Bezugspunkt Atlantis
konnten sich gewiß keine Vorstellungen von den hochwertigen Überwachungsmöglichkeiten machen.
Also achteten sie auch nicht darauf, denn sie hatten nichts zu verschleiern. In unserem Falle sah das anders aus.
Wehe uns, wenn wir uns dazu hinreißen ließen, mit einem Atom-U-Boot den Atlantischen Arm zwischen dem südeuropäischen und nordafrikanischen Festland, sowie der Atlantis-Ostküste zu überqueren.
Nach der heimlichen Landung wären wir sehr schnell entdeckt worden. Ich war fest entschlossen, mit einem Schiff dieser Zeit anzukommen und alles zu beachten, was wegen der ausgezeichneten Spionageabwehr beachtenswert war. In der Hinsicht konnte Admiral Folrogh zu einem unschätzbar wertvollen Informanten werden – wenn er wollte!
Noch weigerte er sich mit verständlicher Hartnäckigkeit.
Offiziell war er vor sechs Tagen tödlich verunglückt. Sein Beiboot war in der oberen Atmosphäre explodiert, doch vorher hatte er sich von seinem Inspektionsflug zurückgemeldet. Es war alles gutgegangen.
Er konnte oder wollte jedoch nicht glauben, daß sein Volk dem Untergang geweiht war.
Nur drei Tage nach seiner seltsamen Inhaftierung war die Nordlandstadt Nitrabyl die Düstere von marsianischen Kreuzern der KASHAT-Klasse vernichtet worden.
Das erste von uns erlebte und teilweise erzeugte Zeitparado xon war auf die Sekunde genau abgelaufen.
Das Ereignis hatte Folrogh erstmals stark erschüttert, denn im Dämonentempel von Nitrabyl hatte der Gegentransmitter zum hiesigen Denebergerät gestanden! Merklohr, der Agentenchef von Nitrabyl, hatte geschwiegen. Da hatten wir gewußt, warum wir nicht entdeckt worden waren.
Diese Tatsache hatte Folrogh erst preisgegeben, als Nitrabyl aufgehört hatte zu existieren.
Nach der siebzehnten Reise unseres Zeitdeformators hatte ich aus der Realzeit einen bindenden Befehl erhalten. Reling hatte mich aufgefordert, den Marsianer in unsere Realzeit mitzuschicken. Das war geschehen.
Ob er durch den direkten Anschauungsunterricht belehrt werden konnte, würden wir bald wissen. Das Zeitgerät mußte in etwa zehn Minuten materialisieren.
Die bevorstehende achtzehnte Ankunft war ebenso nervenzermürbend wie alle anderen zuvor. Man konnte nie genau wissen, wie der Time-Transmitter demnächst reagieren würde, denn eine Maschinenüberlastung mußte früher oder später eintreten.
Hoffentlich geschah es erst, wenn wir unsere Aufgabe erfüllt hatten. Die Nachschubgüter konnten wir zurücklassen und vernichten. Die mittlerweile angekommenen Menschen, etwa dreihundert Personen, mußten aber wieder »nach Hause« gebracht werden. Wir konnten niemandem zumuten, in dieser Epoche die Große Flut zu erleben. Wir wußten nur zu gut, daß die Überlebenden der erdweiten Überschwemmungskatastrophe anschließend in die totale Primitivität zurückgefallen waren und mit dem Steinkeil wieder von vorn angefangen hatten.
Daraus war die Menschheit des Jahres 2011 n. Chr. entstanden. Von den gebildeten Bewohnern der Atlantischen Epoche hatten sich nur wenige nach Afrika und den beiden Amerika retten können. Aus den Südamerika-Flüchtlingen waren sehr viel später die Kulturen der Tolteken, Inkas, Azteken, Mayas und andere hervorgegangen.
Mongolische Völkerschaften, die über die damals trockenliegende Beringstraße über das heutige Kanada nach dem amerikanischen Süden vorgedrungen waren, hatten für eine Vermischung der atlantischen Stämme mit mongolischen Wilden gesorgt. Sie waren jedoch in die Kultur der Atlantisvölker
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