Bezugspunkt Atlantis
einer Indiskretion hätten marsianische und atlantische Verbindungsleute auffliegen können.
Wir hatten es jedenfalls riskiert, das Höhlenlabyrinth im Dschebel Musa nicht nur als GWA-Basis zu behalten, sondern zusätzlich nach unseren Erfordernissen auszubauen.
Es blieb uns auch keine Wahl! Nochmals einen anderen Absprungplatz in einer derart günstigen geographischen Position zu suchen, wäre nur dann möglich gewesen, wenn wir auf den Faktor »Zeit« keine Rücksicht zu nehmen gehabt hätten.
So aber lief diese fiktive Zeit, denn Saghon ruhte sich bestimmt nicht auf seinen Lorbeeren aus. Seine Zeitbombe, von der wir noch immer nicht ahnten, wie sie aussehen sollte, konnte jetzt schon ticken.
Wir schrieben in unserer Realzeit den 8. März 2011. Vor sechs Tagen Normalzeit, am 2. 3. 2011, 4.01 Uhr, waren wir angekommen und in das Gefecht mit den völlig überraschten Denebern verwickelt worden.
Inzwischen hatten wir siebzehn Transportreisen durchgeführt; nun warteten wir auf die achtzehnte Ankunft des Time-Transmitters.
In den in fieberhafter Eile ausgebauten Höhlen und Stollen häuften sich bereits die Nachschubgüter. Weiter unten waren Fachingenieure der US-Navy damit beschäftigt, das erste, in Einzelteilen angekommene Atom-U-Boot vom Typ SWORDFISH zusammenzubauen.
Das zweite Boot war erst zur Hälfte geliefert worden, weitere Frachten standen noch aus.
Es war ein Problem, 187.000 Jahre vor der Realzeit eine Basis einzurichten, auf die wir wenigen aktiven Einsatzschatten jederzeit zurückgreifen konnten. Zu glauben, ohne ein Depot dieser Art hätte die Kampfansage gegen Saghon realisiert werden können, wäre selbst von einem klardenkenden Laien als wirklichkeitsfremd eingestuft worden.
Wir hatten es mit einer galaktischen Großmacht zu tun. Die Dinge, die wir gegen sie aufbieten konnten, waren mehr als ungenügend. Infolgedessen hatten wir zumindest zu versuchen, durch eine sorgfältige Auswahl der Ausrüstungsgüter jene Dinge nach »unten« zu bringen, die nach unserem Dafürhalten tatsächlich gebraucht wurden.
Die ungeheure Leistungsfähigkeit der irdischen Industrie konnten wir leider nicht ausschöpfen. Dazu fehlte uns die Transportkapazität. Es war erstaunlich genug, daß wir in vierundzwanzig Stunden dreimal »fahren« und den Deformator be- sowie entladen konnten.
Das war nur mit dem vorher konstruierten System der Container-Verfrachtung möglich. Die nach den Innenraum-Formen hergestellten Behälter paßten exakt in jeden Winkel. Da sie vor dem Verladen in aller Ruhe gefüllt werden konnten, wurde eine Staukapazität erreicht, die kaum eine Luftblase zwischen den Gegenständen zuließ. Nach der Methode ging in einen Container viel mehr hinein, als man es normalerweise für möglich hielt.
Die Folge der Maßnahme war unangenehm! Das sogenannte »Luftblasen-Vermeidungsverfahren« bedingte, daß Überschußraum mit flexiblen Gegenständen ausgefüllt wurde. So konnte es geschehen, daß wichtige Maschinenteile erst mit dem nächsten Transport ankamen, denn sie hätten in die Container der vorangegangenen Fuhre nicht mehr hineingepaßt.
Unsere Spezialisten warteten also ständig auf irgend etwas.
Einen Vorteil hatten wir jedoch allen anderen Transportfahrzeugen voraus: Das Gewicht spielte überhaupt keine Rolle!
Die Männer im Hintergrund der Halle mühten sich zur Zeit mit einem relativ kleinen Container ab. Er besaß die Form eines Korkenziehers, war kaum zwei Meter lang, wog aber zirka fünfundvierzig Tonnen. Die komprimiert eingelagerten Kernbrennstoffe konnten
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