Bezueglich Enten und Universen

Gesicht stieg. »Also hören Sie mal ...«
    »Und nein, niemand wird sich über deinen Haarschnitt lustig machen, kein einziges Wort!«
    »Entschuldigen Sie, aber er ist wirklich nicht Ihr Felix«, sagte eine Stimme hinter mir.
    »Nein?«
    »Felix A hier ist nur zu Besuch in Universum B«, fügte James sanft hinzu.
    Samands Sprössling legte sich die Hand vor den Mund, erschrocken über den Fehler, den sie gemacht hatte, vielleicht versuchte sie aber auch nur, ein Lachen zu unterdrücken. Jedenfalls hielt sie James offensichtlich für glaubwürdiger als mich. »Hoppla. Felix hat mir nie gesagt, dass er – nun, ich bin überrascht. Bitte entschuldigen Sie, Bürger.« Sie keuchte auf. »Sind Sie ...«
    »Ob ich was bin?«, fragte ich.
    »Nein, sie.« Samands Tochter deutete auf eine Stelle hinter James. »Ist das ...?«
    »Nein, ist sie nicht«, schnappte Gabriella Short.
    »Fünfundachtzig Dollar, bitte«, sagte Samands Töchterlein, jetzt gründlich beschämt. Sie belastete mit dem Betrag meine Identikarte und gab sie mir zusammen mit einer Papierquittung zurück.
    Ich betrachtete James und Gabriella über den Tisch hinweg, während wir auf unsere Mahlzeiten warteten.
    James räusperte sich. »Möchten Sie uns gerne etwas fragen, Felix?«
    »Nein«, sagte ich ärgerlich. »Ich will zu Mittag essen.«
    »Das verstehen wir vollkommen, Bürger Sayers«, murmelte Gabriella. »Wir sind hier, weil wir hoffen, Ihnen einen interessanten geschäftlichen Vorschlag unterbreiten zu können, der für sie ebenso lukrativ wäre wie für
Past & Future
.«
    »Lukrativ für wen?«, fragte ich, gegen meinen Willen interessiert. Ich erinnerte mich, dass
Past & Future
auf der Visitenkarte stand, die sie mir gegeben hatten.
    »Ich bin froh, dass Sie das sagen, denn es demonstriert Ihr Interesse an unseren Dienstleistungen und schafft damit eine legale Basis für die Fortsetzung dieses Gesprächs. Gut, dann will ich Sie einmal ...«
    »Mit unserer Verkaufsmasche bekannt machen«, warf James ein.
    »... mit einigen wichtigen Details vertraut machen.
Past & Future
ist der Name der Firma, für die wir arbeiten. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist besonders an Ihrer persönlichen Lebensgeschichte interessiert. Ich würde Ihnen gerne einige Broschüren überreichen, wenn ich darf ...«
    »Kein Interesse.«
    »Alles, was wir von Ihnen verlangen«, fuhr Gabriella fort, als hätte ich gar nichts gesagt, »ist, dass Sie sich nicht anderweitig zu einem Arrangement verpflichten, das nicht zu
Ihrem
Vorteil wäre, Bürger Sayers, bevor Sie unser Angebot geprüft haben.
Past & Future
verfügt über beträchtliche Mittel.«
    »Die Tagessuppe sollte eigentlich italienische Hochzeitssuppe sein. Ist sie aber nicht. Eine Hochzeitssuppe ist wesentlich nahrhafter, als es klingt. Fleischbällchen, Gemüse, Pasta. Schmeckt sehr gut mit frischem Brot. Wussten Sie eigentlich, dass man sie überhaupt nicht bei Hochzeiten serviert? Der Name kommt von der köstlichen Vermählung aller Ingredienzien ...«
    »Bevor ich Ihnen mehr sagen kann, Bürger Sayers«, Gabriella hob die Stimme, »benötige ich Ihre Unterschrift auf diesem Vertrag.« Wie aus dem Nichts förderte sie einen Stapel Papiere zum Vorschein, sicher mehr als zehn Seiten dick. Diagonal über das Deckblatt stand gedruckt:
Past & Future
.
    »Eine reine Formalität, um die Jungs in der Rechtsabteilung bei Laune zu halten«, merkte James an.
    »Wer bekommt das griechische Lamm?« Samand erschien an unserem Tisch und balancierte einhändig drei Gerichte auf einem großen runden Tablett. James ließ das
Past-&-Future-
Paket hastig verschwinden und nahm den Teller mit dem Kebab entgegen. Gabriella bekam eine Hühnersuppe mit Nudeln und ich empfing mein Khoresh mit Artischocken und Huhn. »Salate und Getränke kommen gleich«, sagte Samand mit einem schnellen Blick auf mich und verließ uns wieder. Ich war dankbar, dass er mein Alter Ego nicht erwähnt oder über meinen Haarschnitt gespottet hatte.
    Wir waren drei A-Bewohner, die in der B-Welt zu Mittag speisten. Das Khoresh, mit seinen zarten Hühnerfleischstücken und Artischockenherzen in einer Zitronensauce auf Jasminreis, sah himmlisch aus. Wahrscheinlich duftete es auch himmlisch. Ich beschloss, dass ich mir auf keinen Fall das Essen verderben lassen würde.
    »Hören Sie«, sagte ich, während ich das
Past-&-Future-
Paket wegschob, das wie durch Zauberhand wieder auf dem Tisch erschienen war. »Tut mir leid, aber ich bin nicht