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Bezueglich Enten und Universen

Bezueglich Enten und Universen

Titel: Bezueglich Enten und Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neve Maslakovic
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können – zum Beispiel seine Adresse, wo er arbeitete, ob er ein kostspieliges Auto und ein Haus besaß und eine Freundin ... Aber die DIM-Regeln beschränkten den Informationsfluss auf ein Minimum, was natürlich eine tolle Sache war, wenn es um die eigene Privatsphäre ging, aber verdammt nervig, wenn man jemand anderem nachspionieren wollte.
    »Bürger Sayers?« Neben mir stand Gabriella Love mit strähnigen Haaren, verquollenen Augen, aber immer noch elegant mit ihrer Seidenrobe und den hochhackigen Slippern. Sie hielt zwei Becher in der Hand. »Hat James Sie gefunden? Er ist auf der Suche nach Ihnen.« Sie bot mir einen der Becher an.
    »Danke«, sagte ich, während ich mich fragte, womit ich ihreAufmerksamkeit verdient hatte. »Ich habe ihn nicht gesehen, bin gerade erst aufgestanden.«
    »Es ist Tee. Pfirsich.« Sie verzog das Gesicht. »Darüber muss ich mal mit jemandem ein Wörtchen reden – ich
brauche
Kaffee, um am Morgen in die Gänge zu kommen. Und das Zimmer erst! Eine Katastrophe. Ich ziehe es vor, bei natürlichem Licht aufzuwachen, und das Zimmer hat nicht einmal ein einziges Fenster. Die Situation ist absolut
inakzeptabel.
«
    »Die Quarantäne muss für Sie besonders schwer sein.«
    »Nun – was meinen Sie damit?«
    »Sagten Sie nicht, dass Sie an einem neuen Projekt arbeiten, einem Film, vermute ich? Die können doch ohne Sie gar nichts machen.«
    Ihr Gesicht lief rot an und einen Moment lang schien ihr die Sprache wegzubleiben. Dann kreischte sie: »Soll das ein Witz sein?« Sie wirbelte herum, stürmte aus der Cafeteria und hinterließ eine Pfütze Tee auf dem Boden. Der Cafeteriaangestellte schoss ihr einen wütenden Blick nach.
    Ich hatte ja davon gehört, dass Filmstars temperamentvoll waren. Gott sei Dank gab es hier nicht
mehr
davon. Was für ein Pech, dass ich mich ausgerechnet mit ihr im selben Universum Aufhalten musste.
    Als ich in mein Zimmer zurückkam, sah ich den Omni auf dem Nachttisch liegen und mir fiel wieder ein, dass die Batterie leer war. Bevor ich mich auf den Weg machte, ein Infoterminal zu suchen, um Mrs Noor von der Agentur
Noor & Brood
zu kontaktieren, warf ich aus irgendeinem Grund noch einen Blick in meinen Rucksack. Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, täglich das Foto herauszuholen, das Tante Henrietta mir neben ihren Porzellandelfinen vermacht hatte, vielleicht, um mich davon zu überzeugen, dass es tatsächlich real war. Ich griff in die Seitentasche des Rucksacks, wo ich es aufbewahrte. Das Foto war verschwunden.

8
ICH BIN VERWIRRT
    Nachdem ich das gesamte Zimmer zweimal auf den Kopf gestellt hatte, als könnte sich ein Foto einfach selbstständig machen, herausspringen und sich unter dem unbequemen Krankenhausbett verstecken, gab ich auf und trat in den Korridor hinaus. Beim Eingang zur Isolierstation gab es ein Infoterminal, gleich neben dem Wachposten, der an der Wand lehnte und ins Leere starrte. Als er mich kommen sah, wich er mit zwei eiligen, großen Schritten auf die andere Seite der Tür zurück, als hätte er Angst, sich anzustecken, und überließ mir das Terminal.
    Bevor ich Mrs Noor anrief, warf ich einen Blick auf die Nachrichten. Gestern hatte ich auf dem Tisch der Detektivin noch die Schlagzeilen gesehen, die die Panik vor dem Haustierbazillus verbreiteten. Heute war das Thema völlig verschwunden. Stattdessen gab es eine reißerische Geschichte über teilweise ausgestorbene Tiere (die zuständigen Behörden hatten beschlossen, dass es doch keine so gute Idee war, ein Elefantenpärchen in eine Übergangskammer zu quetschen). Der Artikel tönte:
Ist es gerecht, dass Elefanten das Universum A durchstreifen, während man sie in Universum B nicht einmal mehr im Zoo findet? Warum sind die A-Bewohner nicht bereit zu teilen? Wir wollen auch eine Giraffe!
Und so weiter. Möglicherweise betrachtete man das Problem des Haustierbazillus inzwischen als gelöst, aber wahrscheinlich wollte das DIM nur eine öffentliche Panik vermeiden, jetzt, daklar war, dass die Geschichte mit dem Bazillus nicht nur eine Zeitungsente war.
    Ich rieb mir die Stirn, hinter der sich ein stechender Kopfschmerz ausbreitete, und fragte mich abermals, wie Wagner herausgefunden hatte, dass ich unter Quarantäne stand.
    Eigentlich sollte ich ihn zurückrufen. Er war nicht nur mein Chef, sondern auch ein Freund und machte sich Sorgen um mich. Und war da nicht auch noch ein anderer Anruf gewesen, ein wichtiger?
    Ich streckte mich, steif vom gebückten Stehen über dem

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