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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf­ge­gan­gen oder hat­ten sie ei­gen­stän­dig über­nom­men.
    Von dem Stand­punkt aus be­trach­tet, wa­ren wir die Ver­tre­ter der »Zwei­ten Mensch­heit«. Die Ers­te war beim Un­ter­gang des In­sel­kon­tin­ents At­lan­tis im In­fer­no der ent­fes­sel­ten Flu­ten ver­schwun­den.
    Mar­sia­ner und De­ne­ber hat­ten mit ih­ren Atom­waf­fen nicht nur einen Klein­kon­ti­nent zur Wüs­te pla­niert, son­dern dar­über hin­aus gi­gan­ti­sche Eis­mas­sen ab­ge­schmol­zen. Es war zu ei­ner in­di­rek­ten Zwi­schen­eis­zeit mit plötz­lich ab­flie­ßen­den Glet­schern ge­kom­men.
    Die Tat­sa­chen stan­den für uns fest. Wir wuß­ten, wie­so die Mee­re über die Ufer ge­tre­ten wa­ren, um Kon­ti­nen­te zu über­flu­ten und bis da­hin zu­sam­men­hän­gen­de Land­stri­che zu zer­rei­ßen. Die mit den Atom­re­ak­tio­nen ein­her­ge­hen­den Erd­be­ben muß­ten von un­ge­heu­er­li­chem Aus­maß ge­we­sen sein. Das zeig­te das Bei­spiel der bri­ti­schen In­seln, die da­mals mit dem fran­zö­si­schen Fest­land ver­eint ge­we­sen wa­ren.
    Auch die Stra­ße von Gi­bral­tar hat­te sich durch das Ab­sin­ken der großen Bar­rie­re ver­än­dert.
    Zur Zeit war der Was­ser­weg noch we­sent­lich schma­ler. Ein rei­ßen­der Flutstrom er­goß sich vom At­lan­tik in das Mit­tel­meer, das in sei­ner uns be­kann­ten Form be­reits exis­tier­te. Der Was­ser­spie­gel lag al­ler­dings sehr viel tiefer als ge­wohnt. Das eu­ro­päi­sche Fest­land­eis hat­te un­ge­heu­re Was­ser­mas­sen ge­bun­den. Die un­ge­wohn­ten Ver­hält­nis­se wür­den wir noch zu spü­ren be­kom­men.
    »Zeit­hal­le räu­men«, er­tön­te ei­ne Laut­spre­cher­stim­me. »Al­le Ar­bei­ten ein­stel­len. Ein­satz­team bit­te auf Emp­fangs­sta­ti­on.«
    Das Team wa­ren wir: die GWA-Schat­ten und be­am­te­ten Wis­sen­schaft­ler, die mit dem ers­ten Trans­port an­ge­kom­men wa­ren.
    Han­ni­bal ging schimp­fend um den Va­ku­ums­au­ger her­um. Die kraft­fel­der­zeu­gen­den Pro­jek­to­ren lie­fen brum­mend aus. Die mo­der­ne Ma­schi­ne ar­bei­te­te längst nicht mehr nach dem Tur­bi­nen-An­saug­ver­fah­ren, son­dern sie zog die vor­her io­ni­sier­ten Ma­te­rie­par­ti­kel mit ge­wal­ti­gen Ma­gnet­fel­dern an. Den da­für er­for­der­li­chen Ar­beitss­trom konn­ten nur noch Fu­si­ons­re­ak­to­ren er­zeu­gen.
    Der ehe­mals schma­le Tor­bo­gen­durch­gang der De­ne­ber war ver­schwun­den. Wir hat­ten die hin­der­li­che Wand durch Zer­mür­bungs­spren­gun­gen her­aus­ge­bro­chen und da­mit den Zu­stand her­ge­stellt, den wir in der Real­zeit an­ge­trof­fen hat­ten.
    Die zer­trüm­mer­ten de­ne­bi­schen Ge­rä­te wa­ren be­hut­sam ent­fernt wor­den. Da­bei wa­ren wir auf mäch­ti­ge, fel­di­so­lier­te Hoch­strom­ka­bel ge­sto­ßen, die uns zu bis­lang un­be­kann­ten Räu­men ge­führt hat­ten. Dort stan­den jetzt noch die de­ne­bi­schen Kom­pak­t­re­ak­to­ren des Nu­kle­ar­kraft­werks, von dem all die­se Ge­rä­te mit Ener­gie ver­sorgt wor­den wa­ren.
    Die Sta­ti­on war be­triebs­be­reit. Wir wuß­ten ziem­lich ge­nau, auf wel­che Knöp­fe wir zu drücken hat­ten, mehr aber auch nicht. Ich emp­fand die Schal­tun­gen un­se­rer Phy­si­ker im­mer noch als das, was sie wa­ren – als He­bel­druck-Stra­te­gie von wa­ge­mu­ti­gen Blin­den. Der Be­griff »Zau­ber­lehr­lin­ge« konn­te noch lan­ge nicht zu den Ak­ten ge­legt wer­den.
    Gra­ham G. May­koft, der auf Ver­lan­gen des afri­ka­ni­schen Ab­wehr­chefs als Oberst der AZ­AB zu fun­gie­ren hat­te, war nach wie vor Be­fehls­ha­ber der mi­li­tä­ri­schen Streit­kräf­te. Sie setz­ten sich aus­schließ­lich aus GWA-Spe­zia­lis­ten mit All­round-Über­le­bens­schu­lung zu­sam­men. Das war die bes­te Trup­pe, die Re­ling hat­te auf­bie­ten kön­nen.
    Ich ach­te­te sorg­sam auf May­kofts An­wei­sun­gen. Klei­ne Feh­ler, die in der Nor­mal­zeit ver­zeih­bar wa­ren, wirk­ten sich hier töd­lich aus.
    Hun­dert Mann sei­nes Kom­man­dos gin­gen mit schuß­be­rei­ten Waf­fen in Stel­lung. Die Pla­nier­ma­schi­nen wa­ren stark be­waff­net und fun­gier­ten als Be­helf­span­zer. So

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