Tag unter einem Baum im Park und halte dich aus allem raus. Irgendwann geschieht doch etwas. Vielleicht nicht am ersten Tag oder am nächsten – aber wenn du lange genug wartest,
geschieht etwas.
Was, kann niemand sagen. Vielleicht wirst du von einer Biene gestochen oder ein herabfallender Ast erwischt dich am Kopf oder du bekommst Lungenentzündung von den feuchten Nächten im Park.« Sie richtete die unberührte Knabberstange auf mich. »Gleich werde ich diese Stange fallen lassen. Alles, was ich dazu prophezeien kann, ist, dass sie ein bisschen auf dem Tisch herumrollen und dann still liegen bleiben wird. Ich habe keine Ahnung, in welche Richtung sie kullern wird, und auch nicht, wo sie liegen bleibt.« Sie ließ das Ding fallen. Es kam wackelnd auf ihrem Besteck zu liegen und wollte überhaupt nicht rollen. »Siehst du? Arni und ich, wir
glauben,
wenn wir beweisen können, dass du und Felix B die Universen erschaffen habt, dann verschafft uns das vielleicht unseren Doktortitel, einen gut bezahlten Job und macht euch beide berühmt – aber wer weiß schon, wie es wirklich kommt? Vielleicht landen wir in einem Arbeitslager, weil wir gegen Paragraf 19 verstoßen haben.« Sie zuckte die Achseln, griff nach der Knabberstange und biss krachend hinein.
Ich nahm mir auch so ein Ding.
»Meiner Ansicht nach ist die Unvorhersehbarkeit des Lebens eine gute Sache«, fuhr sie nach kurzer Pause
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